Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Bekomme Angst vor meinen Reaktionen

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Frage: Bekomme Angst vor meinen Reaktionen

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Liebe Frau Schuster, Ich habe gerade einige Beiträge zum Thema Tobsucht und Trotzphasen durchforstet, aber noch nicht DIE Lösung für mein Problem dabei gefunden. Daher meine persönliche Frage an Sie: auch ich habe eine Tochter 2J 5M, die seit einiger Zeit wahre Tobsuchtsanfälle bekommt, die nicht zu kontrollieren sind. Ins Zimmer setzen mit den Worten, wenn du fertig bist mit Weinen kannst du ja wieder herauskommen, aber ich mag dein Schreien nicht hören, führt nur zu noch mehr Gebrüll und Stampferei (natürlich bleibt sie nicht im Zimmer, woraufhin ich sie wieder dorthin verfrachte...) oder auch der Trick, die Kleine einfach nur festzuhalten scheitert daran, dass sie sich wie ein Aal aus meiner Umarmung wieder herauswindet und brüllend kundgibt, dass sie nicht mit mir Schmusen will. Lässt man sie dann in Ruhe ist das natürlich auch nicht richtig. Trotzdem ich mich innerlich immer wieder zur Ruhe zwinge, hat es heute irgendwie klick gemacht, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und ich habe meine Beherrschung regelrecht verloren. Ich habe sie angebrüllt und kräftig auf den Hintern geschlagen (was allerdings auch gar nicht genützt hat). Ich bin deshalb über diese Reaktion so erschrocken, weil ich spüre, dass ich meine Hemmschwelle verliere. Ich will sie nicht schlagen, aber ich konnte mich in diesem Moment nicht mehr kontrollieren. Ich habe einfach Angst, dass ich ihr irgendwann ernsthaft weh tun könnte. Was soll ich tun, damit dies nicht wieder vorkommt. Wie kann ich mich selber noch schützen. Was kann ich noch machen, um diese Wahnsinnsenergien, die meine Tochter entwickelt, in positive umzulenken? Ich bin von vorne herein immer sehr konsequent gewesen und auch in ihren Trotzphasen habe ich es noch nie zugelassen, dass sie ihren Willen bekommt. Sie müsste doch allmählig gelernt haben, dass Trotzen, Schreien und Stampfen gar nichts bei mir bewirken?!? Oder hat sie vielleicht ein ganz anderes Problem? Wir lieben sie über alles, zeigen es ihr auch, nehmen sie zwischendurch in den Arm, um mit ihr zu schmusen, loben sie, wenn sie etwas alleine gemacht hat, ermutigen sie, machen Programm, wie Kinderturnen, Spielgruppen, etc, kurzum, versuchen eigentlich alles, damit sie Selbstbewusstsein entwickeln kann und in ihrer Entwicklung gefördert wird. Was machen wir nur falsch? Ich danke für Ihre Antwort. Mit lieben Gruss Britta


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Hallo Britta Ihre Tochter braucht -wie jedes andere Kind auch- diese Trotzphasen um zu erkennen, wo die eigenen Grenzen liegen. Sie können ihr zig mal sagen, dass das Toben, Stampfen, Schreien ihr nicht weiterhilft; sie muß diese Erahrung selbst machen! Die beste Lösung wäre, Sie bleiben ganz gelassen im gleichen Raum wie Ihre Tochter und ignorieren ihre Wut.- Da aber auch Sie "nur" ein Mensch sind wie wir Alle, wird es Ihnen nicht immer gelingen so ruhig zu bleiben; verlassen Sie dann das Zimmer oder aber: laden Sie Ihre Tochter gezielt zu einer fröhlichen Kissenschlacht, einem Ballspiel (mit Soft-Bällen) o.Ä. ein, damit sie sich abreagieren kann. Vielleicht erreichen Sie auf diese Weise, die "Wahnsinnsenergien" Ihrer Tochter in ein positives Erleben umzuwandeln? Versuchen Sie`s und: bis bald?


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Hallo Britta, meine Tochter ist etwa genauso alt (30 Monate) und trotzt nun schon seit einem Jahr. Gerade in den letzten 4 Wochen war es wieder besonders schlimm, so dass ich kurz davor war, etwa das gleiche Posting wie Deines an Frau Schuster zu schreiben (und das waere nicht das erste!). Vor allem fragt man sich ja, ob mit dem Kind alles in Ordnung ist, oder ob man irgendwelche fundamentalen Fehler in der Erziehung macht... Allerdings ist meine Tochter bei anderen Menschen (bei Freunden oder in der KiTa) ein ganz anderer Mensch: umgaenglich, kooperativ - und wirklich gut gelaunt. So schlimm kann es ihr also nicht gehen... Ich habe meiner Tochter auch schon einmal eine auf den Hintern gegeben...und genau wie Du festgestellt, dass es gar nichts bringt. Also lasse ich es. Seitdem mir das klar geworden ist, habe ich auch nie mehr das gefuehl gehabt, dass mir die Hand ausrutschen koennte. Zum Schreien bringen meine 2 Grossen mich schon gelegentlich, aber das tun sie schliesslich auch - und macht manchmal Luft (ich versuch es mit Humor zu nehmen). Und dann: vor 3 Tagen ist mein "Trotzkopf" wie ausgewechselt: sie spricht viel mehr, lacht mich auch mal an, heult nicht mehr den ganzen Tag rum, und sie wirkt viel "verstaendiger"...ein anderer Mensch einfach... Mein Mann behauptet, dass sie erst durch ein Tief muss, um einen Schritt weiterzukommen...? Viel Glueck, DUSA


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Hi Britta, ich kenne das gut, was Du beschreibst! Und sicher weißt Du auch genau, daß Du NICHTS falsch machst. Deine Tochter hat einfach ein bestimmtes Temperament und befindet sich in der Trotzphase. Meine Tochter ist jetzt drei und bei uns herrscht zur Zeit Ruhe! Eine Zeitlang (angefangen mit 24 Monaten) war es aber auch extrem mit ihren Trotzanfällen. Ich versuche, sehr positiv mit ihr umzugehen, bin aber leider recht unbeherrscht und kann schlecht ruhig bleiben. Mir hat nur geholfen: den Kopfhörer aufsetzen und Musik hören, so daß ich sie nicht mehr (oder weniger) hörte. Habe immer gesagt, daß, wenn sie sich beruhigt hat, ich den KH abnehme. Hat super funktioniert und im Moment ist sie der reinste Engel (bis zur nächsten Phase...) Viel Glück!


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Hallo Mima! Vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte und den guten Tipp. Werde es versuchen :-) Lieben Gruss Britta


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Liebe DUSA, Du weisst gar nicht, wie gut mir es getan hat, zu lesen, dass einem die Hand kein 2. Mal ausrutscht und zu wissen, dass es irgendwann auch bei uns besser werden wird. Danke. Vielleicht muss man wirklich nur versuchen, durchzuhalten :-) In diesem Sinne Lieben Gruss Britta


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danke! Ich werde es versuchen. Hatte heute schon einen Teilerfolg, weil ich gestern nach dem Versand meiner Nachricht an Sie noch auf einen Beitrag von SilkeL gestossen bin, in dem sie das Buch kleine Kinder grosse Sorgen empfiehlt. Die Ausage, wenn unsere Kinder uns am meisten brauchen und es durch Trotzanfälle demonstrieren, wenden wir uns ab, hat mich sehr betroffen und nachdenklich gemacht. Also bin ich dem Wutanfall meiner Tochter heute mit Verständnis entgegengetreten mit dem Erfolg, selber keinerlei negativen Gefühle zu verspüren und den Wutanfall deutlich abzukürzen. !! Wie gut, dass es dieses Forum gibt! Nochmals danke Mit liebem Gruss Britta


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Hallo Britta, wenn du nicht geschrieben hättest das du eine Tochter hast, hätte ich beim lesen geglaubt, das ich diesen Beitrag im Schlaf geschrieben habe, so ähnlich verhält sich mein Sohn und auch ich habe mitlerweile Angst vor meinen Reaktionen. Ich hatte letztlich schon mal eines Posting geschrieben und habe auch viele Reaktionen erhalten, die mir kurzfristig auch geholfen haben (soll kein schlechtes Gewissen haben, Wut müssen Kinder lernen...) Eine weile hatten wir sogar "Ruhe", aber dann kam wieder der Vollmond, ich habe bei meinem Sohn festgestell, das er auch Mondsüchtig ist. Habe mir dann einen Mondkalender besorgt, damit ich weiß was er hat wenn es mal wieder so weit ist, aber ich komme mit diesen "Anfällen" nicht zurecht, zumal er jetzt auch anfängt seine kleine Schwester zu hauen. Ein kleiner Trost ist es villeicht zu wissen, das man ganz bestimmt nicht allein mit diesen Problemen ist (wie man an den Reaktionen sieht)!!! Alles Gute Sandra


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