Nini Marin
Sehr geehrter Dr. med. Nohr, ich wende mich heute mit einer Sache an Sie, die mich sehr verunsichert. Mein großer Sohn ist 2 Jahre und 8 Monate alt. Er ist sehr gefühlsstark, klammert sehr an mir, fordert viel Hilfe ein und reagiert eher ablehnend und manchmal sogar ängstlich auf Gleichaltrige. Seinen kleinen Bruder (7 Monate) hat er inzwischen akzeptiert (die meiste Zeit zumindest), will aber nicht mit ihm kuscheln oder ihn auf den Arm nehmen. Er wird zusammen mit seinem kleinen Bruder von meinem Mann und mir betreut, ab August soll er in den Kindergarten gehen. Wir haben ein sehr enges Verhältnis, doch manchmal schimpfe ich oder werde laut. Da er keinen Mittagsschlaf mehr macht und immer bei mir ist, hört er, wenn ich ab und an im Telefonat erwähne, dass die Situation anstrengend ist. Auch Uneinigkeiten zwischen meinem Mann und mir und Unsicherheiten in der Erziehung bekommt er teilweise mit. Ich sage ihm oft, wie lieb ich ihn habe und dass er ein toller Junge ich st. Manchmal sagt er dann "nein" oder schüttelt den Kopf. Kann das darauf hindeuten, dass er sich ungeliebt fühlt oder gar abgelehnt fühlt? Sein kleiner Bruder ist sehr pflegeleicht, aber das erwähne ich nie vor ihm. Leider kann ich ihn auch nicht direkt fragen, da er noch nicht spricht (sind deswegen in Behandlung, Hörtest war unauffällig). Wie sehen Sie das? Ich freue mich auf Ihre Antwort. Herzliche Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, schon Ihre Frage macht ja deutlich, dass Sie sich Gedanken und Sorgen machen, Ihr Sohn Ihnen wichtig ist. Das ist eine gute und wesentliche Grundlage. Wenn die Kinder spüren können, dass sie grundlegend richtig und wichtig sind, halten sie auch "Fehler" aus, die wir als Eltern selbstverständlich immer wieder machen. Gerade weil Sie ein enges Verhältnis haben, war und ist der Bruder nicht einfach nur "liebenswert" und wird immer mal wieder auf Distanz gehalten. Und Ihr Sohn wird durch das Teilen auch immer wieder mal Zweifel haben, ob er noch ausreichend geliebt ist. Das ist so und wird nicht durch viele Worte beeinflusst, sondern eher durch gemeinsames Er-Leben im Alltag. Seine innere Frage ist, ob er so ("anhänglich, gefühlsstark, dann auch klammrig und ängstlich") sein darf und so gemocht wird. Diese Sicherheit kann man nicht besprechen, sie entwickelt und zeigt sich im alltäglichen Zusammenleben. Ich will damit sagen, dass Einzelsituationen in der Regel eine Grundsicherheit nicht beeinträchtigen. Ich will damit auch sagen, dass Worte für diese Frage nicht das geeignete Kommunikationsmittel sind. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei diesem gemeinsamen Weg. Dr.Ludger Nohr
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