Katharina36
Guten Tag Frau Ubbens, ich freue mich über ihren Rat: Unser Sohn ist 6 Jahre alt und gerade eingeschult worden. Er geht gern in die Schule und hat zwei Jungs in der Klasse, die er aus dem Kindergarten kennt und mit denen er sich gut versteht. Ein großes Problem ist leider schon immer, dass er nicht der Sportlichste und ein eher ängstlicher und sensibler Junge ist. So fühlt er sich oft so, als könne er mit den wilderen Kindern nicht mithalten und macht immer wieder die Erfahrung, dass er als Einziger Dinge nicht kann, die andere schon können (Seepferdchen als Letztes, Radfahren als Letztes, Angst beim Klettern, vorsichtig beim Fußball etc.). Mir tut das immer so leid, denn er kann andere Dinge gut und ist ja auch nicht schlecht im Fußball und immerhin hat er schon mit 6 das Seepferdchen. Bei meinen Sohn führt das dann leider dazu, dass er sich zurückzieht und gerade in Gruppen extrem schüchtern ist und oft außen vor, weil er eben nicht einfach so mitrennt. Wenn er vertraut mit Kindern ist, ist er dann das komplette Gegenteil: laut, lustig und total kreativ. Trotz seiner Zurückhaltung hat er keinerlei Probleme sich zu lösen. Er bestellt sein Eis, geht alleine Brötchen holen. Geht auch alleine das erste Mal zu neuen Freunden oder zu Geburtstagen. In Zweierkonstellationen läuft das auch immer sehr gut, auf Geburtstagsfeiern etc. merke ich beim Abholen dann doch oft, dass er sich wieder etwas zurückgezogen hat. Auch bei Festen ist er oft anfangs verunsichert und sucht dann meist Papas Nähe. Manchmal hab ich das Gefühl, dass es ihm nichts ausmacht, dann sagt er wiederum, dass er immer der Einzige ist, der etwas nicht kann. Wie können wir unseren Jungen hier unterstützen? Wie schaffen wir es, dass er er selbst sein kann, frei und selbstbewusst? Er geht außerhalb der Schule schon lange in einen Ballsport-Verein (immer schon alleine), das fördern wir also schon. Es macht ihm Spaß, ist aber auch komplett spielerisch. Freunde aus der Nachbarschaft hat er auch jede Menge, mit denen er spielt. Aber auch dort geht er oft, wenn sie "zu" wild spielen oder es ihm zu viele Kinder sind.
Liebe Katharina36, es hört sich für mich nicht nach extremer Zurückhaltung an. Ihr Sohn ist zwar etwas zurückhaltender, wenn er in einer Gruppe mit anderen Kindern zusammen ist, aber das ist völlig in Ordnung und entspricht seiner Mentalität. Es ist eine Gabe, sich zurückzuziehen, wenn es einem zu wild wird oder zu viele Menschen um einen herum sind. Ihr Sohn kann in dieser Hinsicht gut für sich sorgen. Ihr Sohn spürt, dass Sie sich für ihn wünschen, dass er ähnlich wie die anderen Kinder forsch an alles herangeht. Versuchen Sie, den eigenen Blick auf Ihren Sohn in dieser Hinsicht positiver zu sehen. Er ist ein toller Junge, so wie er ist. Sagen Sie es ihm auch gerne immer wieder, wenn er scheinbare Selbstzweifel hat, und er äußert, dass er etwas nicht kann. Dafür kann er andere Dinge. Mehr sollten Sie nicht auf das Verhalten eingehen. Insgesamt gibt es unterschiedliche Charaktere, die sich nur durch eigene Erfahrungen formen lassen. Viele Grüße Sylvia
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