Rosalie784
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, Sohn, 30 Mon., wird in Schlaf begleitet. Zuerst auf Arm eingeschlafen, mittlerweile schläft er auf großer Matratze auf dem Boden in seinem Zimmer, wir legen uns täglich wechselnd zu ihm bis er eingeschlafen ist. Nachts ruft er fast immer nach Mama. Papa wird nachts nicht akzeptiert. Gehe dann zu ihm und schlafe bei ihm. Seit kurzem möchte er zum Einschlafen in den Arm genommen werden (er liegt auf der Seite, ich lege mich hinter ihn und meinen Arm um ihn). Geniese es eigentlich, da er früher nie verschmust war. Allerdings will er auch nachts in den Arm genommen werden. Da dies auf Dauer unbequem für mich ist und ich nachts mehr Freiheit brauche, drehe ich mich weg, wenn er wieder schläft. Oft wird er dann aber wieder wach und will wieder in den Arm. Dadurch werde ich jedes Mal geweckt. Ich merke, dass ich es zwar genieße, es mir aber zu viel wird. Heute Nacht habe ich deshalb nach Ankündigung am Abend abgelehnt ihn in den Arm zu nehmen und nur neben ihm gelegen. Habe versucht ruhig mit ihm zu sprechen und angeboten seine Hand zu halten. Er hat furchtbar geweint und immer wieder gerufen, dass ich ihn in den Arm nehmen soll. Er konnte sich nicht beruhigen bis ich nach nachgegeben habe. Irgendwann haben wir beide geweint. Ich würde mich schon als liebevoll konsequent bezeichnen, aber heute Nacht hat mein Herz geblutet. Haben Sie einen Rat? Danke und Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Rosalie, die Information, die Sie Ihrem Sohn geben heißt ungefähr "nein aber vielleicht doch" und das ist ja auch Ihre Haltung. Es ist schwer eine "liebevoll konsequente" Lösung zu finden, wenn auch die eigenen Bedürfnisse so ambivalent sind. Aber das ist auch nicht nötig, weil wir und die Kinder nicht immer so oder so sind. In Situationen, in denen Sie merken, dass es zuviel wird, können Sie liebevoll konsequent begrenzen. Allerdings dürfen Sie da nicht erwarten, dass die Begrenzung klaglos akzeptiert wird. Es ist also immer ein Abwägen zwischen eigenen Bedürfnissen und der zu erwartenden Reaktion. Und da gibt es keine Regel, kein etwas durchsetzen müssen, konsequent sein. Da sind auch Mütter Menschen mit unterschiedlichen Befindlichkeiten, das ist ok so und das wird Ihr Sohn erfahren und lernen. Dr.Ludger Nohr
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