Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn (7 Wochen)bekommt seit ein paar Tagen am Nachmittag urplötzlich Schreianfälle. Gerade noch lag er friedlich auf seiner Decke, im Bettchen etc. und auf einmal legt er los. Auf dem Arm macht er die Bewegungen als hätte er Hunger (obwohl er vor ca. 30 Minuten eine Mahlzeit hatte)- will man ihn zur Kontrolle wieder anlegen wird das Geschrei noch größer. So bald man ihn in die waagerechte Position legt (selbst auf dem Arm) wird das Geschrei riesiggroß . . . das ganze "Theater" dauert dann so ca. 20 - 30 Minuten bis er erschöpft an der Brust die Augen langsam wieder zu macht... Dieser ganze Vorgang wiederholt sich dann noch zwei - drei Mal (meist ca. 30 - 40 Minuten nach einer Mahlzeit). Ist das normal? Können Sie mir einen Tipp geben? Stimmt das eigentlich, dass man ein Baby bis zu 6 Monaten nicht verwöhnen kann (also mit zuviel Tragen - doch lieber mal Schreien lassen etc.)? Bin gespannt auf Ihre Antwort - liebe Grüße Luce
Liebe Luce(?), was Sie schildern, erinnert mich an die berühmten Dreimonatskoliken, die in den ersten Lebensmonaten die Säuglinge befallen. Darüber ist viel geschrieben worden, leider auch viel Unsinn. Aber sie gibt es, die Koliken! Das sieht man immer dann, wenn man sie gescheit therapiert. D.h. 1. Nicht sofort wieder Anlegen oder Flasche geben, der Magen-Darm-Trakt ist voll und nicht etwa leer. Das Baby hat nicht wieder Hunger. Die nächste Mahlzeit sollte sogar etwas hinausgezögert werden (mind. 3Std.) Ggf. mit Teeflasche, etc. überbrücken. 2. V.a. in die Flasche, sonst vor dem Stillen "Entschäumer" geben oder Caminativa. Ggf. mit verdauungsfördernden Mitteln unterstützen. 3. Notfalls mildes entkrampfendes Mittel geben, z.B. Ila-Med. Schlimmstenfalls auch 3X am Tag. 4. auf ausreichende Ausscheidung achten, Winde gehen mit ab. Bauchdeckenmassage, "Fliegerhaltung", Kirschkernkissen. 5. Notfalls 125mg Paracetamol (immer noch besser als ständig schreien) 6. Wenn Nahrungsumstellung, dann nur mit KiA/KiÄ. Das einzige, was Sinn macht in verzweifelten Fällen , ist lactosearme Milch. 7. Probiose (nur mit KIA/KiÄ). Wer sagt, Trimenonkoliken könne man nicht richtig behandeln, aber Babys schreien lassen, hat seine Verantwortung gegenüber Säuglingen nicht richtig verstanden. Man kann kleine Säuglinge nicht verwöhnen, man kann Ihnen nur sehr viel Sicherheit und Vertrauen geben und man muß Ihnen Ihre Schmerzen und sonstige Beschwerden nehmen!
Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth, das mit dem nicht sofort wieder Nahrung geben gilt für Flaschenmilch. Die benötigt nämlich ca. 3 Stunden bis sie verdaut ist. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut. Hallo Luce, du kannst noch folgendes machen: 4-Winde-Salbe auftragen, Bauchmassage im Uhrzeigersinn, dein Kind mal in den Arm einer anderen Bezugsperson (hilft ungemein - besonders, wenn man selbst durch die Schreierei angespannt ist. Überträgt sich nämlich aufs Kind). Bei uns half auch noch aufs Bett oder Sofa gesetzt, Knie angewinkelt, Baby mit dem Bauch darauf gelegt und mit den Knieen gewackelt. Ach ja und trag ihn möglichst viel im Tragetuch...ich hatte es damals noch nicht gewußt, aber der Körperkontakt hilft auch bei Koliken.
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dsf
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sd
Liebe Marlene, im Prinzip haben Sie Recht. Muttermilch ist schneller verdaut als Kuhmilch, aber nicht unbedingt als (voll)adaptierte. Die ist nämlich hinsichtlich ihrer Eiweißzusammensetzung, sowie der Fette und des Zuckeranteils der Muttermilch stark angeglichen. Geringer Kaseinanteil, nur Lactose, hoher Anteil ungesättigter Fettsäuren. Wie schnell diese Nahrung den Magen passiert und im tieferen Dünndarm zur Resorption landet, hängt auch und v.a. von der Peristaltik (sich schlängelnde Magen-Darm-Bewegung)und der Aktivität der Verdauungsdrüsen ab. Die wiederum hat individuelle und psychophysiologische Einflüsse. Also muß eigentlich immer der Individualfall Berücksichtigung finden, was ja auch bei der Besprechung der Trimenonkoliken stattfindet (oder sollte). Aber nach 1 Std. bis 1,5 kann die ganze Muttermilch noch nicht verdaut sein, dann könnte nie ein Stillrhythmus von 3-4 Std. gelingen, und das Baby müßte stündlich "abgefüllt" werden wie ein hungerndes.
Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth, gerade der 4stündige Stillrhythmus führte dazu, dass viele unserer Mütter nicht bzw. nur sehr kurz stillen konnte. Gerade beim Stillen gilt *die Nachfrage regelt das Angebot* Nix für ungut ;) und einen schönen Sonntag noch :0))
Mitglied inaktiv
Hallo Marlene, vielen Dank für Deine Tipps - die Salbe und die Bauchschaukellage werde ich als erstes ausprobieren....gleich zu Medikamenten greifen finde ich nämlich nicht ganz so prickelnd! Mit Körperkontakt scheinen die meisten Wehwechen zu verschwinden... mein Kleiner ist dann oder wenn er mit dem Bauch auf der Brust von Mama liegt sehr seelig. Viele Grüße Luce
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