Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

immer wieder Pilzinfektion

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: immer wieder Pilzinfektion

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich bin in der 26. woche und habe nun schon die 4.te Pilzinfektion. Mich belastet das sehr weil ich den Eindruck habe diese nicht wegzubekommen. Vorallem habe ich Angst das diese meinem Kind bzw. der Schwangerschaft schaden kann. Ist dies möglich ? Kann so ein Pilz eine Frühgeburt auslösen ? Vielen Dank Silly


Martina Höfel

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Liebe woe, Mucki hat es schon gut beschrieben. Erst sollte der Pilz therapiert, dann die SCheidenflora mit Vagiflor unterstützt werden. Die Frage ist, warum ist Ihr Immunsystem so runter, dass der Pilz die Oberhand gewinnen kann? "Füttern" Sie ihn vielleicht mit zuviel Zucker? Mußten Sie Antibiotika nehmen? Betreiben Sie übertreiben Hygiene? Die Haut im Intimbereich ist nicht nur sehr empfindlich, es befinden sich dort auch viele Schweißdrüsen eines besonderen Typs, sogenannte apokrine Schweißdrüsen. Solche Drüsen befinden sich auch in den Achselhöhlen. Sie sondern ein Sekret mit vielen fettartigen und geruchsaktiven Stoffen ab, die zu unserer persönlichen Duftnote beitragen. In den Hautfalten des Intimbereichs kann sich zudem Feuchtigkeit halten, was die Entstehung von Ekzemen und Pilzinfektionen begünstigt. Die Schleimhaut des Intimbereichs ist mit unzähligen Mikroorganismen besiedelt, von denen einige für ein saures Milieu sorgen und eine wichtige Schutzfunktion ausüben. So wird verhindert, daß sich krankmachende Keime wie Hefepilze dort ansiedeln können. Zum Teil zersetzen diese Mikroorganismen Ausscheidungen des Menschen und können damit für einen unangenehmen Geruch sorgen. Intimpflege wird von manchen Menschen vernachlässigt, während andere die Pflege übertreiben und oft auch ungeeignete Substanzen verwenden. Da die Haut im Intimbereich zur Feuchtigkeit neigt, sollte man Unterwäsche aus saugfähiger Baumwolle bevorzugen. Das feuchtwarme Hautmilieu wird auch durch enge Hosen gefördert. Weite, luftige Kleidung aus Naturfasern kann vielen Hautproblemen in diesem Bereich vorbeugen. Verwenden Sie für die Intimpflege nur Wasser. Seife beeinträchtigt den Säuremantel der Haut und tötet die Mikroorganismen, die normalerweise die Haut besiedeln. Durch Beseitigung dieser Schutzbarriere kann eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien begünstigt werden. Geeigneter sind synthetische Waschprodukte, sogenannte Syndets, die schwach sauer reagieren (pH-Wert etwa 5). Solche Syndets sollten, wenn überhaupt, nur schwach parfümiert sein. Falls Sie ein Deodorant für den Intimbereich verwenden wollen, so darf dies keinesfalls Alkohol enthalten, da dieser die Schleimhaut reizt und austrocknet. Spülungen der Scheide sind für die normale Körperpflege nicht notwendig. Sie stören nur die natürliche Scheidenflora, die vor Infektionen schützt. Manche Frauen werden immer wieder von Pilzinfektionen der Scheide heimgesucht. Beispielsweise sind Diabetikerinnen häufig betroffen, da der Zuckergehalt des Uris ein günstiges Milieu schafft. Aber auch Frauen mit gesundem Stoffwechsel können befallen werden, wenn die natürlichen Schutzfaktoren wegfallen. Die natürliche Scheidenflora kann z.B. durch eine Antibiotikabehandlung oder übertriebene Intimhygiene geschwächt werden. Bis sich die Bakterienflora der Scheide davon erholt hat, ist das Risiko einer Pilzinfektion erhöht. Auch die Einnahme von hormonhaltigen Arzneimitteln wie der "Pille" kann ebenso wie die hormonelle Umstellung bei Schwangerschaft und Geburt eine Pilzinfektion begünstigen. Zur Erneuerung einer geschädigten Scheidenflora helfen Vaginaltabletten, die normalerweise in der Scheide vorkommende Bakterien enthalten, Vaginalcremes und -gele sowie Ovula und Milchsäurezäpfchen. Diese Medikamente sind rezeptpflichtig. Bei wiederholten Pilzinfektionen kann auch eine Mitbehandlung des Partners ratsam sein. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Die Schwangerschaft ist für den weiblichen Körper ein hormoneller Ausnahmezustand. Als Folge der Hormonumstellung lagern die Zellen der Vaginalschleimhaut verstärkt Zucker ein. Pilze benötigen Zucker, um wachsen zu können. Das Ergebnis: Bei bis zu einem Drittel aller Schwangeren lassen sich Pilze in der Vagina nachweisen. Eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft sollte aber auf keinen Fall auf eigene Faust behandelt werden, sondern nur unter ärztlicher Kontrolle! Deshalb am besten schon bei den ersten Anzeichen für einen Scheidenpilz sofort zum Arzt gehen. In der Schwangerschaft wird Ihr Arzt eine Pilzinfektion übrigens auch dann behandeln, wenn sie keine Beschwerden verursacht. So soll vermieden werden, dass während der Schwangerschaft Komplikationen auftreten. Außerdem will man verhindern, dass die Haut des Babys bei der Geburt mit dem Pilz infiziert wird. Wichtig: Applikatoren dürfen in der Schwangerschaft nicht verwendet werden! Das habe ich bei Google gefunden. Ich hatte auch paar mal mit Pilzinfektionen zu tun, das wurde mit einer Salbe und Zäpfchen behandelt. Danach bekam ich die Zäpfchen VAGI C. Dann hatte ich garnichts mehr.


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