Snüff
...und zwar die Mutter;-) Liebe Frau Schuster, auch ich benötige heute wieder einmal Ihre geschätzte Hilfe. Das Thema, das mich seit Monaten schlecht schlafen lässt, ist meine absolute Phantasielosigkeit. So richtig bewußt wurde es mir, als meine Tochter, 3,5, in den Kindergarten kam. Sie fing an mit Rollenspielen, bastelte plötzlich gerne und entdeckte auch den Spaß an "Warum"-Fragen. Vorab: Die Warum-Fragen kann ich zur vollsten Zufriedenheit meiner Tochter beantworten und es macht mir Spaß, ihr Interesse zu wecken. Allerdings tue ich mir verdammt schwer mit "Spielen" jeglicher Art. Ja, wir basteln auch zusammen und das Ergebnis lässt sich wirklich sehen. Aber auch nur mit Vorlage und Buch, ansonsten sitze ich wie ein Holzkopf vor einem bunten Blatt Papier und bekomme daraus NICHTS gebastelt. Mit Rollenspielen ist es ähnlich. Meist antworte ich monoton immer einen Standardsatz, den meine Tochter kennt, seit sie auf der Welt ist;-) Sie findet ihn zwar spitze, dennoch merke ich schon das ein oder andere Mal, das sie durch MICH in Sachen Rollenspielen nicht unbedingt mehr gefordert wird. Ich sitze vorm Sandkasten und bin sicher keine große Animateurin, weil ich ein Förmchen fülle und einen Kuchen backe. Die Legobausteine werden zu einem NICHTS hochgebaut; Hauptsache hoch, aber weder Garage noch Haus ist zu erkennen. Was mich so erschreckt ist die Tatsache, dass ich immer super gerne und viel mit meiner Tochter gespielt habe. Aber nun merke ich - je älter und "anspruchsvoller" meine Kleine wird- desto mehr versagt mein Geist diesbezüglich. Früher war alles so einfach, man konnte ihr Herz erfreuen, wenn man Wasser sinnlos aus einem Becher laufen ließ, wenn man zum 100sten Mal WauWau gebellt hat oder beim Backe, backe Kuchen zusammen in die Hände geklatscht hat. Es gibt sicherlich auch Dinge, die ich gut kann. Wir spazieren gerne und ausgiebig zusammen und ich rede viel mit ihr. Wir kaufen zusammen ein, wir toben auf dem Ehebett, wir leihen uns Bücher aus und lesen sie mit Spannung zusammen, wir kochen und backen zusammen und ich habe insgesamt den Eindruck, dass ich ihr "genüge". Liebe Frau Schuster, meine Fragen: darf ich als Mama phantasielos bleiben und auf den Kindergarten hoffen, dass dieser meine Lücken füllt? Wissen Sie, was ich wirklich feststellen muß? Auch ich war ja mal ein Kind mit reichlich (!!!!!) Vorstellungskraft und es ist mehr als erschreckend, dass das im Laufe des Lebens völlig nachlässt. Das macht mich sehr traurig, dass ich mit meinem Playmobil-Pferd, das ich in die Hand gedrückt bekomme, NICHTS anderes machen kann als vor mich hin traben und sich keinerlei Spielfreude von meiner Tochter auf mich überträgt. Hätten Sie eine Idee, wie ich es ändern könnte? Ganz lieben Dank, Linda
Christiane Schuster
Hallo Linda Solange Sie Bereitschaft zeigen, sich Ihre Lücken füllen zu lassen :-), werden Sie auch ganz bestimmt ausreichend Anregungen sowohl von Ihrer Tochter selbst als auch von den ErzieherInnen übernehmen können. Zusätzlich empfehle ich Ihnen aber auch noch Eigeninitiative zu ergreifen, indem Sie darüber nachdenken, für eine Weile eine Kiga-Zeitschrift zu besorgen/auszuleihen oder sich einen Ratgeber zu kaufen, wie z.B.: "Kinder spielerisch fördern" 3-6Jahre. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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