bebe.bluna
Hallo Dr. Posth. T 21 M gem Forum aufgewachsen. Als Säugling sehr an allem interessiert und nicht ängstlich, war aber stark anhänglich (11-17 Mo). Seit sie laufen kann, ist sie in neuen Situationen stark am Explorieren, zeigt aber auch neu aufkommende Ängste (zB Autos). LL gut. Papa darf mittlerweile alles außer trösten. In Spielgruppe eher defensiv, sanft und ruhig/ausgeglichen, versucht zu tauschen oder sagt laut nein, wenn sie nicht will, dass ihr jemand etwas wegnimmt, wehrt sich aber nicht anders. Nun ist es so, wenn sie in der Spielgruppe zB hinfällt, unterdrückt sie das Weinen meist (außer es tut sehr weh), wenn sie mich nicht sieht (zB bin ich gerade am Tisch und sie spielt mit den Kindern). Bin ich dann bei ihr und tröste sie, bricht es oft wie aus Kübeln aus ihr hervor. Ich denke, wenn ich nicht hingehen würde, würde sie nicht weinen. Ist das dann Anpassung? Wie kann ich ihr helfen, den Emotionen sofort freien Lauf zu lassen? Danke!
Hallo, was Sie beschreiben, ist das Phänomen, dass Kinder die Äußerung ihrer Gefühle an bestimmte verfügbare Personen knüpfen. Das ist eine Form des Überlebensprinzips. Denn nicht jede Person ist ja gewillt oder in der Lage, die gerade empfundenen Gefühle mit dem Kind zu teilen und auf diese Weise zur Überwindung zu begleiten. Die Furcht vor der Abweisung lässt das Kind solange innehalten, bis die richtige Person greifbar ist. Das ist reiner (intuitiver) Selbstschutz. Und die richtige Person ist in diesme Alter in der Regel immer die primäre Bezugsperon. Der Vater rangiert als Loslösungvorbild erst an 2. Stelle. Das nötige Vertrauen, das ein Kind zur Offenbarung seiner Gefühle einer Person gegenüber haben muss, muss der Vater auch erst einmal erwerben. Es ist also keine Anpassung, die da stattfindet, sondern ein frühes strategisches Sozialverhalten. Wenn die Mutter über längere Zeit nicht verfügbar ist, kann es auch sein, dass die Last der Gefühle zwischenzeitlich schon abgebaut ist und der Ausbruch hinterher nicht mehr so deutlich. Aber das auslösende Erlebnis wird dann gerne immer noch nachgespielt. Viele Grüße
Apples-2015
Ich bin heute auf den Artikel gestoßen und bei meiner Tochter gibt es genau dieses Phänomen, wie Herr dr med. poste beschreibt. Gibt es da noch mehr hintergrundwissen dazu und was ist der Fachbegriff? Ist dieses Verhaltensmuster normal?
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