Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Umgang mit Verletzungen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Umgang mit Verletzungen

Raupenmama

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Hallo Frau Henkes, Vielleicht haben Sie einige Tipps für mich, wie es am besten ist, mit den "Auas" unserer Kleinen umzugehen.  Ich frage deshalb, weil ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis nur Personen kenne, die scheinbar totale Hypochondrie an den Tag legen und bei kleinsten Verletzungen oder Krankheiten den sterbenden Schwan spielen. Dann gibt es noch das komplette Gegenteil, diejenigen, die mit 40 Grad Fieber auch noch zu Arbeit gehen. Ich möchte, dass meine Tochter, 18 Monate alt, einen gesunden Umgang damit lernt.  Ich tröste sie, wenn sie sich weh getan hat. Ich rede ihrer Stürze auch nicht klein, weil sie ja dennoch erschrocken sein könnte. Manchmal setzt sie sich auch einfach nur auf den Hintern und bricht in Tränen aus.  Ich möchte einfach nicht, dass sie später mal nur das Thema Verletzungen und Krankheiten kennt und deshalb von anderen bemitleidet werden will. Ich frage mich, wie sowas in der Erziehung zustande kommt und möchte dies gerne vermeiden.Genauso die gegenteilige Richtung. Entsteht sowas durch die frühere Lektion "Ein Indianer kennt keinen Schmerz"? Was ja früher eher normal war, wie ein großes Tamtam um einen Kratzer zu machen. Oder ist sowas einfach auch ein Stück weit Charaktersache? Liebe Grüße 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich finde Ihren Weg mit den Schmerzen Ihrer Tochter umzugehen sehr angemessen. Kleinkinder brauchen die Erfahrung, dass sie bei Verletzungen oder Schmerz getröstet werden. Sie können als Mutter den Schmerz ja nicht wegnehmen, aber Sie können ihn gemeinsam mit Ihrer Tochter durchstehen. Sie ist dem also nicht alleine ausgeliefert. Diese Erfahrung gibt Kleinkindern  Sicherheit und lässt sie zunehmend Schmerz aushalten. Nach einer angemessenen Tröstungszeit werden Sie sicher auch erfragen, ob es jetzt wieder gutgeht, das Spiel fortgesetzt werden kann o.ä.. Ihre Tochter lernt so zu entscheiden, ob der Schmerz/Schreck ein für sie überschaubares Maß angenommen hat. Das hilft ihr bei der zunehmenden Entwicklung des Körpergefühls, welches später den Umgang mit Verletzungen regulieren hilft. Eltern können dabei helfen, diesen Umgang zu regulieren. Kinder, die vorwiegend Beachtung finden, wenn sie z.B. krank sind, werden eher hypochondrische Züge entwickeln als Kinder, die in vielen Aspekten die Aufmerksamkeit der Eltern haben. Sicher hat der Umgang mit Verletzungen etwas mit sozialen Normen oder auch dem Charakter zu tun. Daran können Sie jedoch wenig ändern. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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