Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Windpocken Infektion?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Windpocken Infektion?

BaBaWo

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Liebe Frau Höfel, meine kleine Nichte ist vor 24 Tagen an Windpocken erkrankt und ich (jetzt in der 31. SSW und nicht immun) hatte am Tag bevor ihr Hautausschlag ausgebrochen ist, flüchtigen Kontakt mit ihr - d.h. ich habe sie im Garten getroffen, bin neben ihr gesessen, habe sie aber nicht direkt berührt, hatte keinen engen Kontakt. Besteht immer noch die Möglichkeit mich angesteckt zu haben oder ist die kritische Zeit nun vorüber und ich kann beruhigt sein? Danke für Ihre Antwort!


Martina Höfel

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Liebe Babawo, die Gefahr dürfte vorüber sein. Die Gefahr für Ihr Kind war eh praktisch null. Die Gefährdung des Feten ist abhängig vom Zeitpunkt der Infektion und am ausgeprägtesten bei einer Erkrankung der Mutter kurz vor der Geburt. Kommt es in den 1. beiden Trimestern der SS zur Primärinfektion, so führt dies bei etwa 25% zur intrauterinen Infektion. Allerdings ist das Risiko einer Fehlbildung in den ersten 20 SSW mit 2,2% ziemlich gering. Bei Infektion der Mutter mit Windpocken im fortgeschrittenen 2. und 3. Trimenon bis 4 Wochen vor der Geburt kommt es zwar zur Infektion des Kindes, jedoch nicht zu einer Schädigung, da offenbar die Bildung mütterlicher und fetaler Antikörper schwere Verläufe verhindert. Eine Infektion gegen Ende der Schwangerschaft (Krankheitsbeginn 30 bis 5 Tage vor der Geburt) führt bei etwa 25% der Neugeborenen zu einer Erkrankung. Das typische Exanthem tritt meistens während der ersten 4 Tage nach der Geburt auf. Die gewöhnlich geringe Beeinträchtigung des Kindes beruht auf der Anwesenheit mütterlicher IgG-Antikörper. Eine Infektion 4 Tage vor bis 4 Tage nach der Geburt kann durch das Fehlen mütterlicher und eigener Antikörper zu einer lebensbedrohlichen Gefährdung des Kindes führen. Die Ansteckung mit dem Windpockenvirus geschieht hauptsächlich durch den direkten Kontakt mit den Windpockenbläschen. Dann kann derjenige, der den Kontakt hatte kurzzeitig die Erreger in seinem Nasen-Rachen-Raum beherbergen. Eine Ansteckung über eine sogenannte Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) spielt aber praktisch bei Windpocken keine Rolle. Selbst wenn Sie sich angesteckt hätten, wären Sie bei Ausbruch der Krankheit in der 31. SSW. Also in der Zeit, wo das Kind keine Schäden zu erwarten hat. Liebe Grüße Martina Höfel


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