k_ristina
Liebe Frau Ubbens! In letzter Zeit ist mir bei meinem Sohn (27 Monate) ein komisches und anstrengendes, aber wahrscheinlich ein normales Verhalten aufgefallen. Es gibt Tage an denen er Sachen befolgt, aber es gibt Tage an denen es mir vorkommt, als ob ich mit einer Wand rede. Ich gehe zu ihm hin und schaue ihn an, wenn ich von ihm etwas möchte (zB. etwas wegräumen), aber er ignoriert mich einfach bzw. macht dann etwas anderes. Neulich hat er absichtlich Maronis ausgeschüttet. Ich habe ihm gesagt, dass er diese wieder in die Schüssel geben soll, da er sonst keine essen wird. Er hat dann nur gesagt, dass er auch welche essen möchte, aber die Maronis blieben am Boden. Das gleiche hat er mit Zahnstochern und mit seinen Spielsachen auch gemacht. Er schüttet etwas aus, egal ob absichtlich oder zum Spielen, aber er will es nicht aufräumen, auch nicht gemeinsam mit mir oder dem Papa und wenn er bei anderen Kindern spielt, dann will er dort auch nicht aufräumen. Am Wochende hat er Schrauben ausgeschüttet und diese dann in die Löcher vom Kanaldeckel geworfen, sowohl ich als auch mein Mann und der Opa haben ihm gesagt, dass er es nicht darf und haben es ihm weggenommen. Kurze Zeit später hat er es wieder gemacht, weil die Schrauben in seiner Reichweite waren. Wie kann ich es ihm noch erklären/beibringen, dass er Sachen wieder wegräumt/einräumt/nicht macht oder kommt das von selber? Er war ein ruhiges Baby und ist es zu Hause auch, aber sobald wir Besuch von den Großeltern, Bekannten mit und ohne Kinder bekommen oder wir wo eingeladen sind, ist er wie ausgewechselt. Er freut sich, das sehe ich, aber er ist dann sehr laut, fordernd, überdreht und macht Sachen die er eigentlich nicht darf zB. auf der Couch hüpfen, obwohl Gäste da sitzen oder ein Baby liegt, Kissen runterschmeißen,.. Wenn er dann aufs Klo muss, dann sagt er sehr laut Pipi oder Kaka (das macht er in der Öffentlichkeit auch). Ich frage mich, wieso er so ist ,also was dahinter steckt, denn in dieser Zeit folgt er gar nicht. Wieso kann er nicht leise aufs Klo gehen, wieso muss er so überdreht sein, wenn Besuch da ist, woran kann es liegen und wird sich das ändern und wann? Er spricht noch nicht viel, aber es kommt mir vor, als ob er den ganzen Tag redet (was auch gut ist). Wenn er etwas will zB. eine Banane essen und ich gerade Frühstück vorbereite und meine Hände dreckig sind, dann hält er die Banane in der Hand und sagt ununterbrochen essen, essen, essen, ...Ich sage ihm, dass ich meine Hände noch waschen muss und er dann die Banane bekommt, aber er wird dann noch lauter und wiederholt weiterhin essen, essen, essen. So ist es mit allen Sachen. Ich weiß, dass Kinder in diesem Alter nicht lange warten können, aber ich habe ihm auch erklärt wann er die Bananen bekommt und trotzdem ist es so nervig. Wie kann ich ihm dabei helfen, dass er kurz wartet oder ist das bei ihm einfach noch ein Lernprozess? Vielen Dank. LG Kristina
Liebe Kristina, hinter den meisten beschriebenen Dingen steckt der Lernprozess, der noch nicht abgescholssen ist. Gehen Sie weiterhin zu Ihrem Sohn auf Augenhöhe, wenn er etwas bestimmtes machen soll. Achten Sie darauf, dass er nicht zum normalen Spielen übergeht, wenn xy noch nicht erledigt ist. Nehmen Sie ihn ggf. an die Hand und erledigen das, worum Sie gebeten haben, gemeinsam. Die Erklärung, wie, dass er die Maronis erst aufsammeln muss, damit er welche essen kann, versteht Ihr Sohn noch nicht als Zusammenhang. Aus dem Grund fordern Sie ihn nur auf, dass was er verursacht hat, aufzuräumen. Denn grundsätzlich geht es ja auch darum, dass er die Maronis / Spielsachen / Zahnstocher aufräumt, und sei es auch "nur" des Aufräumens wegen. Mit 27 Monaten sind Kinder noch nicht bereit, dies immer "von selbst" zu tun. Auch Arbeitsaufträge werden nicht immer als solche erkannt. Von daher gilt in dem Alter, wie oben geschrieben, das Kind an die Hand zu nehmen und es gemeinsam zu erledigen. Viele Kleinkinder sind vor Freude oft aufgeregt. Sie können ihre Gefühle noch nicht einordnen und erscheinen dann wild und aufgedreht. Auch dies ist ein Entwicklungsprozess. Ihr Sohn wird mit der Zeit ruhiger werden. Müssen Sie etwas verbieten, wie z.B. auf dem Sofa zu springen, genügt ein "Nein, du darst nicht auf dem Sofa springen." Die Erklärung dahinter, dass dort andere Gäste sitzen oder ein Baby liegt, hört Ihr Sohn sowieso nicht mehr oder er hört es, hat dabei aber die eigentliche Ansage, nämlich nicht auf dem Sofa zu turnen, vergessen. Warten können, fällt vielen Kindern in dem Alter schwer. Erklären Sie kurz, dass es die Banane gleich gibt und gehen dann nicht weiter auf die Worte Ihres Sohnes ein. Je mehr Sie reagieren oder beschwichtigen wollen, wird er mit seinen Worten reagieren. Viele Grüße Sylvia
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