Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

beikost ab wann

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: beikost ab wann

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Mein Sohn ist zwei Monate alt. Leider hat es mit dem Stillen von Anfang an nicht geklappt, daher bekommt er Fläschchen, Beba pre, Ha, da mein Mann und ich beide ALlergiker sind. Nach der Geburt hatte er eine Neugeboreneninfektion, außerdem war er sehr dünn, inzwischen wiegt er fünf Kilo und liegt mitten im Normbereich. Er ist recht blaß, hat einen niedrigen HB-Wert, der regelmässig überprüft wird. Mein Kinderarzt schlug mir nun vor, ab dem vierten Monat zuzufüttern, mittags einen Brei zu geben, ohne Kuhmilch (wegen unserer Allergien), aber ich dachte eigentlich, dass man bei ALLergikerkindern relativ lange mit der Beikost wartet, oder? Könnte der recht niedrige HB-Wert ein Hinweis sein, dass wir bald Brei geben sollen? Vielen Dank für Ihre Antwort!


Martina Höfel

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Liebe erguel, auch der Milchbrei wird den HB Ihres Kindes nicht verbessern! Wenn der Hb niedrig, aber zu tolerieren ist, dann muss er beobachtet werden, aber nicht mit Beikost behandelt werden! Wenn der Hb so niedrig ist, dass er behandelt werden muss, dann sollten vielleicht Medikamente her! Warten Sie noch mit der Beikost, bis Ihr Kind bereit dafür ist! "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch/HA-Pre-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ohnehin sollte der Begriff BEI Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch/HA-Pre-Nahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Künstliche Säuglingsnahrung ist nicht zwingend notwendig, es kann so lange gestillt werden, bis das Kind so weit ist, dass es "normale" Milch bekommen kann." So super hat es Biggi Welter geschrieben, deshalb habe ich es bei Ihr kopiert!" Liebe Grüße Martina Höfel


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