Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Start der Erziehung

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Frage: Start der Erziehung

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Post, wann und wie fängt die Erziehung an? Gibt es einen guten Ratgeber, den Sie empfehlen können? Mein Sohn ist jetzt 11 Monate alt. Ich möchte nicht in zwei Jahren feststellen müssen, dass ich alles falsch gemacht oder den Zeitpunkt für bestimmte Dinge verpasst habe. Mein Sohn räumt z.B. immer alle Schränke aus. In der Krabbelgruppe machen die anderen Kinder das nicht. Sie hören auf ein Nein der Mutter. Ist es noch zu früh? Bin ich nicht energisch genug? Ich frage mich natürlich auch, wie es mit der Zukunft aussieht und ob ich für Sachen, die ich jetzt noch gar nicht erahne, die Weichen stellen soll. Oder machen Mütter das instinktiv richtig? Liebe Grüße Conny


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Conny, die (höchst philosophische!) Frage ist, was man unter erziehen versteht. Prinzipiell mischen Sie sich ja schon im ersten Lebensjahr "erzieherisch" in die Lebensvorstellungen Ihres Kindes ein. Hat es ein Bedürfnis, überlegen Sie sich als Eltern, ob (und warum) es dieses Bedürfnis tatsächlich auch haben darf und v.a. zu diesem Zeitpunkt, in diesem Moment. Und dann überlegen Sie noch, ob Sie dieses Bedürfnis auch sogleich stillen sollten oder doch lieber noch ein bißchen abwarten, damit das Kind nicht lernt, daß alle Bedürfnisse sofort von den Eltern bedient und gestillt werden. Und schon sind Sie dabei zu erziehen. Ich meine, man muß etwas genauer sagen können, wann Erziehung einsetzt. Ich verbinde Erziehung mit Handeln und Handlungsanleitung. Das Kind fängt eindeutig dann an zu handeln, wenn es bewußt Handlungen ausüben kann. Auch einen Bauklotz durchs Zimmer zu schmeißen ist eine Handlung. Dieses Werfen und das Heranziehen von Gegenständen ist der Beginn der Authentizität (= Wirken, Empfinden, Handeln mit dem Stempel des Eigenen). Die Kinder sind knapp 1 Jahr alt. Und nun geht es los: Spätestens nämlich wenn der Bauklotz zum 100sten Mal herunterfliegt oder aus Versehen Ihre Stirn trifft, sagen Sie halt oder eben "Nein". Sie könnten auch "Ja" sagen, nämlich dann, wenn das Kind etwas Lustiges zum erstenmal macht oder der Bauklotz erst zweimal von Ihnen aufgehoben wurde. Eigentlich fängt alles mit Ja an. Aber richtig interessant wird es für Sie und das Kind, wenn das Wort "Nein" zum erstenmal ausgesprochen wird. Sie wollen das Handeln des Kindes steuern, u.U. bremsen und nicht mehr nur seinen eigenen Antrieb fördern. Alles fängt eben mit dem Widerstand an und nicht mit dem Geschehen allein. Der Raum ist da, wo er zu Ende ist und genauso ist es mit der Zeit. Ein gutes Buch darüber? Ich war eigentlich mit keinem von denen, die ich gelesen habe, wirklich richtig zufrieden. Darum habe ich mich entschlossen, selbst eins zu schreiben. Die beiden ersten Teile können Sie hier in meinem Forum schon lesen unter der Überschrift "das emotionale Bewußtsein", link oben rechts. Der für Sie in diesem Zusammenhang interessante Teil mit dem Beginn der Erziehung kommt in der nächsten Tagen als 3. Teil. also noch ein Weilchen Geduld haben. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Hallo Conny, nun, wenn die anderen Kinder noch keine Schränke ausräumen, erzählen die Eltern entweder nicht die Wahrheit oder die Kinder sind "spätentwickler" oder die Kästen versperrt :) Wenn die anderen Kinder auf ein Nein hören, sagen die Eltern wohl auch nicht die Wahreheit oder die Kinder reagieren gerade zufällig darauf oder vielleicht sogar aus Angst vor Schlägen :( Keine Angst, dein Sohn ist ganz OK und deine ERziehung offenbar auch. Meine Tochter ist 22 Monate, hat lange Zeit Kästen ausgeräumt und tut es teilweise heute noch, auf ein "Nein" reagiert sie selten, dafür ist es ihr Lieblingswort. lg Helma


Mitglied inaktiv

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Also mein kleiner war jetzt ein Jahr und räumt auch alles (und ich meine wirklich alles) aus. Wenn er in einem Zimmer fertig ist, geht er in das nächste und macht dort weiter. War schon kurz vorm verzweifeln, weil ich nur noch am aufräumen war. Habe dann meine Schwägerin gefrag (die hat 4 Kinder und die letzten sind Zwillinge) und die hat mir gesagt, daß das ganz normal ist und ich ihm einfach nur verbieten sollte, was für ihn gefährlich werden könnte bzw. was kaputt gehen könnte. Das funktioniert jetzt echt super. Das einzige was er nun nicht darf ist an den Computertisch zu gehen (und ehrlich gesagt tue ich manchmal so, als ob ich es nicht sehen würde) und der Putzmittel- und Werkzeugschrank sind abgesperrt. Da ich jetzt ziemlich selten nein sage, hört er meistens darauf. Zwar auch nicht immer aber ist ja schon mal nicht schlecht. Das aufräumen den ganzen Tag habe ich auch schon aufgegeben, daß mach ich nur mehr wenn er schläft (mittags und abends). Liebe Grüße und take it easy Diana PS: Hier noch ein nettes Gedicht, welches zu meinem Leitspruch geworden ist :) Freund, wenn du dieses Haus betrittst, vieles nicht ganz sauber blitzt. Du merkst, dass es hier Kinder gibt, die man mehr als putzen liebt! Da gibt es Spuren an den Wänden, kreiert von flinken kleinen Händen, wir machen das mal später weg, jetzt spielen wir zuerst Versteck. Spielzeug liegt an jedem Ort, doch eines Tages ist es fort. Die Kinder sind uns kurz geliehen, bis sie erwachsen von uns ziehen. Dann wird auch alles aufgeräumt, dann läuft der Haushalt wie erträumt.


Mitglied inaktiv

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hallo Diana! Eher durch Zufall bin ich auf deine Antwort gestoßen, und ich muß sagen, ich finde sie klasse. Dein Gedicht habe ich mir ausgedruckt und auf meine Wohnungstür gehängt - es spricht mir irgendwie aus der Seele. Ich bin selbstständig (sozusagen "zwangsweise" in Karenz berufstätig), habe 2 Töchter(3,5 und 9 Mon.) und nutze die wenige Zeit mit ihnen zum Spielen, Plaudern, Toben und nur begrenzt zum Aufräumen, denn freilich müssen sie auch Pflichten erlernen. Ansonsten halte ich es wie du und bin damit eigentlich großteils zufrieden. Liebe Grüße Bettina


Mitglied inaktiv

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alswo ich habe zwei kleine neffen 3fast zwei und fünf leider hat meine schwester von anfang an alles falsch gemacht heute tanzen sie ihr nur noch auf dem kopf rum ich selbst habe ein kleinen sohn er ist erst 3monate alt und manchmal etwas zickig und wenn er einfach nur heult und selbst nicht weiß warum kann er das in seinen bett tun es kommt natürlich nicht oft vor nur wenn er es übertreibt ich kann eigentlich sagen dadurch das ich auch jetzt schon durchgreife und manchmal etwas schärfer spreche habe ich ein liebes kind. obwohl das natürlich nicht heißt das er sich den ganzen tag selbst beschäftigen soll. ich denke kinder brauchen grenzen selbst um sich wohl zu fühlen auch schon von anfang an man muß nur die wage zwischen strenge und mütterliche zuneigung halten. alles liebe ina


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