Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Baby schreit Abends viel

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Baby schreit Abends viel

Finn2018

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Hallo, Mein Sohn ist jetzt 4 Wochen alt und seid ha 1 Woche fängt er Abends ab 18.00, 19.00 Uhr an zu schreien und lässt sich erstmal durch nichts zu beruhigen. Es läuft immer so ab. Nachdem ich ihn gestillt habe, entweder um 18.00 Uhr oder 19.00 Uhr, und er satt ist, fängt er kurz danach an zu weinen. Er liegt noch vor mir auf dem Stillkissen.  Er zeigt mir das er an die Brust möchte, sucht und macht den Mund. Wenn ich ihn anlegen möchte geht er kurz ran, saugt und lässt die Brust wieder los. Dann will ich ihn wieder anlegen und er drückt sich weg, obwohl er den Mund öffnet und sucht.  Dann probieren wir es mit rumtragen, weil wir denken er hat Bauchweh. Auch den Fliegergriff. Aber er beruhigt sich nicht. Auch nicht wenn ich ihm etwas singe.  Wir probieren es auch immer wieder mit dem Finger. Da saugt er kurz und schreit dann trotzdem wieder.  Schnuller nimmt er nicht.  Sonst wird er voll gestillt.  Wenn er nur ein saugbedürfnis hätte, müsste der Finger doch in Ordnung sein, da dort keine Milch rauskommt. Wir sind vorwiegend auch zu Hause, dass er eigentlich nicht überreizt sein könnte. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Woran es liegen kann und was man tun kann. Viele Grüße Sonja Mischke


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Finn, dass Ihr Sohn jede Stunde trinkt, das ist ziemlich schlau von Ihm. Muttermilch hat nach einer Stunde den Magen-Darmtrakt passiert und dann muss neue her. Das hat ziemlich viele Vorteile - einer davon: Schutz vor plötzlichen Kindstod, da die Kinder nicht so tief schlafen. Manchmal geht es so (nennt sich Clusterfeeding): das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen (10-14 Tage; 4 Wochen; 3-4 Monate) Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Zudem verarbeitet Ihr Kind abends seinen Tag (Auch, wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedes Mal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!). Nun gibt es Kinder, die weinen trotzdem noch - und dann sollte man sie auch lassen! Kinder dürfen weinen, nur nicht alleine! Und aller Kummer muss raus, muss erzählt werden! Was wir immer vergessen: weinen ist die Sprache Ihres Kindes. Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm.", "Ich bin müde." oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!" Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr Kind! Und da liegt manchmal die Crux! Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht! Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend. Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch nicht, da immer im Hintergrund das Bild des selig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit. Liebe Grüße Martina Höfel


Elchkäfer

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Hallo liebe Sonja, ich glaube unsere Söhne haben den gleichen schönen Vornamen Frau Höfel gibt dir ja noch die Expertenantwort. Wollte dir nur meine persönliche Erfahrung mitteilen. Mein Sohn hat auch anfangs oft die Brust gesucht und abwechselnd angedockt und weggedreht. Ich habe irgendwann gecheckt, dass er das machte um den Milchspendereflex nochmal auszulösen (manchmal auch heute noch). Musste mich dann immer drauf konzentrieren mich zu entspannen, damit es wieder fließt -ist natürlich gar nicht so einfach wenn der kleine ungeduldige Kerl da so rumzappelt oder ich habe Wärme auf die gerade nicht genutzte Brust oder sie massiert, damit sie beim Wechsel schon etwas vorbereitet ist. Wenn er hingegen gar nicht stillen wollte hat er die Lippen eher zusammengekniffen. Aber bei mir floss die Milch auch anfangs nicht so stark; es kann bei dir natürlich auch was anderes sein. LIebe Grüße und alles Gute!


Flowermama

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Hey liebe Sonja. Fühl dich erstmal gedrückt! Das sind so anstrengende Stunden und Tage, die du grad erlebst. Ich kann dir nicht sagen, was bei deinem Baby helfen könnte, es gibt wahrscheinlich so viele mögliche Lösungen wie es Babys gibt. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass du nicht allein bist. Unsere Kleine hat auch viel geschrien, Abende lang, und ich war häufig verzweifelt vor lauter Erschöpfung. Wenn gar nichts mehr half (und das war häufig) bin ich mit ihr ins Zimmer, abgedunkelt, hab mich aufs Bett gesetzt und sie einfach fest im Arm gehalten. Manchmal hatte ich das Gefühl sie muss sich einfach den Stress losweinen. Aber man ist so hilflos daneben. Es wurde massiv besser gegen drei Monate und heute mit 9 Monaten ist sie der grösste Sonnenschein. Ich hab ziemlich lange gebraucht um die ersten Monate zu verdauen, habe auch noch psychologische Unterstützung in Anspruch genommen aber heute geht es uns sehr gut. Ich wünsche dir viel Kraft zum Durchhalten. Es wird besser! Ich wünsch dir alles Gute!!


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