Lelo317
Meine 7jährige hat es nicht leicht... Erst der Lockdown, dann darf sie in den Ferien nicht in den Hort (nur für Betreuungsnotfälle) und jetzt muss sie auch noch wegen Krankheit in Quarantäne und sich schonen, sie ist sehr müde und schwach. Ich habe Verständnis für ihren Missmut, aber sie lässt ihn so an mir und ihrer Schwester aus, dass ich völlig am Ende bin. Vor allem provoziert sie uns (mich: „Du liebst mich nicht. Du willst, dass ich sterbe.“ oder Schwester „Du Baby!“), jede Kleinigkeit gibt Drama und Vorwürfe. Ich soll sie von vorne bis hinten bedienen, ihre Schwester soll so spielen, wie sie das will. All das war auch schon vor der Krankheit so, aber dadurch, dass es keine Pausen (Verabredungen, Schule...) gibt, steigert sich das immer mehr. Wenn ich ihr etwas sage, verweigert sie sich („Räum bitte deinen Teller ab.“ „Nein. Du machst das.“ „Bitte mach es selber.“ „Mach du das gefälligst, sonst box ich dich ins Gesicht!“) Das geht dann bis zum Wutanfall, bei dem sie auf mich einprügelt (ich halte sie nur fest/trage sie weg, andere Gewalt erlebt sie hier nicht). Manchmal glaube ich, sie sucht diesen extremen Reiz richtig. Gleichzeitig gibt sie mir beständig das Gefühl, nicht gut genug für sie zu sein. Wie gehe ich damit um? Haben Sie Literaturtipps? (Starke Eltern, Starke Kinder habe ich gemacht, da gab es nichts Neues)
Dr. med. Ludger Nohr
Guten Tag, Sie beschreiben ein Problem, was offenbar schon länger besteht und sich jetzt zugespitzt hat. Aus der Distanz hört es sich so an, als habe Ihre Tochter keinen Widerpart, der ihr Grenzen setzt. Sie droht ja massiv und greift körperlich an. Nun sind aggressive Impulse ja etwas völlig Normales und Menschliches. Aber sie müssen in sinnvolles Verhalten überführt werden. Und das scheint bei Ihrer Tochter derzeit nicht gegeben. Aus der Lektüre des von Ihnen erwähnten Buches scheint ein "starkes Kind" herausgekommen zu sein. Aber wo sind die "starken Eltern? Auch starke Kinder sind Kinder mit all ihren Ängsten und z. T. unbewussten Befürchtungen. Sie brauchen die Sicherheit, dass die Eltern noch "stärker" sind als sie, d.h. ihnen gewachsen sind. Denn wer soll sonst auf Sie aufpassen und sie beschützen, wenn es notwendig ist? Die Kinder selber sind ja zu klein und schwach dazu. Gerade dass Ihre Tochter Sie so punktgenau verletzen kann und Ihnen das Gefühl gibt, nicht gut genug zu sein, erscheint mir als Hilfeschrei, dass Sie sich ihr gegenüber behaupten sollen. Wenn Sie es ihr immer weiter recht machen wollen, ändert sich nichts. Die Verantwortung für Veränderungen liegt immer bei den Erwachsenen. Manchmal ist es sehr schwer, so eine Situation in der Familie ohne Hilfe von außen zu lösen. Hier kann eine Kindertherapie sehr hilfreich unterstützen, denn Außenstehende haben einen neutralen Blick auf Ihre familiäre Situation. Ich wünsche Ihnen, dass Sie zu einer hilfreichen Lösung für alle finden. Ingrid Henkes
Curcuma
Hallo, als Buchtipp hilft Dir vielleicht "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Gelassen durch die Jahre 5 bis 10". Ist vom Blog "Gewünschtestes Wunschkind", auf dem es auch wahnsinnig viele Texte zu lesen (und als Podcast zu hören) gibt; Basis ist immer die bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung. Vielleicht findest Du dort schon etwas Hilfestellung; ich verlinke mal das Stichwortverzeichnis: https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/p/stichwortverzeichnis.html Viele Grüße!
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