Hallo,
ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen, oder haben Tipps an wen ich mich wenden kann.
Vor ca. vier Wochen habe ich mich von meinem Spielsüchtigen Mann getrennt. Eine Woche vor seinem Auszug habe ich es unserer 4,5 jährigen Tochter erklärt. Sie hat bitterlich geweint. Wir haben ihr jedoch erklärt, das wir weiterhin ihre Eltern sind u. sie lieb haben. Mein Mann kümmert sich wirklich um sie und versucht fast oft bei ihr zu sein. Oder sie übernachtet bei ihm.letzte Woche (er hatte Frühschicht) war er abends bei uns u.hat sie teilweise ins Bett gebracht.Manchmal isst er auch mit uns.Jeden Abend weint sie und möchte zu ihrem Papa.Ich tröste dann.das ganze dauert ca.20-30min.Das sie trauert ist denke ich mal normal.aber kann es sein, das papa zu oft bzw. zu unregelmäßig kommt?Vielleicht macht sie sich immer wieder Hoffnungen.Oder hat Schwierigkeiten die Grenzen zu erkennen. Ich komme allerdings damit sehr gut klar, wie es momentan ist.Aber ich möchte nur das Beste für mein Kind.
Mitglied inaktiv - 17.08.2009, 12:25
Antwort auf:
Trennung vom Mann - Verhalten des Kindes
Stichwort: Trennung der Eltern und Scheidung
Hallo, der Verlust einer entscheidenden Bezugsperson, ob Bindungs- oder Loslösungsobjekt ist für ein Kind bis in die Pubertät hinein überaus schmerzlich. Da die Eltern verinnerlicht werden, geht auch ein Stück Innenwelt verloren. Und weil sich die Kinder über ihre Eltern definieren und selbst bewerten, bedeutet der Fortgang eines Elternteils zugleich immer auch Zurückweisung und Ablehnung mit Beschädigung des Selbst.
Daher ist es immer gut, wenn der Elternteil der die Familie verlässt, trotzdem noch ganz oft kommt, auch und vor allem, um sein Kind zu sehen und ihm nahe zu sein. Dass bei jeder erneuten Trennung Schmerz aufkommt, ist bedauerlicherweise unvermeidbar. Aber vielleicht kann der Vater ja immer irgendetwas Kleines als Geschenk da lassen, das Ihre Tochter über den ärgsten Schmerz hinweg tröstet.
In vielen Beratungsstellen für Erziehungsfragen oder beim Kinderschutzbund bekommen Sie Hilfestellung für Ihre Situation. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.08.2009