Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Abstillen

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Abstillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist mittlerweile 19 Monate alt und noch nicht ganz abgestillt. Er isst nun recht gut, will aber an der Brust nuckeln, wenn er unzufrieden, gelangweilt oder müde ist. Leider verschmäht er einen Schnuller. Vor allem zum Einschlafen möchte er nuckeln. Er schläft bei mir im Bett und es dauert abends meist bis zu 45 Minuten bis er eingeschlafen ist. Er möchte quer über meinem Bauch liegen und nuckeln. Er trinkt in der Regel gar nicht so recht. Immer wieder wechselt er die Seite. Es ist zum Verrücktwerdne. So langsam geht mir die Geduld aus und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich es selbst habe so weit kommen lassen. Dennoch wäre es mir nun lieber, wenn er in seinem eigenen Bett schlafen würde und allein einschlafen könnte. Mein Mann ist abend meist nicht da, daher bleibt das Ins-Bett-bringen meine Sache. Halten Sie es für sinnvoll ein Schlafprogramm durchzuführen. Gibt es dazu Alternativen? Ich befürchte mir fehlen die Nerven, meinen Sohn weinen zu lassen und nicht wieder weich zu werden. Ich habe den Tip aufgeschnappt, die Brustwarze mit Wermuttee einzureiben, so dass dem Kind das Nuckeln vergeht. Was halten sie davon? Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort. Viele Grüße, Ahounou


Mitglied inaktiv

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Hi, genauso, wie Du es beschreibst, ist es bei den meisten Kleinkindern: sie essen schon ganz gut, wollen aber noch gestillt werden, v.a. wenn sie müde, traurig, quengelig oder krank sind. Dieses völlig normale Stillverhalten hat allerdings nicht automatisch was mit nervigem Insbettbringen zu tun! 45 Minuten!! fände ich persönlich IMMER nervig - egal ob Stillkind, Stöpselkind oder Flaschenkind!! Von ansonstem "schlechten" Schlaf hast Du ja nix geschrieben (ein oder mehrmaliges Aufwachen in der Nacht ist ja durchaus normal in dem ALter!). Also gibt es für ein Schlafprogramm absolut keinen Grund. Du hast denke ich aber verschiedene andere Möglichkeiten - je nachdem, was Du am liebsten verändern möchtest: wie würdest Du es finden, wenn Dein SOhn zwar zum Einschlafen gestillt wird, er aber nach 3 Minunten fest pennt?!? Wenn Du das OK finden würdest, dann überprüf doch mal seine Schlafzeit insgesamt und wann der Mittagsschlaf war. Die allermeisten Kinder brauchen in dem Alter EINEN Tagesschlaf. Und sie schlafen abends NICHT gut ein, wenn der weniger als etwa 4 Stunden her ist!! Also bis 16 Uhr Mittagsschlaf machen und dann brav um sieben ins Bett - dies ist meist völlig unrealistisch. (Meine jüngste brauchte schon deutlich vor ihrem 1. Geburtstag nur noch ein Tagesschläfchen, und dieses musste mindestens 8 (!) Stunden vor der Insbettgehzeit zuende sein, sonst dauerte das abendliche Einschlafen einfach ewig! Sie braucht - noch heute - einfach nicht so viel Schlaf wie andere Gleichaltrige, ist halt so.) Da Mütter abends verständlicherweise oft ganz froh sind, wenn sie ihre Kinder vor 21 Uhr im Bett haben, ist es sicher eine gute Idee, an der Mittagsschlafzeit zu drehen! Eine andere Möglichkeit wäre, ihm das bisherige Einschlafritual eben geduldig abzugewöhnen... und zwar nicht durch Entzug der Mutter, sondern lieber durch das Gegenteil: noch mehr aufmerksame Zuwendung, so nach dem Motto: "Stillen geht abends nicht mehr, aber möchtest Du Dir mit mir Dein Lieblingsbuch angucken??" Oder massiert, gekrault werden, was vorsingen.... was auch immer. In diesem Falle merkt Dein Kleiner sicher schnell (wenige Tage!), dass es zwar abends die Brust nicht mehr gibt, aber dafür was anderes schönes, was DIR vielleicht auch mehr Spaß macht... Für diese Veränderung wäre es aber sicher auch sehr hilfreich, wenn Dein Kleiner abends WIRKLICH RICHTIG MÜDE ist, also das Einschlafen innerhalb ein paar Minuten geht. Und Du solltest in der ersten Zeit wirklich konsequent bleiben... gaaaanz liebevoll, einfühlsam und durchaus mit Mitleid, aber eben trotzdem bei der neuen Tatsache bleiben "Stillen geht abends nicht mehr - und ich warte mit Dir gemeinsam, bis es Dir damit wieder besser geht!" Mit dieser Art von "Methoden" fahren viele Familien ziemlich gut... vielleicht passt was davon auch auf Deine Situation? Ansonsten ist Deine Frage natürlich eins der klassischen Themen in (Kleinkinder-)Stillgruppen ;-) vielleicht ist es hilfreich für Dich, Dich mit anderen Müttern in der gleichen Situation auszutauschen! Ich hoffe, das hilft Dir weitern, LG, Anna


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für Deinen Beitrag, Anna. Im Grunde mache ich das schon: wir schauen ein Buch an und kuscheln. Allerdings ist es schwierig, in meinen Augen unmöglich, ihn hinzulegen oder durch Wiegen zum Schlafen zu bringen. Sein Mittagsschlaf ist um 13.00 und dauert ca. 1,5 Stunden. Er geht erst um 21 Uhr ins Bett, da er vorher einfach nicht müde ist. Ich denke, die Zeiten habe ich schon ganz gut drauf, aber er besteht aufs Nuckeln. Nachts läuft es leider auch nicht so reibungslos. Er wacht mehrmals auf und schläft dann nur an der Brust wieder ein. Manchmal liegt er 2 Stunden auf meinem Bauch. Vor Erschöpfung schlafe ich meist ein, allerdings in eher unbequemen Lagen, was ich am nächsten Tag deutlich spüre. Vor allem ist mir an einem raschen Abstillen gelegen, da ich sehr viel Gewicht verloren habe und bei 1,67 49 -50kg wiege. Damit fühle ich mich nicht wohl. Vielleicht haben Sie mir doch noch einen Rat. Vielen Dank!


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