Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Stillen und Alkohol

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Stillen und Alkohol

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Sehr geehrter Herr Doktor Liebe Frauen danke allen für eure Antworten zum Thema Alkohol und Stillen. Herr Doktor, sie haben mir geschrieben, dass Sie die Regelmässigkeit störe. Sie haben mir immer so toll geholfen während meiner Schwangerschaft und ich finde wirklich, Sie machen das sehr toll, wie Sie jede Frage individuell und einfühlsam beantworten. Es interessiert mich drum sehr, in welche Richtung Ihre Bedenken gehen. Sie haben mich nämlich schon richtig verstanden: Wir trinken regelmässig am Abend zum essen Alkohol - wohl nicht ganz jeden Abend, aber eben meistens. Ich koche sehr gern und esse auch gern und ja, ich trinke auch gern einen passenden Wein dazu oder eben ein Bier. Stört es Sie wegen dem Stillen oder insgesamt? Und was genau ist nicht gut an der Regelmässigkeit, wenn das Mass stimmt? Vielen Dank, dass Sie sich nochmals Zeit für mich nehmen! Liebe Grüsse Tali


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Ihre Frage ist für mich nicht einfach zu beantworten. Bitte erlauben Sie mir, sie sozusagen ärztlich und menschlich anzugehen - denn anders kann ich das nicht. Ein Glas guten Weines oder ein frisch gezapftes Bier, auch noch bei oder nach einem guten Essen, sind schlichtweg Dinge, die man genießen kann und auch soll. Wenn man diese auch noch mit einem oder mehreren lieben Menschen genießt, das Wetter schön ist und man auf dem eigenen Balkon, auf der Terasse, im Garten ist, Vögel zwitschern hört und die Lindenblüten riecht (Allergiker sollen bitte entschuldigen), könnte das eine Beschreibung des Paradieses sein....Egal, was Puristen, Asketen oder Ärzte sagen. Paradiesisch ist das aber nur unter einigen Bedingungen. Wenn man das Gefühl hat, dass es jeden Abend sein muss, auch wenn es ein Glas ist, oder vielmehr ohne dieses Glas kein Genuß zustande kommt, besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, die Gefahr des Alkoholismus - also einer Suchterkrankung. Die alles andere als lustig ist, ganz im Gegenteil. Das wäre das Erste, was nur Sie alleine, mit sich selbst, klären müssen. Weil das zumindest der Beginn eines Problems wäre. Die Regelmäßigkeit, die Sie beschreiben, ist während des Stillens nicht gut, weil ein Restalkohol in die Muttermilch übergeht und Ihr Kind ständig damit konfrontiert wird. Es gibt Wissenschaftler, die Hinweise gefunden haben, dass eine vielfältige Prägung der Kinder bereits im Mutterleib und auch in den ersten Wochen und Monate des Lebens geschieht. Das könnte auch für Alkohol gelten. Zwar trinken die meisten Kinder in den ersten 10-12 Jahren kein Alkohol und ihre Organe folglich viel Zeit haben, um sich zu erholen, aber die Frage ist, was danach passiert. In wie fern also legen Sie für Ihr Kind etwas fest, indem Sie jetzt regelmäßig Alkohol trinken und es sozusagen zwingen mitzumachen ? Wenn Sie, solange Sie stillen, kein Alkohol trinken und das ohne größere Probleme durchhalten, wäre das ein gutes Zeichen gegen eine bestehende Abhängigkeit. Wenn das nicht geht, sollten Sie mit dem Stillen lieber aufhören. Solange der Alkoholgenuß tatsächliche Genuß ist, sehe ich kein Problem darin. Nach der Stillzeit, versteht sich. Wenn es ein Muss und nicht ein Genuß ist, reden wir über eine Abhängigkeit. Das sind also meine Bedenken gewesen, die ich auch in der vorherigen Antwort angedeutet habe.


waschbaer

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Beim Stillen die Regelmässigkeit jeden Abend ein Glas .. Restalkohol wird durch die utterilch aufgenommen


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