Lieber Herr Prof. Costa,
ich habe eine Frage zu Leinsamen während der Schwangerschaft. Es heißt oftmals, dass man sie höchstens in den letzten Wochen vor der Entbindung essen sollte, aber ist es problematisch, wenn man im Laufe der Schwangerschaft Brot isst, das Leinsamen bzw. Leinmehl enthält? Oftmals sind gerade Leinsamen in Vollkornbroten ein Bestandteil von vielen, ohne dass eine konkrete Menge angegeben wäre. Ich esse z.B. gerne ein Brot mit folgender Zutatenliste:
Vk-Buchweizenmehl, Vk-Reismehl, Wasser, 10% Saatenmix (Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Leinsaat, Sesam), Goldleinmehl, Meersalz, Reis-Sauerteig, Flohsamenschalen, Brotgewürz gem. (Kümmel, Koriander, Fenchel, Anis)
Ist es aus Ihrer Sicht unbedenklich, zweimal in der Woche 100 Gramm dieses Brots zu essen (wie bisher geschehen) oder ist dies tendenziell schon zu viel?
Viele Grüße
Lankojärvi
von
Lankojärvi
am 03.02.2022, 12:42
Antwort auf:
Brot mit Leinsamen und Leinmehl
Ihre Information ist richtig, nämlich dass man mit Leinsamen und Leinöl etwas vorsichtig sein sollte. Nicht mehr und nicht weniger, weil es Tierversuche gibt, in denen die Nachkommen Probleme mit der Nebenniere und einem Stresshormon bekamen, wenn die Eltern sehr viel (wichtig, sehr viel !) Leinsamen fraßen. Ob diese Tierversuche auf den Menschen übertragen werden können, weiß man nicht. Aber vorsichtig sollte man trotzdem sein. Daher die Empfehlung, dass man Leinsamen z.B. für die Regulierung der Darmtätigkeit lieber erst gegen Ende der Schwangerschaft verwenden sollte.
Wenn Sie meine Zeilen lesen, merken Sie, dass ich ziemlich vorsichtig argumentiere. Ein richtiges Verbot gibt es also nicht, aber trotzdem...
Was Ihr Brot angeht, gibt es überhaupt keinen Grund, es nicht gelegentlich zu essen. Zwei Mal pro Woche eine Scheibe ist also kein Problem.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 05.02.2022