Sehr geehrtes Expertenteam, Vorne weg ein großer Dank, dass Sie hier die Anfragen besorgter Eltern so kompetent beantworten! Meine 8 Wochen alte Tochter hatte leider keinen besonders sanften Start: 1) Sekundäre Sectio bei CTG-Auffälligkeiten 2) Mit 3 Wochen 10 Tage Kinderklinikaufenthalt wegen viraler Lungenentzündung mit 10 Tagen prophylaktischer Breitband-Antibiotika-Therapie 3) Seit etwa der 6. Woche dann zunehmend Blut im Stuhl, der Kinderarzt vermutet eine Muttermilch-induzierte Colitis Sie wird voll gestillt und nimmt bisher ca. 200g/Woche zu und ist sonst sehr fit wenn sie wach ist und schläft zwischen 15 und 17 Stunden/Tag (2tes Kind), man merkt ihr aber deutlich an dass die Verdauung schmerzhaft ist. Verdauung hat sie oft, durchschnittlich vielleicht 6x/Tag. Mein Sohn litt unter 3-Monatskoliken, bisher hatte sie diese nicht. Wir haben in der Kleinfamilie bisher keine bekannten Allergien, ich habe eine sehr leichte Neigung zum atopischen Exzem. Nun meine Fragen: 1) Das komplette Weglassen von Milchprodukten in meiner Ernährung hatte zunächst eine deutliche Besserung gebracht bezüglich Blut (Stuhl war anfangs nach Geburt wie bei meinem Sohn gelb und mit Krümeln seit dem Krankenhaus hellbraun/grün cremig, oft mit Schleim ohne Stücke aber ohne fauligen Geruch). Nun nach etwa einer Woche gibt es aber wieder eine Verschlechterung und blutige Anteile. Können ggf. denn auch mehrere Eiweiße ursächlich sein? Ich hatte Nüsse und Soja eher zufällig auch weggelassen und vor der Verschlechterung wieder gegessen? Und reichen Spuren aus oder müssen es größere Mengen sein die man zu sich nimmt? Gibt es dazu gute Literatur? 2) Ich hatte vorsorglich Probiotika direkt gegeben nachdem das Blut auftrat (Bigaia). Ist dies sinnvoll wegen der Antibiotika und könnte die Colitis auch ggf. eher durch die Antibiose+Kaiserschnitt bedingt sein und die Besserung war eher dem Probiotikum geschuldet? Müsste man dann etwas anders machen? 3) Ist es evtl. sogar eher gefährlich bei einer akuten Colitis Probiotika zu geben? Oder ist es gar sinnlos weil sich Lactobacillus r. eh nur im Dünndarm ansiedelt? Sollte man ggf. ein anderes Präparar zb mit Bifidob. nehmen oder den Stuhl untersuchen? 4) Demnächst stünde die Rotaviren-Impfung an, könnte das gefährlich sein bei entzündetem Dickdarm? 5) Was ist zu tun wenn weder die Probiotika noch meine Ernährungsumstellung eine Besserung bringen? Wie oft sollte man das Gewicht kontrollieren? Sind weitere Untersuchungen notwendig? Unseren Kinderarzt schätze ich sehr, er war hier sehr pragmatisch und meinte nach der Untersuchung es sei wahrscheinlich die MIC und bei kleineren Mengen Blut würde man eher nichts machen außer eben versuchen die Milchprodukte wegzulassen, es würde sich in der Regel verwachsen. Das schien und scheint mir auch logisch, erst im Nachhinein durch Lesen kamen die weiteren Fragen bei mir auf, über die Antibiose zb hatte ich mit ihm gar nicht gesprochen. Bitte verzeihen Sie die vielen Fragen aber ich bin einfach recht besorgt um die kleine schon so gebeutelte Maus. Vielen Dank für Ihren Expertenrat im Voraus! Mit freundlichen Grüßen
von NO1 am 22.03.2018, 12:05