Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Babys haben dauernd hunger :-(

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Babys haben dauernd hunger :-(

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Hallo, meine Zwillinge sind jetzt 12 Wochen alt (korr. 2 Wochen, geb. bei SSW 30+0). Nach dem Stillen habe ich sie anfänglich, wie im Krankenhaus empfohlen, bis 3500 gr. mit Aptamil Prematil gefüttert, was auch ganz gut klappte. Danach habe ich auf Aptamil Pre umgestellt, da diese Nahrung sehr dünnflüssig war, haben sie a) sehr viel gespuckt (sie sind sowieso extreme Spuckkinder) und b) sind sie bereits nach 2 stunden wieder sehr hungrig gewesen... dann habe ich mit Milumil 1 weitergemacht, aber es verhielt sich ähnlich, zwar waren sie länger satt - 3 std. - aber spuckten weiter mehr als extrem. Also hat man mir Empfohlen Novalack S 1 zu fütter, damit sie nicht mehr so viel spucken (aufrechte schlafposition halten wir nach möglichkeit eh immer ein), zwar spucken sie jetzt weniger, werden aber nach 1 1/2 Stunden wieder vor hunger wach. Ich weiss nicht mehr was ich machen soll, damit die 2 endlich satt werden und mal entwas länger zu frieden sind. Meiner großen Tochter habe ich damals ab 8 oder 10 wochen immer ein löffel gläschen mit in die flasche gegeben, das hat immer gut geklappt, doch von vielen Frühcheneltern habe ich den rat bekommen, unter gar keinen umständen vor dem korrigierten alter von 16 Wochen mit der beikost zu beginnen... muss ich nun wirklich noch 14 wochen warten, ob wohl sie ja schon "reale" 12 wochen alt sind und so schon nicht mehr zufrieden sind? Danke schonmal für ihre antwort


Martina Höfel

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Liebe JuniTwins, bitte beherzigen Sie den Rat der anderen Eltern, denn diese haben Recht! Der Magen und Darmtrakt der Kleinen ist noch ziemlich unreif - und Sie würden ihn gnadenlos überfordern! Ihre Kinder machen es genau richtig: kleine aber häufige Mahlzeiten - schließlich haben sie sehr viel nachzuholen. "...bevor Sie mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit! "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Künstliche Säuglingsnahrung ist nicht zwingend notwendig, es kann so lange gestillt werden, bis das Kind so weit ist, dass es "normale" Milch bekommen kann." So super hat es Biggi Welter geschrieben, deshalb habe ich es bei Ihr kopiert!" Auch wenn das Kind anstatt Muttermilch Industrienahrung bekommt, verfährt man so! Es kann also sein, dass Sie sogar noch länger als 14 Wochen warten müssen! Es ist bestimmt zur Zeit sehr stressig, aber halten Sie durch - Ihrer Kinder zuliebe! Liebe Grüße Martina Höfel


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