Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Spiegeln?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Spiegeln?

Mitglied inaktiv

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Ich lese derzeit die Bücher von Michael Winterhoff. Dort wird immer von "spiegeln" gesprochen. Leider weiß ich nicht so genau, was der gute Herr damit meint.


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Hallo prinzessin-auf-der-erbse Der Psychiater, Michael Winterhoff, meint mit "Spiegeln", dass wir Erziehenden uns davor hüten sollen in unseren Kindern uns selbst zu spiegeln. Nur allzu oft möchten wir, dass Kinder sich genauso verhalten wie wir, sodass das Kindsein nahezu unberücksichtigt bleibt. Ein Kind ist aber nicht das Spiegelbild von uns. Es ist eine eigene Persönlichkeit, der wir helfen können in eine SICHERE Selbstständigkeit zu gelangen, die aber nicht genauso aussehen muß wie unser selbstständiges Verhalten. Liebe Grüße und: bis bald?


murmeldrach2

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warum unsere kinder tyrannen werden, kapitel 3: "es ist wichtig, dass eine spiegelung des kindes massgeblich durch die eltern mit den entsprechenden emotionen erfolgt. die spiegelung ist in der psychoanalytischen praxis ein wichtiges arbeitsmittel, in dem die verhaltensweise eines der gesprächspartner erörtert wird, indem sein gegenüber dessen perspektive einnimmt. auf diese art und weise bekommt die person, deren problem analysiert wird, quasi einen äusseren zugang zu sich selbst und kann eigene fehler erkennen. in unserem zusammenhang bedeutet das nichts anderes als das deutliche zeigen positiver und negativer reaktionen auf das verhalten des kindes. das heisst also konkret, dass ich mich über ein positives verhalten meines kindes deutlich erkennbar freue und bei einem negativen verhalten genauso deutlich meinen ärger zeige, beispielsweise durch den tonfall in meiner stimme." soweit ich das sehe, entspricht nur die erste hälfte von winterhoffs erklärung der allgemeinen definition von spiegelung. andere therapeuteische ansätze betonen gerade, dass spiegelung wertungsfrei sein muss, so wie ein spiegel eben nur ein spiegelbild zeigt, ohne es als gut oder schlecht zu bewerten. der klient zieht dann selber seine schlussfolgerungen und bewertungen. für winterhoff ist aber glaube ich gerade die wertung ganz zentral, also dem kind zu zeigen: das ist richtig, das ist falsch.


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