Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Gegeneinander ausspielen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Gegeneinander ausspielen

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, schon wieder muß ich mích mit einem Problem an Sie wenden. Unsere Tochter (2 Jahre)ist an drei Tagen die Woche für ca. 4-5 Std. (berufl. Bedingt) bei Ihren Großeltern. In letzter Zeit versucht sie uns vornehmlich mich gegeneinander auszuspielen. Wenn ich Nachmittags von der Arbeit komme und sie dann nach ca. 1 Std. anziehen oder ihr die Windel wechseln will schreit sie wie am Spieß und möchte ausschließlich vom Opa gewickelt und angezogen werden, am anfang habe ich ihr gesagt das ich das mache, aber mittlerweile habe ich aufgegeben. Küssen darf sie auch nur der Opa, auch nur ihn hat sie lieb, sagt sie. Ich muß dazusagen das ich, seit sie 6 Monate alt war arbeiten gehen mußte und sie in dieser Zeit von ihrem Großvater betreut wurde. Er läßt ihr auch alles durchgehen. Wenn ich etwas sage wird es eigentlich ignoriert. Zudem möchte ich natürlich auch nicht immer nur der "Schimpfer" sein, wahrscheinlich schlechtes Gewissen weil ich arbeite, aber sie muß doch Grenzen gesetzt bekommen. Ich bin ja froh das unsere Tochter sich wohl fühlt bei ihren Großeltern. Ihr wird alles erlaubt, es sei denn es ist gefährlich. Ich möchte nicht schlecht über meine Schwiegereltern sprechen, aber manchmal habe ich das Gefühl als wenn mein Schwiegervater sich mit aller macht die Liebe unserer Tochter so zu Eigen macht. Er hat damals bei seinem eigenen Sohn viel falsch gemacht (hat er selbst eingesehen). Ich habe das Gefühl ich spiele für meine Tochter nur noch die zweite Geige, denn sie war sonst immer sehr Mamabezogen. Was mich allerdings sehr freut ist, daß sie mittlerweile mehr ein Papakind geworden ist, was immer sehr schwierig war, weil mein Mann aüßerst nervös ist. Ich habe immer sehr viel Geduld mit ihr und liebe sie über alles, aber ich sage halt auch nein. Entschuldigung für die Länge, aber ich mußte mir das mal von der Seele schreiben es belastet mich doch sehr. Mit lieben Grüßen Mirjam


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Hallo Mirjam Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Schwiegervater, ohne dass Ihre Tochter anwesend ist. Loben Sie ihn erst einmal für seine Bereitschaft, seine Enkelin, die ihm sicherlich auch mal anstrengend wird, so lange zu betreuen. Teilen Sie ihm Ihre Freude darüber mit, dass Sie auf diese Weise ganz beruhigt zur Arbeit gehen können, weil Sie wissen, dass Ihr Schatz gut untergebracht ist. Sprechen Sie anschließend mit ihm über die Erziehung im Allgemeinen und vergleichen Sie die heutige Zeit ein wenig mit der Zeit, als er so jung war wie Sie jetzt. Er hat ganz sicher auch eine eigene, konkrete Vorstellung gehabt, wie er seine Kinder erziehen möchte und hat sich da wenig reinreden lassen.- Daher weiß er auch, dass gerade Kleinkinder einen einheitlichen Erziehungsstil haben müssen um in eine sichere Selbständigkeit zu gelangen und um nicht immer hin- und hergerissen zu sein, was richtig und was falsch ist. Nun kommen Sie auf Ihre eigenen Vorstellungen zu sprechen und überlegen dann, wie Sie mit dem Sch.-Vater auf einen einheitlichen Stil gelangen können. Achten Sie möglichst diplomatisch darauf, dass Sie sich nicht (unwissentlich) die "Butter vom Brot nehmen" lassen. Letztendlich sind Sie es, die als Erste dafür verantwortlich ist, Ihre Tochter zu einem selbständigen, aufgeschlossenen, sozialen Menschen werden zu lassen. Führen Sie dieses Gespräch in einer zwanglosen Atmosphäre. Es wird Ihnen bestimmt gelingen eine Ebene zu finden ohne sich zu streiten und ohne das Gefühl aufkommen zu lassen, als Opa hat er Alles falsch gemacht.- Friedliches Wochenende und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Mirjam, vielleicht solltest du mit den Grosseltern vernünftig darüber reden. Sie sollten wissen, welche Erziehung die Eltern des Kindes anwenden und sich danach richten um das Kind nicht zu verwirren. So hab ich es mit meiner Mutter gemacht, wir haben uns einfach abgesprochen, z.B. sage ich ihr: ich möchte nicht, dass Miki dies und jenes macht oder bekommt etc. Das klappt gut, denn auch wenn ich den Kleinen bei ihr lasse kann ich sicher sein das wir Hand in Hand "arbeiten". Lieben Gruss und Kopf hoch Nale&Mihajlo


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