Hallo,
unsere 21 Monate alte Tochter wirft wie wohl jedes Kind gerne Sachen durch die Gegend. Neuerdings wird es immer schlimmer, sie testet wohl aus? Zum Beispiel wirft sie neuerdings auch ihren Trinklernbecher offensichtlich bewusst und absichtlich mit Schmackes durch die Gegend.
Bisher haben wir beim Sachenwerfen nicht "nein" gesagt, fragen uns aber, ob wir damit jetzt anfangen sollten?
Wie schnell geht diese Phase vorbei? Geht diese Phase überhaupt von allein vorbei? Soll man es verbieten, indem man "nein" sagt? Soll man es nicht verbieten, weil es nicht schlimm ist, sondern normal und irgendwann von allein aufhört?
Neuerdings, bisher nur ein paar Mal, haut sie auch. Soll man, wenn sie haut, nur "nein" sagen, oder soll man die hauende Hand kurz festhalten? Bisher sagen wir immer nur "nein" und sagen dann "mach ei" und streicheln unsere Wange mit ihrer Hand und streicheln danach noch ihre eigene Hand. Was ist richtig?
DANKE!
Schöne Grüße
Conny
Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 09:28
Antwort auf:
Werfen von Gegenständen
Stichwort: Machtbedürfnisse bei Kindern
Liebe Conny, es gibt zwei Formen des Werfens von Gegenständen. Die eine im Rahmen der Wut beim Trotzanfall. Da ist der Affekt dann Ursache für den Impuls. Verhindern können Sie das nicht, aber Ihren Unmut darüber äußern sollten Sie schon. Das geht dann in Richtung eines intensiven Ermahnens.
Das gezielte Werfen aus "Spaß", um sich selbst in Szene zu setzen und seine Macht über die Dinge auszuprobieren ist ein Entwicklungsphänomen und geht tatsächlich bald vorüber. Kinder brauchen dieses Machtgefühl, um sich -einfach gesagt- gut zu fühlen (positiv Attributieren). Aus den positiven Attributen entwickelt sich mit der Zeit der Stolz im Kind und dieser führt schließlich zu einem gesunden Selbstbewusstsein. Trotzdem sollte man als Eltern nicht alles hinnehmen. Gegenstände gehen ja auch schon mal kaputt, und das Kind kann das vorher nicht abschätzen. Ob man jetzt "nein!" sagt, oder den Gegenstand demonstrativ wegnimmt und das Kind belehrt, hängt von den Umständen ab. Erklärung nd Belehrung sind wichtig damit das Kind nicht Unterlegenheit spürt, sondern Grund zur Änderung seines Verhaltens.
Zum Umgang mit dem Hauen bitte im gezielten Suchlauf unter "Induktion" nachlesen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.05.2009