Franzi196
Sehr geehrte Frau Henkes, Ich versuche Ihnen einmal das Verhalten meiner Tochter zu beschreiben, vielleicht können Sie uns ein paar Tipps geben. Meine Tochter ist 25 Monate alt und sie ist zur Zeit sehr anhänglich. Sie hält es nicht ohne Körperkontakt/Nähe gut aus und wollte heute zum Beispiel nicht in ihrem hochstuhl sitzen. Lieber wollte sie bei meinem Mann auf dem Schoss sitzen. Trennungen mag sie gar nicht. Sie hält es beispielsweise im Kindergarten nicht aus, wenn andere Kinder abgeholt werden. Letztes Jahr war ich überraschend für 5 Tage im Krankenhaus und sie konnte mich nicht sehen. Zudem will sie ständig getragen werden. Leider muss ich dazu sagen, dass ihr Opa sie auch fast immer trägt. Laufen kann sie eigentlich super. Des Weiteren mache ich mir Sorgen, weil sie selten richtig ausgelassen/fröhlich ist. Sie wirkt oft traurig, kann aber noch nicht sagen warum. Ich weiß nicht, wie wir sie in ihrer Selbstwirksamkeit unterstützen können. Vielen Dank im Voraus.
Guten Tag, geben Sie Ihrer Tochter Zeit, sich in aller Ruhe zu entwickeln. Was Sie beschreiben, hört sich überhaupt nicht auffällig an. Es ist völlig in Ordnung, wenn ein zweijähriges Kind noch viel Körperkontakt sucht oder Abschiede und Trennungen nicht gut erträgt. Sie hat ja mit ihren zwei Jahren auch bereits eine Trennung von Ihnen erleben müssen. Es ist möglicherweise eine Temperamentsfrage, dass Ihre Tochter nicht so ausgelassen oder fröhlich wirkt. Das muss keine Traurigkeit sein. Dazu können sich Zweijährige auch noch nicht äußern. Selbstwirksamkeit entwickelt sich mit der Zeit. Ihre Tochter scheint doch da auf dem Weg. Wenn sie nicht im Hochstuhl sitzen möchte, darf sie auf den Schoss des Vaters. Wenn sie getragen werden will, macht der Opa das. Sie erreicht also schon eine Menge durch das Ausdrücken ihres Willens. Für Ihre Tochter ist es wichtig, dass Sie gelassen bleiben und ihr vermitteln, dass sie so wie sie ist, für Sie genau richtig ist. Das kann sie dann später für sich übernehmen. So entwickelt sich das Selbstgefühl. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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