Kruemelmonster93
Hallo, vor 2 1/2 Wochen kam unser Sohn zur Welt. Erst haben die Nächte zuhause schon gut geklappt und er hat von 23 bis 4uhr und wieder von 6 bis 10uhr geschlafen. Die letzten beiden Nächte kam er aber erst ab 6uhr circa so richtig in den Schlaf. Vorher fing er schnell an zu weinen sobald wir ihn in das Beistellbett gelegt haben. Manchmal hat er sich dann kaum beruhigen lassen. Stillen, wickeln, Bauchmassage mit Bäuchleinöl, wir haben alles versucht. Stillen hat manchmal geklappt, aber auch da fing er teils zwischendrin dann extrem an zu schreien und wollte nicht mehr und dann wiederum wollte er so sehr an die Brust, dass er sehr hektisch wurde und auch hektisch trank. Trotz Sorge vor Saugverwirrung haben wir auch einen Schnuller ausprobiert, welcher aber auch nicht geholfen hat. Wir wollen ihm irgendwie helfen und haben daher auch die Abendrituale wie erst wickeln und umziehen, dann stillen, dann kurz auf der Brust einschlafen lassen und dann hinlegen (sonst schreit er sofort) nicht verändert. Wir wissen nicht was wir machen können um ihm zu helfen und meine Hebamme sagt leider nicht mehr dazu als "das dauert einfach noch bis der Schlaf klappt". Er hat auch viele volle und nasse Windeln und hat seit Freitag 170gramm zugenommen, daher glaube ich nicht, dass er zu wenig Milch bekommt. Oder müssen wir abends dann doch etwas zufüttern. Ich weiß nicht ob es durch den Stress kommt, aber mein Wochenfluss war auch quasi weg und ist seit gestern wieder da (rot). Ich hoffe Sie haben irgendeinen Tipp. Wir wollen ihm so gerne helfen und wissen einfach nicht wie. Liebe Grüße
Liebe Kruemelmonster, ich kann Ihrer Hebamme nur Recht geben: nicht ist wandelbarer als Babyschlaf. Dass der Schnuller wieder rausfliegt, ist dem Zungenstossreflex (braucht Kind zum Saugen) und dem Zeitpunkt geschuldet. Ein Schnuller muss zu Zeiten guter Laune und Zufriedenheit angewöhnt werden. Dann wird er nach einiger Zeit als positiv besetzt und Trost anerkannt. Hier noch der Standardtext: In diesem Alter leben die Kinder nur nach ihren Bedürfnissen: Essen, kuscheln, schlafen, kuscheln und wieder von vorne. Wir würden das auch gerne, können es aber nicht mehr, da wir rundum von diversen Zwängen umgeben sind (Arbeit, Geschäftszeiten etc.). Was Ihr Sohn "gelernt (erfahren)" hat: bei Mama und Papa ist Wärme, da ist vertraute Stimme, da ist vertrauter Geruch, da ist vertrauter Herzschlag, da ist Nahrung, da ist Sicherheit - da kann ich in den Schlaf gleiten. Mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Ihr Kind ist aber erst 18 Tage alt! Der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und da sein und gelassen bleiben! Und das Kind trösten, wenn es weint! Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiß nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie Ihren Mann, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr Kind - das gibt ihm so viel Sicherheit. Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast! Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden. Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müssten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten." Ihr Sohn lebt nach seinen Bedürfnissen! Wünschen wir uns das nicht alle? Nach unseren Bedürfnissen leben? Wir können das nicht mehr - rundherum Zwänge. Lassen Sie Ihrem Sohn diese Zeit der Bedürfnisorientierung. Es ändert sich von selbst. Und nein, Sie machen nichts falsch!!!! Im Gegenteil!!!!!" Liebe Grüße Martina Höfel
Kruemelmonster93
Danke danke danke. Ich bin jetzt viel beruhigter. Es ist unser erstes Baby und man möchte ihn ja nicht schreien oder leiden lassen und für ihn da sein. Es ist ermutigend zu hören, dass wir mit unserer Nähe alles richtig machen, da die Großeltern eher Tipps geben die genau in die andere Richtung gehen (verwöhnen ihn zu sehr etc.). Mein Mann und ich sind Ihnen sehr dankbar und besonders für diesen Augen öffnenden Text, denn genau so ist es. Vielen Dank!
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