Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kindergarten - schlagen, kratzen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kindergarten - schlagen, kratzen

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Liebe Frau Schuster, heute weiß ich mir keinen Rat. Unser Sohn, genau 3 Jahre alt, besucht seit fast 1 Jahr den Kindergarten. In der Kleinkindgruppe sind Kinder bis 4 Jahre; einen Großteil von ihnen kennt er aus der Krabbelgruppe. Seit dem Sommer kommt es immer wieder vor, dass er andere Kinder schlägt und blutig kratzt, z.T. ohne "Ankündigung", wenn er etwas durchsetzen möchte (aufs Dreirad will) oder unausgeschlafen ist. Zu Hause hat sich dies sehr gebessert, er wird aus der Konfliktsituation entfernt, wenn Reden nicht hilft, d.h. ich trage ihn notfalls raus, bleibe in Sicht- und Rufweite (keine Ausgrenzung). Er weiß auch, dass die Kinder nicht mit ihm spielen wollen, wenn er ihnen immer wieder weh tut. Sich zu entschuldigen / etwas wieder gutmachen fällt ihm unsagbar schwer. Sprachlich ist er topfit, hätte also die Möglichkeit, zu sagen, dass er auch ein Dreirad fahren möchte... Zu Hause fordern wir ihn nun etwas mehr, geistig (schwierigere Puzzle, Memoryspiele, Helfen,...) , seitdem scheint er daheim sehr ausgeglichen zu sein, Rückfälle kommen nur noch bei Übermüdung vor. Morgen soll ich in den Kiga kommen, um das wietere Vorgehen zu besprechen... Natürlich suche ich nach möglichen Ursachen: Krebserkrankung der Oma hier im Haus, derzeit Chemo (ihr gegenüber ist er immer sehr rücksichtsvoll und zart, in jeder Situation!); Tod des Familienhundes, Weggang der Bezugsperson im Kiga (derzeit Halbtagskräfte, davon die Bezugsperson im Krankenschein). Ich selbst bin berufstätig, komme aber etwa 30 Minuten nach ihm heim und habe dann viel Zeit für ihn. Abgesehen von den "Vorfällen" im Kiga, die sich derzeit häufen, ist er auch dort ein lieber, ruhiger Kerl, der auch gut mit anderen, aber auch alleine spielen kann; freundlich, wortgewandt,hilfsbereit, wenn auch nie risikobereit; er geht immer auf Nummer sicher -schaukelt nicht allein, rutscht nicht allein... Ob er sich über- oer unterfordert fühlt? Wie kann ich die Ursache herausfinden? Wie kann ich -außer durch Gespräche- zu Hause auf die Vorfälle im Kiga reagieren? Wie sollte im Kiga regiert werden? (Ausgrenzung? ander Gruppe?) Für Ihre Antwort im Voraus ein Dankeschön, Astrid


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Hallo Astrid Vermutlich werden Sie ja nun schon das Gespräch im Kiga gehabt haben, dessen Ergebnis mich sehr interessieren würde.- Grundsätzlich denke ich nicht, dass Ihr Sohn über- oder unterfordert ist, aber dass ihn die vielen zusätzlichen Ereignisse in der Familie und auch im Kiga hin und wieder überreizen, sodass ihm in konkreter Situation buchstäblich die passenden Worte fehlen. Geht er gerne in den Kiga und hat er FreundInnen in seiner Gruppe, würde ein Gruppenwechsel ihn noch mehr überreizen. Meines Erachtens nach hilft nur immer mal wieder der Hinweis, dass schlagende, beißende, kratzende Kinder, die eigentlich schon ihre jeweilige Stimmung sprachlich mitteilen können, möglichst rasch, bzw. rechtzeitig aus der Situation herausgenommen und zu einer anderen Beschäftigung angeregt werden können, bei der sie ein wenig isoliert sitzen, aber im gleichen Raum bleiben. Dieses Handeln sollte möglichst ohne große erklärende oder zurechtweisende Worte erfolgen, da Ihr Sohn sicherlich genau weiß, warum er von der gemeinsamen "Aktion" ferngehalten wird. Er wird auf diese Weise aus den Folgen seines Handelns lernen können ohne das Gefühl, nicht mehr geliebt und akzeptiert zu werden. Liebe Grüße und: bis bald?


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