Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Vorzeitige Einleitung wg Nierenstau?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Vorzeitige Einleitung wg Nierenstau?

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Liebe frau Höfel, ich habe am 29.10. ET, leide aber seit ca.1 Woche zunehmend unter einem beidseitigem Nierenstau, der immer mehr Beschwerden macht. Meine Hebamme schlug mir nun vor, nach Vollendung der 38.SSW (ca.16.10.)eine vorzeitige Einleitung der Geburt vorzunehmen. Ich hätte gern hierzu Ihre Meinung... Kann das Nachteile für das Baby haben? Und wie ist der Ablauf einer solchen Einleitung? Ändert sich am "normalen" Geburtsverlauf etwas? Wie stehen sie dazu? Vielen Dank für Ihre Antwort!!


Martina Höfel

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Liebe kekspudding, ein Nierenstau (tritt etwa bei jeder 2. Schwangeren auf) der massive Probleme macht, sollte behandelt werden. In der Regel tritt diese Stauung nicht plötzlich, sondern langsam auf, so dass Schmerzen, wie sie bei einer Nierenkolik auftreten, eher selten sind. Dennoch können begleitende Entzündungen des Urins oder in seltenen Fällen auch Steine Ursache dieser Beschwerden sein. Meist führen allerdings die Veränderungen im Becken und an der Wirbelsäule, verbunden mit dem vermehrten Gewicht zu Schmerzen. Urologen können im Falle einer massiven Harnstauungsniere ein kleines Röhrchen in den Harnleiter einlegen, über welches der Urin abläuft. Diese Massnahme ist jedoch nicht ganz ohne Risken und sollte stets als letzte Lösung eingesetzt werden. Ob eine Einleitung sinnvoll ist, dass hängt vom Befund ab. Wichtig ist, dass Sie die betroffene Seite entlasten und viel trinken! Vor der Einleitung kommt der Wehenbelastungstest. Bei einem Wehenbelastungstest wird eine Braunüle gelegt und ein Wehenmittel per Infusion gegeben. Dadurch fangen ganz langsam Wehen an. Diese sind nicht mit Geburtswehen zu vergleichen, sie sind viel schwächer. Wir schalten neuerdings erst einen nasalen OBT vor. Bekommt die Frau mit Nasenspray schon Wehen, entfällt der Test per Infusion. Mit diesem Test kann man herausfinden, ob die Plazenta unter Stress (Wehen!) noch ausreichend arbeitet und das Kind gut versorgt wird. Gibt es bei der Versorgung des Kindes über die Plazenta Probleme, so kann man diese an Herztonveränderungen auf dem CTG sehen und entsprechend handeln. Ist alles in Ordnung und das Kind soll geboren werden, wird man Ihnen für den nächsten Tag das "Primen" anbieten. D.h., man würde ein Gel an den Muttermund geben, welches Prostaglandine enthält und die Geburtsbereitschaft fördern soll. Durch das Gel können drei Dinge geschehen (deshalb muß man das Primen meist mehrmals wiederholen): 1. Es passiert nichts 2. Sie bekommen Wehen und es passiert immernoch nichts 3. Das Kind kommt! Da das Gel nur alle 6-8 Stunden verwendet wird (die Wehen erst gar nicht kommen oder nach zwei Stunden wieder aufhören), wird die eine oder andere Frau geneigt sein zu sagen, dass es viele Stunden gedauert hat! Nach 3x Gel ist erstmal ein Tag Pause. Deshalb bitte Geduld mitbringen! Dann geht es erst an die eigentliche Einleitung. Das heißt Tropf dran und bei einem gewissen Muttermundsbefund die Fruchtblase auf. Dann gibt es allerdings auch kein Zurück mehr. Und dann wird sich zeigen, ob der Kopf ins Becken eintritt. Nicht erschrecken: bevor die Kolleginnen anfangen, werden alle Papiere ausgefüllt (Anästhesie, Sectio) - rein vorsorglich. Liebe Grüße Martina Höfel


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