Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

Abendbrei bei möglicher Unverträglichkeit von Kuhmilch

Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke
Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

zur Vita

Frage: Abendbrei bei möglicher Unverträglichkeit von Kuhmilch

Lischen88

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Professor Radke, mein Sohn ist 24 Wochen alt. Ich habe von Beginn an voll gestillt und seit einem guten Monat bekommt er zusätzlich Beikost. Den Mittagsbrei (Gemüse, Kartoffel, Fleisch bzw. je 1x pro Woche Fisch und Getreide) nimmt er gut an und verträgt er auch gut. Zusätzlich geben wir ihm zwischendurch mal ein Stück Apfel oder Gurke zum Lutschen. Ich würde jetzt gerne den Abendbrei einführen. Er ist momentan abends kaum satt zu bekommen und möchte vor dem Schlafen für ca. 1,5 Stunden an die Brust und wacht auch nachts wieder auf. Allerdings hatte mein Sohn seit dem Alter von drei Monaten unregelmäßig Blut im Stuhl (kleine rote Fädchen). Mal für ein/zwei Tage, dann war wieder zwei/drei Wochen Ruhe. Die Kinderärztin meinte, wir sollen das erst einmal beobachten, könnte an einer Unverträglichkeit von Kuhmilch liegen. Da es nur gelegentlich aufgetreten ist, meinte sie, dass ich erst einmal nicht auf Milchprodukte verzichten soll. Wir hatten jetzt auch rund sieben Wochen nichts mehr. Ich konnte auch nie einen direkten Bezug zum Milchkonsum meinerseits herstellen. Was würden Sie mir in Bezug auf den Abendbrei empfehlen? Kann man mal Kuhmilch ausprobieren? Oder welche Alternativen gibt es? Die Kinderärztin meinte bei der U4, dass sie uns ggf. ein spezielles Präparat verschreiben kann. Ich würde ungern dafür Muttermilch abpumpen. Mein nächster Kinderarzttermin (U5) ist in drei Wochen und ich würde mich über eine Einschätzung von Ihnen vorab sehr freuen. Vielen Dank und herzliche Grüße


Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke

Beitrag melden

Die Blutfäserchen im Stuhl sprechen für eine sog. Muttermilch-induzierte Enterokolitis (Darmentzündung). Hauptursache ist der (Kuhmilch-)Konsum durch stillende Mütter, was eine allergische Entzündung auslösen kann. Es kommt allerdings auch ein oder mehrere andere allergene Nahrungsmittel als Auslöser in Frage (Soja, Fisch, Nüsse, Zitrusfrüchte etc.). Insofern ist der Vorschlag Ihrer Kinderärztin folgerichtig, den Abendbrei zunächst mit einem allergenfreien Präparat anzurichten. Dann wären Sie und Ihr Kind auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Gegen Ende des 1. Lebensjahres könnte dann Kuhmilch eingeführt werden.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, Mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt und eigentlich wollte ich schon viel regelmäßiger Brei geben. Aber ich habe zwei Probleme die das bisher erschweren. 1. Er hatte immer alle drei Tage Stuhlgang bis ich mit dem Brei angefangen habe. Zuerst habe ich ihm mal zum Spaß schmelzflocken gegeben. Weil ich die da hatte und er so gebettelt hat. Das ...

Guten Tag Herr Wirth! Ich würde gerne wissen: gibt es eine Unverträglichkeit nur gegen Sauermilchprodukte? Mein Sohn (4) leidet seit Säugling unter Verdauungsproblemen. Als ich gestillt habe hieß es, es sei Muttermilchinduzierte Kolitis und ich sollte auf Milchprodukte verzichten. Besonders wenn ich Joghurt gegessen hatte, hatte er anschließ ...

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Radtke, ich habe eine Verständnisfrage zum Abendbrei. Die aktuelle Empfehlung lautet doch, diesen mit 200ml Kuhmilch anzurühren, oder? Also nicht mehr halb Wasser/halb Milch? Dann wird hier manchmal auch Pre Milch zum anrühren empfohlen. Was ist denn nun korrekt? Pre Milch, oder Kuhmilch? Ich dachte, aktuell gilt 20 ...

Sehr geehrter Herr Dr. Enninger, Mein älterer Sohn hatte als Baby/Kleinkind eine Milcheiweißunverträglichkeit, die sich im Alter von ca 5 Monaten mit zu leichten Gewicht, Durchfall und Blut im Stuhl äußerte. Nun haben wir vor 3 Wochen wieder Nachwuchs bekommen und der kleine hat oft Bauchschmerzen und Blähungen. Er nimmt aber gut zu und sein Stuh ...

Guten Morgen Herr Dr. Enninger Unsere Tochter (5 Mt 3 W) isst seit knapp 6 Wochen ihren Mittagsbrei und seit knapp 2 Wochen auch den Abendbrei. Beides klappt sehr gut. Vorher bekam sie zu 90% abgepumpte Muttermilch und etwa 10% Alfamino, da bei ihr eine Kuhmilchunverträglichkeit festgestellt wurde. Diese äusserte sich durch Blutfäden im Stuhl, ...

Hallo Herr Dr. Radke, um eine eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeit festzustellen, wie lange sollte auf ein bestimmtes Nahrungsmittel mindestens verzichtet werden, damit man das nachvollziehen kann?  Liebe Grüße

Hallo,    meine Tochter 7 Wochen alt, hatte vom ersten Tag an mit Koliken zu kämpfen. Da ich nicht stille, hat sie gleich Aptamil HA pre bekommen, jedoch diese überhaupt nicht vertragen. Daraufhin haben wir nach 2 Wochen aus Aptamil Comfort gewechselt und es wurde direkt besser. Jetzt hat sie vor einigen Tagen morgens geschwollene Augen, Pic ...

Sehr geehrter Herr Professor Radke, mein Sohn (5 Monate) wurde von mir gestillt und zusätzlich mit der Flasche gefüttert. In den letzten Wochen ist mir aufgefallen, dass er auf die Mahlzeiten mit Muttermilch (an der Brust oder aus der Flasche) immer heftiger mit Bauchschmerzen reagiert hat. Zuletzt so schlimm, dass er ca 3-4 Stunden nach der Ma ...

Sehr geehrter Herr Professor Radke, Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Leider kann ich auf diese nicht direkt antworten. Mit der Häufigkeit des Stuhlgangs hat mein Sohn keinerlei Probleme, meistens 2-3 Mal pro Tag. Während er Muttermilch bekommt, sind allerdings schwarze Schleimfäden darin enthalten, was die Kinderärztin als Blut identif ...

Hallo, meine eineiigen Zwillinge sind aktuell 13 Monate, geboren in der 35. ssw. Mit der Einführung der Beikost haben wir immer wieder mit sehr starker Windeldermatitis zu kämpfen (bis zur Ablösung der oberen Hautschichten, blutig offen). Mithilfe von Kinderarzt und Hautarzt bekommen wir dies immer wieder in den Griff, doch können wir bisher ...