Raupenmama
Hallo Frau Henkes, Ich bin mir jetzt garnicht so sicher, was meine eigentliche Frage ist. Ich wäre Ihnen vielleicht einfach für Ihre Einschätzung zu unserer Situation dankbar. Unsere Tochter ist 9 Monate alt. Ich mache mir Gedanken, dass sie mir recht wenig vertraut. Sie ist schon von Anfang an sehr unruhig. Hat viel geschrien. Hauptsächlich hat sich anfangs mein Mann gekümmert weil ich nach der Geburt lange recht eingeschränkt war. Sie verweigert das Essen, oft auch die Brust (seit Monaten) sie lässt sich kaum pflegen, wie Nägel schneiden etc. Sie windet sich und schreit. Lässt sich nur schwer tragen, ist oft unzufrieden, kuschelt nicht gerne lehnt sich nicht einmal an. Eigentlich gibt es in fast allen Bereichen des Alltags Schwierigkeiten. Ich versuche geduldig zu bleiben. Es verlangt mir aber viel ab und ich werde auch mal wütend und etwas lauter. Dazu hab ich eine Wochenbettdepression (ich nehme Sertralin) und weil sie nur mit der Brust schläft, kann ich sie auch nicht so einfach abgeben. Die Kinderärztin sagt,dass sie gesund ist. Kann ich ihrer Psyche irgendwie schaden, wenn ich mal wütend und lauter werde? Vertraut sie mir nicht, wenn sie in jeglichen Situationen nicht kooperiert? Z.B. öffnet den Mund nicht mehr beim Essen oder lässt sich beim Stillen nicht im Arm halten. Möchte immer wieder aufstehen. Ist das normal in Ihrem Alter? Könnte auch eine Verhaltensauffälligkeit dahinter stecken? VIELEN DANK.
Guten Tag, Sie und Ihre Tochter haben beide eine schwere Zeit hinter sich. Das zeigt sich schnell am Verhalten. Ich würde das jedoch nicht als Verhaltensstörung bezeichnen, sondern als Reaktion auf Bedingungen, die sich nicht optimal gestalten. Ihre Tochter hat ja noch keinen anderen Möglichkeiten sich auszudrücken. Vertrauen entsteht bei Säuglingen über die sichere Bindung an die Mutter. Dazu benötigt das Kind die Sicherheit, dass seine Grundbedürfnisse von der Mutter hinreichend gut befriedigt werden, damit es sich sicher und geborgen fühlen kann. Ihre Frage zeigt, dass Sie schon ganz richtig vermuten, dass es Ihrer Tochter nicht guttut, wenn Sie wütend und laut werden. Die beständige Haltung der Zuwendung wird für Ihre Tochter dann plötzlich und unerwartet unterbrochen, ohne dass sie schon Zusammenhänge verstehen kann. Für Ihre Tochter bedeutet das, dass ihr wichtigstes Beziehungsobjekt sich gegen sie wendet und ihr in dem Moment nicht zur Verfügung steht. Das wird ihr Angst machen. Durch Ihre Wochenbettdepression waren Sie beide großen Belastungen ausgesetzt und durchleben sie offenbar gerade immer noch. Da kann es sehr hilfreich sein, sich professionelle Hilfe zu suchen. Möglicherweise kann es Ihnen weiterhelfen, wenn Sie zusätzlich zu dem Medikament therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Für Ihre Tochter kann es sinnvoll sein, sie in einer Säuglingsambulanz vorzustellen. Dort kann man Ihre Tochter direkt beobachten und ihr Verhalten so besser einschätzen. Dadurch lässt sich die Problematik besser einschätzen und Sie können gezielte Unterstützung im Umgang mit Ihrer Tochter bekommen. Übrigens schneiden viele Eltern ihren Babys die Nägel, wenn sie schlafen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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