Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, seit gerstern bin ich sehr durcheinander... Ich habe mir immer die größte Mühe gegeben meinem Kind alles zu geben was es braucht. Doch nun zweifle ich an meinen Fähigkeiten. Noch schlimmer ich habe Sonderpädagogik studiert und arbeite auch darin und zweifle nun an allem. Gestern hatte ich ein Entwicklungsgespräch im Kiga. Mein Sohn (fast 4) geht seit 3 Monaten in diese Einrichtung (in eine Familiengruppe). Zuvor war er 2 Jahre in einem privaten Vorkindergarten. Dort hat er sich sehr wohl gefühlt, es kamen keine Klagen/ Bedenken. Nun wurde mir gestern nahe gelegt mit meinem Sohn zum SPZ zu gehen und er solle in der Einrichtung eine spezielle Förderung durch den Bezirkssozialdienst für sein "mangelndes Selbstwertgefühl" (laut Erziehrin)bekommen. Er war noch nie ein Haudrauf eher vorsichtig und schaut sich erst mal alles genau an. Er ist sehr lieb und bei anderen angepasst. Zuhause testet er jedoch genauso seine Grenzen aus. Er hat einen festen Freund im Kiga und mit diesem spielt er (interagiert er auch), mit anderen Kindern spielt er "nur" nebenher. Er spricht eher wenig und leise im Kiga( zu Hause nicht), äußert dort aber klar seine Wünsche und wehrt auch Kinder ab, die ihm hauen wollen (lass das das möchte ich nicht). Kommt er jedoch früh senkt er immer den Blick und geht er mal in eine Ecke alleine spielen. Auch nimmt er sich draußen nur selten z.B. einen Roller und beteiligt sich nicht aktiv im Spielkreis. Eine andere Auffälligkeit sind seine massiven Arm und Bein Bewegungen. Spielt, malt, bastelt, er konzentriert bewegt er, wedelt, die Arme. Ich bin alle Entwicklungsbereiche durchgegangen komme aber auf keine Störung die damit zusammenhängen könnte, da sonst alles normal entwickelt ist. Ich meine es ist ein Tic bzw. er ist ja eher ruhig und fordert seinen Bewegungsdrang nicht so ein wie andere Kinder und lebt ihn dadruch aus. Ich haben nichts gegen eine Untersuchung will aber großeses Aufhebens vermeinden zumal die Wartezeiten im Spz bis zu einem halben Jahr sind. Was meinen sie....was soll ich tun....ich bin so verunsichert.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Auch wenn ich -soweit ich aus der Ferne überhaupt urteilen kann- ein Tourette-Syndrom für unwahrscheinlich halte, empfehle ich Ihnen, sich ggf. auf folgender Seite zu informieren: http://www.tourette.de/wasist/fragen_antw.shtml#1 Eine notwendige, spezielle Förderung eines Kindes im Kindergarten wird recht gerne prognostiziert, weil dafür meist eine zusätzliche, halbe Stelle bewilligt wird, was durchaus seine Vorteile hat.- Bitten Sie die ErzieherInnen um einen Bericht und gehen Sie Damit noch einmal zu Ihrem betreuenden Kinderarzt, der sicherlich weitere Schritte empfehlen wird, wenn es notwendig ist. Ein erfahrener Kinderpsychologe z.B. wird in einigen "Spielstunden" sicherlich die Ursache für beschriebenes Verhalten herausfinden können. Zusätzlich rate ich Ihnen, Ihren Sohn an einer (selbstgewählten?) Interessengruppe teilnehmen zu lassen, da dort das Selbstwertgefühl gezielt gestärkt wird: die aktive Mitarbeit dort wird geradezu erwünscht, ist notwendig und Ihr Sohn wird erkennen, wie unentbehrlich er als eigene Persönlichkeit ist. Heben Sie sein Können, seine Selbständigkeit, Hilfsbereitschaft... immer mal wieder auch vor anderen Personen lobend hervor. Bitten Sie die Erzieherin, Ihrem Sohn ein jüngeres, schwächeres Kind quasi als Patenkind anzuvertrauen, dem er stets behilflich sein sollte, was ihn ganz bestimmt anregen wird, sich intensiver an dem Gruppengeschehen zu beteiligen. Sonntägliche Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo biohuschel, bin zwar nicht Frau Schuster, möchte aber gern was zu den Arm- und Beinbewegungen sagen. Die solltest Du nicht vorschnell als harmlosen "Tic" abtun. Auch Tics können behandlungsbedürftig sein, wenn sie über einen längeren Zeitraum andauern, in Verbindung mit anderen Auffälligkeiten auftreten oder bestimmte Kriterien aufweisen. Und letzteres ist hier der Fall: Tics beginnen eigentlich fast immer im Kopfbereich (Blinzeln, Zwinkern, Mundbewegungen, Geräusche). Sie steigen dann mit zunehmendem Schweregrad am Körper entlang ab und fangen an, Arme und Beine zu betreffen. Es wäre ungewöhnlich, wenn Dein Sohn keine Tics im Kopfbereich hätte (oder früher gehabt hätte), sondern gleich mit Armen und Beinen zu fuchteln begonnen hätte. Gab es vielleicht in der Vergangenheit (kann auch ein, zwei Jahre her sein) vielleicht doch auch schon stereotype Bewegungen im Gesicht? Tics verschwinden oft von selbst wieder, sie müssen es aber nicht. Da das Fuchteln mit den Gliedmaßen schon ein wesentlich stärkerer Tic ist als z.B. Augenblinzeln, würde ich persönlich mich auf jeden Fall beraten lassen. U.a. könnte man bei Deinem Sohn das sog. Tourette-Syndrom ausschließen lassen. Auch wenn dieses nicht vorliegt, wäre eine Beratung sicher sinnvoll. WO Du die machen lässt, ob in einem SPZ oder auch bei einem niedergelassenen Kinderpsychiater oder in einer Beratungsstelle, musst Du abwägen. Wichtig ist auch, dass Du und Dein Partner Euch (zusätzlich, nicht als Ersatz für eine Beratung) fragt, warum Euer Sohn momentan einen nicht unerheblichen Tic entwickelt hat. Tics dienen dem Abbau von inneren Spannungen und hier insbesondere von Aggressionen, die nicht adäquat geäußert werden dürfen (z.B. weil die Eltern sich schwer tun, negative Gefühle beim Kind zuzulassen). Dies muss bei Euch nicht zutreffen, es ist nur ein Denkanstoß. Ich persönlich hätte keine Scheu vor einer Beratung. Ich glaube auch nicht, dass Dein Sohn dies als Zeichen nehmen würde, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Es kommt einfach darauf an, wie man ihm so einen Termin verkauft und dass man das Gespräch als etwas Harmloses, nicht besonders Weltbewegendes ankündigt, und zwar eher beiläufig, wie einen Kinderarztbesuch. Grüßle, Astrid
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