Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

grüner stuhlgang

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: grüner stuhlgang

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Guten abend. meine kleine ist 10 tage alt und wird anscheinend nicht richtig satt an der brust, sie will jede halbe std. ran nun habe ich ihr gestern ein flasche pre milasan gegeben und heute hatte sie grünen stuhlgang. nun meine frage: kommt das von dem fläschchen oder muss ich mir sorgen machen? lg


Martina Höfel

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Liebe @chika@, schade, dass Sie niemand auf diesen Stillmarathon sowie den ersten Wachstumsschub vorbereitet hat. "So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. So einen Wachstumsschub macht Ihr Kind gerade durch. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht." (Text Biggi Welter) Außerdem trinkt das Kind soviel, wie es verträgt - und das ist am 10. Tag ca. die Menge, die in einen Magen von Tischtennisballgröße paßt! Dass das Kind, um einen solchen Tischtennisball zu füllen und auf seine Trinkmenge zu kommen, häufiger trinken muss, erklärt sich von selber! Außerdem gibt es um den 10. Lebenstag den ersten Wachstumsschub. Das heißt: die Milch stellt sich um (Zusammensetzung und Menge) und das Kind wächst- das paßt ein paar Tage nicht übereinander und so hat frau das Gefühl, dass es nicht reicht! Wichtig ist aber, gerade in dieser Zeit häufig anzulegen. Leider wird oft nicht gesagt, dass die ersten 6 Wochen echtes Dauerstillen sein können und es dann erst wie nebenbei läuft! Sie entscheiden jetzt, wie es in den nächsten Monaten läuft! Milch ist mit Sicherheit genug da - allerdings nur, wenn der Körper die richtigen Signale (Anlegen) bekommt. Außerdem: Ihr KInd verarbeitet gegen Abend seinen Tag, auch wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. (Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedesmal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!). Und das ist okay so! Wichtig ist , dass Sie diese Unruhe akzeptieren lernen! Es ist die Sprache Ihres Kindes! Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm" oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!" Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr KInd! Und da liegt manchmal die Crux! Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht! An Ihnen ist es, DAS auszuhalten und DA zu sein! Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend. Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch oder als Mehrfach-Mutti manchmal aus Zeitgründen nicht, da immer im Hintergrund das Bild des seelig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit. Läßt Ihr Baby die Brust von selber los - oder wechseln Sie nach der Uhr? Wichtig ist, dass Sie während einer Mahlzeit eine Seite gut leertrinken lassen, bevor Sie wechseln oder am besten eh nur eine Seite anbieten. Und zwar aus folgendem Grund: die Brust spendet zuerst Vordermilch (nicht mit Vormilch zu verwechseln), die dient dem Durstlöschen. Erst nach 3-7 Minuten wird die sattmachende Hintermilch produziert. Bekommt ein Kind z.B. immer beide Brüste 5 Minuten, dann bekommt es fast nur durstlöschende Milch!!! Also: eine Seite pro Mahlzeit. An dieser Seite kann es während der Mahlzeit natürlich mehrmals angelegt werden. Die ersten sechs Wochen sind die schwierigsten - halten Sie durch! Und wenn dann abends nochmal (nach mehrmaligem Anlegen) 50 ml durch die Flasche ersetzt werden - okay. Aber aufpassen - das passiert dann auch gerne (aus Bequemlichkeit) morgens und mittags - und schon ist frau im schönsten Abstillmarathon! Die grüne Farbe kommt von zu kurzem Anlegen oder von der Pre Nahrung. Liebe Grüße Martina Höfel


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