Rosalie784
Hallo Frau Henkes, mein Sohn ist 5,5 Jahre alt und hat Schwierigkeiten mit Frustrationen umzugehen. Er ist sensibel, weint schnell, ist aber auch sehr willensstark und impulsiv. Er spielt gerne Gesellschsftspiele, kann es aber kaum ertragen zu verlieren. Er schreit dann, weint, sagt "blöde Mama" und oft fliegen Karten oder Spielbrett vom Tisch. Oft möchte er jetzt zusammen mit mir gegen eine imaginäre dritte Person spielen, die in der Regel verliert. Diese Person wird dann während dem Spiel schlecht gemacht "der ist ja so dumm, der kann das nicht". Wie schätzen Sie das Verhalten ein? Wie gehen wir am Besten damit um? Ich frage ihn momentan oft vor einem Spiel, ob er es aushalten kann zu verlieren. Ich möchte aber eigentlich den Fokus nicht so sehr auf das Gewinnen/Verlieren legen. Natürlich lasse ich ihn auch mal gewinnen, aber ich möchte das nicht ständig tun, empfinde es auch nicht als sinnvoll und bei manchen Spielen hat man es nicht in der Hand. Vielen Dank für Ihre Antwort und liebe Grüße! Rosalie
Guten Tag, im Alter Ihres Sohnes ist es noch ganz in Ordnung, wenn ein Kind noch nicht genügend Frustrationstoleranz hat. Sie entwickelt sich erst im Laufe der Zeit. Für Fünfjährige, die sich beweisen wollen, die gut sein wollen, damit sie sich mit sich selbst gut fühlen können, kann das Verlieren noch eine schwere Kränkung des Selbstwertgefühls sein. Ihr Sohn weiß ja, dass er bei Vielem noch nicht so gut sein kann wie Sie. Der Spielcharakter kann dann schnell verloren gehen und für Ihren Sohn kann eine ernsthafte Konkurrenzsituation entstehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Spiel so kindgerecht zu gestalten, dass ein Kind lernen kann, Frustrationen besser zu ertragen. Zum einen kann man Regeln so verändern, dass ein Kind einen Vorsprung bekommt. Man kann Spiele auch mal ins Gegenteil verändern. Dann könnte der Langsamste gewinnen. Sie können bevorzugt Spiele wählen, bei denen das Glück mehr im Vordergrund steht als das Können. Wenn der Gegner nur durch Glück gewinnt, kann ein Kind das oft besser ertragen. Es zeigt ja, dass der Andere nicht besser ist, sondern nur Glück gehabt hat. So kann Ihr Sohn sich allmählich der Position annähern: "Es ist doch nur ein Spiel." In das Rollenspiel Ihres Sohnes können Sie gerne mit einsteigen. Es entlastet Ihren Sohn vermutlich sehr, einen "dummen Dritten" mal so richtig zu beschimpfen. Sie können dann das Spiel z.B. mal verändern, indem Sie sich laut fragen, wie es dem Dritten gerade geht. Er ist doch gar nicht dumm, sondern hatte nur kein Glück im Spiel. Sie können dann sehen, wie Ihr Sohn das Spiel weiter gestaltet. Da Frustrationstoleranz sich in vielen Lebensbereichen entwickelt, wird es Ihrem Sohn mit der Zeit leichter fallen, im Spiel zu verlieren. Es hilft ihm, wenn Sie dabei stets den Spaßcharakter des Spiels betonen. Irgendwann können Sie ihm natürlich auch zu verstehen geben, dass Sie keine Lust haben mit ihm zu spielen, wenn es solche Auswirkungen auf ihn hat. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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