Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Rund um die (Kinder)Milch

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Rund um die (Kinder)Milch

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Liebe Frau Höfel, meine Tochter ist 9 1/2 Monate alt, stark allergiegefährdet und hat eine sehr anfällige Verdauung (braucht sehr viel stuhlauflockerndes Essen). Sie bekommt zurzeit 3 Beikost- (Obst, Gemüse-Kartoffel-Fleisch, GOB) und 2 Stillmahlzeiten, aber noch keinerlei Milchprodukte, da ich auf Kuhmilch mit Blähungen reagiere und deshalb Angst habe, wie sich das bei ihren Verdauungsproblemen auswirken könnte. 1. Ich muß demnächst jedoch das morgendliche Stillen durch einen Milch-Getreidebrei ersetze, bin aber verwirrt bei den vielen verschiedenen Optionen: mache ich am besten einen reinen Getreidebrei mit Pre HA an? Mit Kindermilch? Ist ein Instant Milch-Getreidebrei, den man mit Wasser anrührt, besser? Oder einer der fertigen Milchbreie aus dem Gläschen (das kann ich mir nicht vorstellen, aber wer weiß...) 2. Ab wann und bis zu welchem Alter ist Kindermilch der Kuhmilch vorzuziehen - zum Anrühren von Brei bzw. zum Trinken? 3. Muss ich ihr überhaupt, wenn sie älter ist, Milch zum Trinken geben, auch wenn sie Milchbrei und/oder andere Milchprodukte isst? Vielen Dank für Ihre Hilfe!


Martina Höfel

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Liebe Feli, Kuhmilch ist eher ein Naturprodukt, das man auch im Kühlschrank hat und jederzeit, auf Reisen, bei Freunden etc, unterwegs verfügbar ist. Da ist es schon auch praktisch, wenn dein Kind das trinkt. Neuerdings gibt es auch die Kindermilch, die ist ähnlich wie Säuglingsmilch, an die Bedürfnisse des heranwachsenden Organismus, dem Forschungsstand entsprechend, angepasst. Kuhmilch gilt neueren Studien zufolge als möglicher Ursachenbaustein für Übergewicht, aber - das muss ganz klar betont werden, nur wenn zuviel !! über einen sehr langen Zeitraum und wirklich zu viel davon ins Kind wandert. Es gibt hier Richtlinien, die einfach nicht überschritten werden sollten. Es gibt wirklich viele Kiga-Kinder, die morgens locker einen halben Liter Milch trinken, -"weil sie ja sonst nichts essen". Und tagsüber nochmal Joghurt oder andere Milchpseisen und wenn es nur der Käse auf der Pizza ist. Und das ist ZUVIEL! Werte die Informationen für dich neu aus und entscheide dich für eine Sorte Milch. Normale Folgemilch entspricht nicht mehr den Bedürfnissen eines Kleinkindes. Und auch Folgemilch wurde wegen des Proteingehaltes schon in dieser Richtung kritisiert. Damit man weiterhin eine Spezialmilch geben kann, wurde diese sog. Kindermilch entwickelt. Beachte aber auch: diese Milch ist aromatisiert und der Geschmack wird geprägt. Haben sich solche Gewohnheiten zu sehr manifestiert, kann eine Umgewöhnung zur Kuhmilch wiederum schwieriger werden. Kuhmilch mit 1,5% Fett sei ausreichend. Das hier eingesparte Fett kann an anderer Stelle gegeben werden. Ca 300 ml Milch und Milchprodukte wären täglich angemessen. Hier kannst du dich dazu mal informieren: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Du kannst Vollmilch geben oder fettarme Milch. Nur die 0,3% Milch sollte nicht gegeben werden. Denn hier ist der Eiweissanteil höher. Fettarme Milch sollte, nach den Empfehlungen des Forschungsinstitutes für Kinderernährung, dann gegeben werden, wenn das Kind entweder sehr viel Milch trinkt oder Übergewicht in der Familie ein größere Thema ist. Das dadurch eingesparte Fett könne durch andere Fette/Öle ersetzt werden und so an anderer Stelle dem Essen zugegeben werden. Warum Vollmilch bei manchen Kindern trotzdem sinnvoll sein kann: Empfehlungen sollte man auch auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen. Bsp: Meine Tochter (9) trinkt Vollmilch (Kakao) zum Frühstück. Sie will morgens partout nichts essen. Wenn sie den Kakao mit fettarmer Milch trinkt, hat sie recht schnell wieder Hunger, bzw will dann mehr als eine Tasse. Sie zählt aber auch eher zu den Kindern, die man bitten muss, etwas zu essen :-) und Essen als eher lästig empfinden. Deswegen ists eher gut, dass sie die etwas kalorienreichere Milch bekommt. Sie sättigt besser. Gerade weil sie in der Schule ja bis zur Frühstückspause durchhalten muss. (Jegliche Versuche andere Speisen am Morgen in sie hineinzubekommen, sind zu meinem Leidwesen, bisher gescheitert. Bei anderen Kindern kann es genau umgekehrt sein und dann wäre fettarme Milch evtl besser. So schreibt es B. Neumann - hier bei RuB für die Ernährung des Kleinkindes zuständig. Liebe Grüße Martina Höfel


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