Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Hydrocephalus - Spülung

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
Kinderarzt und Neonatologe

zur Vita

Frage: Hydrocephalus - Spülung

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Im Internet habe ich einen Artikel gefunden, wonach eglische Ärzte aus Bristol einen Hydrocephalus in der Weise behandeln, dass durch eine 72-stündige Spülung des Gehirnraumes mit einer speziellen Lösung dei Rückstände der Gehirnblutung (Gerinsel)aufgelöst und entfernt werden können, ohne dass hierbei die Hirnsubstanz verletzt wird. Auf diese Weise kann die Hrnflüssigkeit (Liquor) wirder auf ihrem natürlichen Weg aus dem Kopf abfliesen. Die anschließende Entwicklung des Patienten soll in den allermeisten Fällen dann normal verlaufen, d.h. ohne irgendwelche Behinderungen. Da eine Tochter einer guten Bekannten davon betroffen ist wäre ich sehr an Ihrer Meinung hierzu interessiert. Dankeschön!


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Beitrag melden

Ja, es gibt seit Jahren (mindestens 15 Jahren) solche Therapieansätze und Versuche, aber noch keine Belege dafür, dass es wirklich besser ist als abwarten. Diese Therapieversuche beruhen auf der Überlegung, dass die Blutgerinnsel den Liquorabfluss stören durch - Verlegung von Engstellen im Ventrikelsystem - Entzündliche Reizung der weichen Hirnhaut, die für das Aufsaugen des Liquors verantwortlich ist. Das Problem ist, dass man wohl ziemlich früh, d.h. kurz nach Blutung mit der Therapie beginnen muß, um einen Effekt zu erzielen, aber andererseits eine solche Therapie zum frühen Zeitpunkt nicht ungefährlich ist. Ohnehin entstehen die Hirnschäden nach derzeitger Auffassung weniger durch das Blut im Ventrikelsystem und die (vorübergehnde) Aufweitung der Ventrikel als durch zusätzliche Hirngewebsschäden in der Nachbarschaft der Ventrikel. Diese jedoch werden durch die Spülung kaum verhindert.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Prof. Dr. Jorch! Bei meiner Kleinen, jetzt 11 Monate, wurde vor einem halben Jahr ein Hydrocephalus e vacuo festgestellt. Hirnblutungen hatte sie nicht. Mich würde interessieren woher das kommt und ob es irgentwelche Auswirkungen hat? Vielen Dank in vorraus!

Sehr geehrter Prof. Jorch, meine eine Zwillingstochter (36.SSW, 1230g+38cm) hatte vom 2.-8. LM einen nichtabgeleiteten Wasserkopf und zudem bis ca. 11. LM eine Gehirnventrikelasymmetrie. Es war keine Ursache (wie z.B. Hirnblutung) dafür erkennbar. Seit dem Fondanellenschluß wurde keine Schädeluntersuchung mehr durchgeführt. Seit ein paar Monat ...

Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, ich habe ein Drillingsfrühchen 30.SSW, 1350gr. heute 8 Monate alt (nicht korrigiert. Sie hatte Gehirnblutungen II. u. III.Grades.Einmaliges Krampfen am Tag der Geburt. Der Verlauf in Stickworten : Rickham wurde eingesetzt - schwere Infektion aufgetreten - Rickham entfernt, starke Antibiose mit externer Drainage - S ...

Lieber Prof. Jorch, meine Zwillinge sind Ende Oktober in Magdeburg zur Welt gekommen und wurden auch weiter in Ihrer Klinik betreut. Gestationsalter waren 27/3 Wochen. Beide hatten Hirnblutungen 3. Grades. Saskia außerdem eine schwere BPD (durch 3-monatige Beatmung)und etliche andere schwerwiegende Probleme. Durch die Blutungen hat sich bei beiden ...

Lieber Prof. Jorch, meine Zwillinge sind Ende Oktober in Magdeburg zur Welt gekommen und wurden auch weiter in Ihrer Klinik betreut. Gestationsalter waren 27/3 Wochen. Beide hatten Hirnblutungen 3. Grades. Saskia außerdem eine schwere BPD (durch 3-monatige Beatmung)und etliche andere schwerwiegende Probleme. Durch die Blutungen hat sich bei beiden ...

Sehr geehrter Herr Dr.Jorch, unser Sohn wurde in der 29. SSW geboren und hatte eine Hinrnblutung 3.-4. Grades. Da er es nicht so wegstecken konnte, bildete sich ein Hydrocephalus. Er liegt jetzt die 10.Woche im KH, da der Eiweißwert noch immer sehr hoch ist (2,3). Die Ärzte machten uns jetzt Mut und sagten bei 2,0 würden Sie die OP machen und ih ...

Hallo Herr Prof. Jorch, bei meiner Tochter bestand/besteht nach einer einseitigen Hirnblutung Grad 4 ein posthämmorrhagischer Hydrocephalus. Dieser wurde ca. 8 Wochen lang punktiert, Liquormenge und Punktionhäufigkeit konnte reduziert werde, so dass seit 20.07 nun keine Punktion mehr nötig ist. In 5 Kontrollultraschalluntersuchungen zeigte sich im ...

Sehr geehrter Herr Dr. Jorch, unser Sohn kam am 07.05.2012 in der 24+1 SSW zur Welt. AM dritten Tag bekam er einen Pneumothorax und eine drittgradige Hirnblutung mit einer PVL. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass sich ein Wasserkopf bildet. Gibt es einen Zeitpunkt, ab dem man sagen kann, dass die Gefahr für einen Hydrocephalus nicht mehr beste ...

Hallo, meine Zwillinge sind leider in der 23+4 SSW geboren. Ich hatte eine Spontan Geburt, die nicht mehr aufzuhalten war. Dadurch hat unser Erstgeborene eine Hirnblutung Grad 3+ mit Parenchymbeteiligung links und eine Hirnblutung Grad 2 rechts erlitten. Nach 3 Wochen hat sich jetzt ein Hydrocephalus gebildet. Ein Arzt und eine Schwester rieten u ...