Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Verhalten bei negativen Emotionen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Verhalten bei negativen Emotionen

Keks93

Sehr geehrter Hr. Dr. Nohr, meine Frage dreht sich um meinen 3 - jährigen Sohn und sein Verhalten, wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht. Wenn mein Sohn wütend wird (weil man ihm etwas verbietet oder etwas nicht klappt), dann schlägt er seinen Kopf auf den Boden oder sagt er möchte vom Sofa fallen und sich am Kopf weh tun. Natürlich erschreckt uns dieses Verhalten. Ich verstehe, dass er wahrscheinlich nicht weiß wie er mit starken Gefühlen wie Wut umgehen soll, aber Vorschläge wie: "dann stampf laut mit dem Fuß oder hau auf ein Kissen" setzt er nicht um. Nun zu meinen Fragen: Ist das Verhalten sich selbst Schmerzen zuzufügen oder Schmerzen bekommen zu wollen noch als "normal" einzustufen oder ist das besorgniserregend? Und wie können wir ihm helfen, seine negativen Emotionen anders rauszulassen? Vielen Dank für Ihre Antwort.


Hallo, was Sie von Ihrem Sohn beschreiben machen viele Kinder und muß Ihnen als Impuls keine besonderen Sorgen bereiten. Wenn Kinder den Zorn und die Wut nicht aushalten können, ist das sich Schmerz zufügen (oder es zumindest androhen) ein Ventil. Dieses Ventil wird bei überschwelligem Ärger gebraucht, also dann, wenn die Kränkung als heftig erlebt wird. Es soll genau das Ihnen auch deutlich machen, wie böse, verletzend und schlimm Sie gerade waren. Was man verhindern muß, und auch das freundlich und nicht entwertend ist, dass sich Ihr Kind nicht ernsthaft verletzt. Das kann auch so aussehen, dass Sie ihn in seinem Handeln bremsen und verbalisieren, dass Sie seinen Ärger verstehen, aber nicht möchten, dass er sich weh tut, o.ä.. Zum Umgang damit kann ich Ihnen auch meinen kurzen Text zu Trotz und Autonomie auf dieser Seite vorschlagen. Es geht darum, das Leid anzuerkennen, nicht zu kränken und, wenn es nötig ist, liebevoll klar zu bleiben. Das ermöglich mit der Zeit, und gerade das Lernen mit Impulsen umzugehen braucht Zeit, mehr Kontrolle über die Emotionen zu ermöglichen. Dr.Ludger Nohr


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Henkes,  mir macht das Verhalten meines Sohnes (4Jahre u. 10 Monate) alt Sorgen.Er berührt uns z. B. Popo, Beine, Füße und Bauch plötzlich mit Mund. Diese Verhalten zeigt er auch ab und zu im Kindergarten. Außerdem zeigt er sich manchmal einfach nackt und findet es lustig, weil andere auch darüber lachen. Ist dieses Verhalten für sei ...

Liebe Frau Henkes! Mein Sohn ist 4 Jahre 2 Monate alt und seit ein paar Wochen oder Monaten extrem anstrengend, unaushaltbar bzw. sein Verhalten. Vormittags ist er im Kindergarten, wenn er nach Hause kommt macht er nur Blödsinn und ärgert seinen kleinen Bruder (17 Monate). Der Große will nichts machen, also nichts spielen und auch nicht raus ge ...

Hallo Frau Henkes, ich schreibe wegen meinem fast 2jährigen Sohn. Er ist seit Ende August in der Kita und ich mache mir im Moment viele Sorgen. Er entwickelt sich in vielen Bereichen  nicht mehr seitdem weiter. Sprachlich ist er eher zurückhaltender und redet kaum noch, er hat z.B. vor der Kita angefangen mit Besteck zu essen, jetzt mag er es n ...

Hallo Frau Henkes,  unser Tochter ist im Oktober 5 Jahre alt geworden und ein fröhliches aber recht sensibles Kind. Sie macht sich viele Gedanken und ist anderen Kindern gegenüber zurückhaltend. Sie ist Einzelkind hat aber eine gleichartige Cousine, die sie oft sieht. Sie hat noch eine Freundin (unser Nachbarskind), mit der sie seit Septembe ...

Guten Abend, vielleicht kann ja jemand weiterhelfen??😢 Unser 4,5jähriger Sohn ist seit ein paar Wochen ziemlich heftig drauf. Hauptsächlich bekomme ich als Mutter alles ab, spucken hauen treten usw , das volle Programm. Ich versuche Ihm klar deutlich zu machen , das ich so ein Verhalten nicht dulde , versuche dann den Raum zu wechseln, meist läuft ...

Liebe Frau Henkes, unser Sohn ist 3,5 Jahre und besucht seit etwas über 1 Jahr die Kita.  Zu Hause ist es so, dass er schon immer schnell geweint hat, wenn er unzufrieden war. In der Kita jedoch hat er nur ein einziges Mal nachdem er sich gestoßen hatte leise geweint. Ich vermute, dass er anderen Kindern auch nicht mitteilt, wenn er etwas nich ...

Guten Abend Frau Henkes, Ich bin mit meinem Latein bald am Ende und hoffe sie können mir ihre Einschätzung zu dem Verhalten meines 3 jährigen Sohnes geben (Anfang september war der dritte Geburtstag)  Mein Sohn war schon immer ein sehr neugieriges und Energie geladenes Kind, das es bis heute nicht selber schafft, sich ab einem gewissen Punkt ...

Hallo Frau Henkes, Meine Tochter wirkt in letzter Zeit so verändert. Im Mai ist sie große Schwester geworden. Sie ist sehr lieb ihm ggü und bis jetzt kommen die beiden augenscheinlich klar.  Nun ist es seit einigen Wochen so das meine Tochter nur noch Angst hat. Sie will nicht mal auf Toilette alleine. Als ich die Tage ein Paket zu den Nachb ...

Guten Abend,  Ich finde leider keine Infos zu dem Verhalten unserer Tochter im Internet oder der Literatur oder von anderen Kindern, daher wollte ich Sie um eine Einschätzung bitten. Unsere Tochter ist 5.5 Jahre alt, kognitiv recht weit, eloquent, sie kann sowohl körperlich toben und wild sein, wie auch stundenlang Hörbucher hören und malen/ ...

Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn ist im Oktober 2 Jahre alt geworden und wurde mit 16 Monaten in der Kinderkrippe eingewöhnt. Die Eingewöhnung übernahm der Papa und war etwas langwieriger. Schließlich baute unser Sohn aber eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Erzieherinnen auf. Wir hatten immer den Eindruck, dass er gerne in den Kindergart ...