Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

Unverträglichkeit Muttermilch (keine Kuhmilchallergie)

Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke
Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

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Frage: Unverträglichkeit Muttermilch (keine Kuhmilchallergie)

Jeni

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Sehr geehrter Herr Professor Radke, mein Sohn (5 Monate) wurde von mir gestillt und zusätzlich mit der Flasche gefüttert. In den letzten Wochen ist mir aufgefallen, dass er auf die Mahlzeiten mit Muttermilch (an der Brust oder aus der Flasche) immer heftiger mit Bauchschmerzen reagiert hat. Zuletzt so schlimm, dass er ca 3-4 Stunden nach der Mahlzeit für 30-60 Minuten ununterbrochen geschrien, geweint und sich vor Schmerzen gekrümmt hat. Die Kinderärztin hat eine Kuhmilchallergie diagnostiziert und eine Spezialnahrung verordnet. Ich habe mich eine knappe Woche lang kuhmilchfrei ernährt. Die Symptome wurden jedoch nicht besser. Die gängige Pre-Nahrung, die auf Kuhmilch basiert, verträgt er aber ohne Probleme. Daher denke ich, dass es keine Kuhmilchallergie sein kann. Die Ärztin hält aber weiter daran fest. Was könnte noch ein Grund für seine Reaktion sein? Ich ernähre mich ausgewogen, habe keine Allergien oder Unverträglichkeiten. Einen Termin beim Gastroenterologen habe ich erst in zwei Monaten bekommen. So lange möchte ich eigentlich nicht auf das Stillen verzichten bzw abpumpen. Aber meinen Sohn so leiden zu sehen ist auch keine Option. :-( Vielen Dank für Ihre Meinung dazu   


Prof. Dr. med. Michael Radke

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Laut Ihrer Beschreibung scheidet eine Kuhmilchallergie aus. Sie paßt eher zu sog. "funktionellen Bauchschmerzen". Das sind bisher ursächlich nicht geklärte Zustände, die zu Unwohlsein etc. führen können. Eine vergleichsweise häufige Möglichkeit wäre, daß Ihr Kind u.U. mehrere Tage keinen Stuhlgang hatte. Die sog. Pseudoobstipation des gestillten Säuglings ist häufig und hat keinen Krankheitswert. Die betroffenen Kinder sind insbesondere nach Nahrungsaufnahme unleidlich, da die Nahrungszufuhr zu Darmbewegungen führt, die Beschwerden verursachen können. Erhöhen Sie den Ballaststoffanteil in der Nahrung durch Beikost (Gemüsebrei oder Gemüse-Fleisch-Brei). Aus meiner Sicht können Sie weiter stillen, sollten aber mindestens eine Milchmahlzeit (Stillen oder Flasche) durch einen Brei ersetzen. Sollte Ihr Kind weiterhin nur selten Stuhl absetzen (beim Stillen normal, soweit keine Beschwerden auftreten), kann man mit etwas Macrogol (z.B. 2 x 1/4 Beutel) arbeiten, wenn die Stühle mit der Beikost nicht häufiger werden sollte.   


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