Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa,
ich habe meine Schwangerschaft erst Ende der 5. Schwangerschaftswoche bemerkt. Bis dahin habe ich täglich die sogenannte „Goldene Milch“ getrunken, die u.a. ca. 5g Kurkuma enthält.
Nach dem positiven Schwangerschaftstest habe ich die „Goldene Milch“ abgesetzt, da Kurkuma in diesen Mengen in der Schwangerschaft schädlich sein kann. Blutungen hatte ich bisher nicht, leichte Verdauungsstörungen und Krämpfe schon. Jetzt mache ich mir Sorgen, ob durch den erhöhten Kurkumakonsum Schäden bei dem Fötus entstanden sein können.
Wie ist Ihre Einschätzung dazu? Würden sich negative Folgen ausschließlich in Form einer Fehlgeburt äußern? Oder kann der Fötus auch Schäden davon getragen haben, die erst später sichtbar werden (z.B. Herzfehler).
Viele Grüße und herzlichen Dank vorab,
Lisa
von
AnnaLisa4
am 09.06.2022, 12:03
Antwort auf:
Goldene Milch / Kurkuma
Es scheint so zu sein, dass es im Internet eine Gruppe von "Kurkuma-Talibans" gibt, die nichts anderes im Sinn haben, als die Leute zu verunsichern. Es gibt etliche wissenschaftliche Untersuchungen zu Kurkuma, vor allem in Zellkulturen und im Tierversuch und irgendwelche schädlichen Wirkungen konnten nicht nachgewiesen werden. Nur wenig Kurkuma wird vom Körper (im Darm) aufgenommen.
Es gibt Berichte darüber, dass Kurkuma die Regelblutung fördert und zu Krämpfen in der Gebärmutter führen kann. Aber so sicher ist das nicht.
In der Frühschwangerschaft gibt es die "Alles-oder-Nichts"-Regel, was so viel bedeutet, dass bestimmte Schadstoffe entweder zu einer Fehlgeburt führen oder ... gar nichts bewirken. Das gilt aber nicht für Kurkuma, weil keine Fehlgeburten im Zusammenhang mit Kurkuma gemeldet worden sind.
Machen Sie sich also keine Sorgen.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 13.06.2022