Frage: Auf den Boden werfen mit 13 Monaten

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere Tochter ist jetzt 13 Monate alt und wirft sich seit ein paar Wochen auf den Boden, wenn sie etwas nicht bekommt oder ihr etwas nicht passt. Sie weint dabei ganz fürchterlich und donnert dann auch häufig mit dem Kopf auf den Boden. Da unsere Tochter auch schon sehr früh sich nicht mehr wickeln oder anziehen lassen wollte (was mittlerweile aber wieder besser geht), sind wir davon ausgegangen, dass sie evtl. sehr früh in die Trotzphase gekommen ist. Meine Frage aber, wie gehen wir am besten damit um, was ist der richtige Weg. Sollen wir es ignorieren, wenn sie sich auf den Boden wirft, warten bis es vorbei ist auch wenn es uns fürchterlich leid tut? Chiquis

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 13:50



Antwort auf: Auf den Boden werfen mit 13 Monaten

Hallo, mit Begin der Loslösungsphase am Anfang des 2. Lebensjahres spüren die Kinder ihren Willen immer deutlicher und wollen ihn auch umsetzen (dazu gibt es einen klaren Drang im menschlichen Gehirn). Um das zu erproben, müssen sie sich in Momenten versuchen, in denen irgendetwas mit ihnen geschieht, das ihnen gerade nicht besonders lieb ist. Wickeln gehört dazu. Wie weit ein Kind nun mit seiner Wut geht, wenn sein Wille nicht respektiert wird, hat auch etwas mit seiner Veranlagung zu tun (Impusivität). Vor allem aber hat es etwas damit zu tun, was die Elten an Liebe und Zuwenung im ersten Lebensjahr ihnen vermittelt haben. Denn gespeicherte Zuwendung und Liebe setzt sich um in Bereitschaft, den Willen der Eltern bereitwilliger bei den eigenen Willensbestrebungen einzubeziehen (emotionale Integration). Alles das finden Sie beschrieben in meinen Langtexten, link oben links und in meinem Buch. Am besten versucht man sein Kind in den brenzligen Augenblicken abzulenken. Auch Beschwichtigen und Beruhigen hilft manchmal noch. Schlagen Kinder impulsiv mit dem Kopf auf den Boden, legt man ihnen zum Schutz am besten ein Kissen darunter. Wenn die kinder merken, dass die Eltern gelassen und ohne eigenen Zorn mit den Verhaltensweisen umgehen, lassen sie automatisch damit nach. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.01.2009



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