Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Wie stille ich ein Kleinkind ab?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Wie stille ich ein Kleinkind ab?

lost_hope

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Liebe Frau Höfel, ich habe bereits im Stillberatungsforum gepostet,möchte aber gerne noch eine Zweitmeinung. Meine Tochter 27 Monate denkt nicht daran sich abstillen zu lassen. Ich habe schon vieles versucht,wurde aber leider immer wieder weich,weil ich es nicht verkrafte das sie so weint. Sie stillt nur noch zum einschlafen und nachts,aber da sehr häufig,so das ich schon Aggressionen habe und auch langsam depressiv werde. Ich möchte einfach nicht mehr stillen,ich habe nun wirklich lange gestillt,länger als ich eigentlich dachte und dafür bin ich auch sehr froh,doch jetzt will ich einfach meinen Körper wieder für mich. Auch diverse gesundheitliche Aspekte rücken nun in den Vordergrund,aber hauptsächlich weil ICH jetzt einfach nicht mehr mag. Da wir es nach sämtlichen Methoden (Gordon, Wecker ect.) bereits erfolglos versucht haben,möcht ich gerne radikal abstillen,da ich der Meinung bin,das es besser so ist. Wieso ich es bis dato noch nicht geschafft habe,liegt einfach daran,das sie noch nie durchschlief und momentan durch die KiGa Eingewöhnung sehr anhänglich ist und nachts viel jammert. Meine Befüchtung ist einfach,das sie dann nur noch brüllt und gar nicht mehr schlafen kann oder will und mich dann nachts mit ihr ins WZ zum spielen setzen muss. Ich muss dazu sagen,das ich meinen Schlaf einfach brauche und auch am nä. Tag fit sein muss wegen der Arbeit. Mein Mann kann mir leider nicht viel helfen,er muss selber früh raus und zudem haben wir das auch mal einige Nächte versucht,das nur er mit im Bett (Familienbett) schläft und ich auf dem Sofa,aber da hat sie auch nur geweint bis ich schliesslich ins Zimmer bin. Womöglich sind wir bzw. ich einfach zu weich und ich müsste mehr hart bleiben,aber es fällt mir so schwer,eben weil ich sie nicht leiden lassen will. Aber ich werde einfach immer unzufriedener,was sich bereits aufs ganze Familienleben auswirkt und das möcht ich einfach nicht mehr weiter deswegen gefährden. Ich habe auch Angst,das meine Tochter mir das sehr übel nehmen könnte und mich dann evtl. hassen tut...es ist ohnehin momentan sehr schwer mit ihr. Trotzphasen am laufenden Band. Aber ich kann und mag einfach nicht mehr,es belastet mich sehr sehr stark und ich weiss einfach nicht wie ich das schaffen kann, es durchzuziehen?! Niemand versteht das,alle belächeln mich schon,ich sag schon zu keinem mehr was,innerlich leide ich aber total. Sie nahm auch erschwerterweise noch nie einen Schnuller und auch keine Flasche. Essen tut sie gut und trinken auch,sie hat auch viel zu zehren,ist propper. Wissen Sie vielleicht noch einen Rat? Ich weiss,das ich da alleine durchmuss und wenn ich gewusst hätte das es so schwer werden wird,hätte ich mit Wahrscheinlichkeit schon eher abgestillt oder erst gar nicht damit angefangen. Ich bin sehr traurig aber auch wütend auf mich selbst,das ausgerechnet das Abstillen so ein Kampf wird..nie hätte ich das für möglich gehalten. Daher auch das Unverständnis von der Aussenwelt.... Tut mir leid,das es nun soviel wurde,ich musste mir einfach mal den ganzen Frust von der Seele schreiben. Ich weiss jetzt nicht ob Sie mir helfen können,aber es tut zumindest schon sehr gut,wenn ich einen Rat oder Tip von Ihnen bekomme. Gvlg und lieben Dank fürs lesen..... lost_hope


Martina Höfel

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Liebe lost hope, eine Stillbeziehung ist ein Vertrag auf Gegenseitigkeit. Und er funktioniert nur solange, wie beide Seiten damit zufrieden sind. Wenn Ihr KInd unzufrieden wäre und nicht mehr stillen wollte, würde es den Vertrag von jetzt auf gleich kündigen. Nicht aus Böswilligkeit etc., sondern, weil er keinen Nutzen mehr für das Kind hätte. Einfach so! Und das ist nur möglich, weil Ihr Kind gar nicht weiß, was ein schlechtes Gewissen ist. Es würde völlig bedürfnisorientiert handeln. In diesem Fall sind Sie die (mit dem Vertrag) Unzufriedene, ja, Sie leiden sogar unter diesem Vertrag! Deshalb ist es an der Zeit ihn zu kündigen! Ja, Ihr Kind wird meckern! Das darf es auch! Schließlich wird ihm seine Einschlafhilfe genommen. Aber es wird lernen, dass der Vertrag aufgelöst ist. Und dabei müssen Sie ihm helfen, indem SIE das Vertragsende einhalten. Tun Sie das nicht, ist Ihr KInd weiterhin völlig irritiert. Es wird gestillt - es wird nicht mehr gestillt. Das Kind will sich durchsetzen und seinen Vertragsteil wieder einfordern. Sie sagen "nein". Das Kind versucht mit erhöhtem Engagement wieder in den Vertrag zu kommen. Sie geben nach. Das Kind wird wieder gestillt. **Dann wieder Vertragsende. Das Kind versucht sich durchzusetzen. Es gibt ein "nein". Das Kind legt noch einen drauf. "Nein"! Das Kind legt noch eins drauf (hat ja schließlich letztes Mal auch geklappt). Es wird nachgegeben ...... Hier wiederholt sich alles ab ** Lösen Sie den Vertag. Starten Sie damit an einem Freitag (wegen dem WE). Und bitte nicht Spielen in der Nacht (als Ersatz). Sie darf durch Brüllen Ihren Frust ausdrücken, aber mehr auch nicht. Nach ein paar Tagen hat Sie begriffen, dass Schluss ist. In diesem Fall darf es auch eine kleine Bestechung sein. Anstatt Stillen, bekommt Sie ein neues Stofftier zum Trost. Dieses Stofftier gibt es nur zum Einschlafen anstatt Stillen. Sonst nicht. Liebe Grüße Martina Höfel


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