Kristie89
Guten Tag, meine Schwester ist schwanger mit ihrem ersten Kind (Junge) und befindet sich aktuell in Woche 27+4. Bei 22+3 wurde eine starke Wachstumsretardierung und ein Oligohydramnion festgestellt. Sie selbst hat einen beidseitigen Notch und eine vermutlich daraus resultierende Plazentainsuffizienz, die maternalen Doppler sind immer pathologisch, die fetalen Doppler weitestgehen unauffällig und stabil. Bei der Diagnose hat niemand damit gerechnet, dass sie noch so "weit" kommt. Nun ist es jedoch leider so, dass der Kleine nur sehr wenig zunimmt, aktuell liegt er bei einem Schätzgewicht von knapp 650g. Das ist ja ungefähr so viel, wie andere Babys in der 24./25. Woche wiegen. Wir fragen uns, ob das fortgeschrittene Gestationsalter seine Chancen im Hinblick auf die Organentwicklung etc. dennoch verbessert oder ob er wirklich zu bewerten ist, wie ein Kind in SSW 25. Leider haben nur den Neonatologen erst zweimal kurz gesehen und die Gynäkologen geben nicht viel Auskunft über seine Chancen. Meine Schwester hat große Angst, dass der Kleine krank sein könnte. Bei ihm selbst waren bisher keine Fehlbildungen erkennbar und auch der NIPT-Test war unauffällig. Wir wären Ihnen dankbar für eine Einschätzung
Fachärztin Louise-Caroline Büttner
Hallo, danke für die Frage. Nein, das Kind ist aufgrund des Alters einzuschätzen. Das Gestationsalter ist maßgeblich entscheidend für den Verlauf nach Geburt. Jeder Tag zählt positiv. Natürlich kann man das deutlich zu niedrige Gewicht nicht ganz vernachlässigen, aber erstmal ist das Kind, wenn es keine Fehlbildungen aufweist und keine Erkrankung hat, "nur" kleiner und leichter. Es hat viel aufzuholen und das ist oft schwer zu schaffen. Nahrungsaufbau und Gewichtszunahme bzw. Körperwachstum sind dann entscheident. Bisher sind keine Fehlbildungen erkennbar, das ist gut. Nach der Geburt wird das Kind dann untersucht und mittels Ultraschall nochmal alles überprüft. Die Chancen stehen gut, dass alles so bleibt, haben Sie Hoffnung. Dennoch wird man eine abschließende Einschätzung erst nach der Geburt geben können. Wenn kein Wachstum mehr erkennbar ist und die maternalen Doppler pathologisch sind, entscheiden die Gynäkologen, wann es Sinn macht, das Kind mittels Sectio zu holen. Aber hier muss ich an die Gynäkologen verweisen, diese Entscheidung fällt nicht in die neonatologische Kompetenz. Alles Gute, Louise-Caroline Büttner
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