MamavonMax
Sehr geehrte Frau Henkes,mein fast 4 jähriger Sohn hat sehr große Probleme mit seinem Sozialverhalten im Kindergarten und generell mit gleichaltrigen. Mein Sohn ist sehr kommunikativ, großen Wortschatz und teils sehr komplexen Sätzen. Der unterhält sich gern und teilt sein Wissen, gleichzeitig will er auch immer neues Wissen erlangen. Er liebt Sachbücher und er interessiert sich dabei schon für Bücher für Grundschüler. Er ist also sehr wissenshungrig. Unterhält sich gern aber eher mit Erwachsenen. Selbst die Erzieherinnen sind darüber positiv erstaunt, welches Wissen mein Sohn hat und wie auch auf Fragen reagiert. Das er da sehr überlegt vorgeht und Dinge sehr gut und nachvollziehbar erklärt und da den meisten Kindern voraus ist. Außerdem ist er sehr hilfsbereit. Im Umgang mit Kindern gibt es hingegen sehr große Probleme. Er macht gerne Sachen kaputt, fängt Kinder plötzlich gegen ihren Willen zu umarmen an oder schubst oder bewirft aus heiteren Himmel Kinder mit Gegenständen, Sand oder Rindenmulch. Dabei lacht er und macht sich ein Spaß daraus, die Kinder zu ärgern. Auf das schimpfen und die Ermahnungen der Erzieher hört er überhaupt nicht und akzeptiert kein Nein. Wenn er darauf angesprochen wird, warum er dies mache. Entgegnet er dann weil er es so will und weil es Spaß macht. Aber auf die Ansage, dass er dann den Raum verlassen muss,hört er dann oder dann für 10 Minuten auf der Bank sitzen muss. Heute hat mein Sohn ein anderen Jungen gebissen. Der Arm des Jungen ist blau und musste gekühlt werden. Daraufhin angesprochen hat mein Sohn gesagt, dass er ihn einfach so gebissen habe. Wir versuchen es dann nach dem Abholen zu thematisieren, dies haben uns die Erzieherinnen angeraten. Ich habe aber das Gefühl, dass es abends nicht wirklich bei ihm ankommt oder er sich nicht richtig erinnert. Mein Sohn hat dadurch keine Freunde bzw. einen Freund im Kindergarten und die Kinder sind sehr negativ ihm gegenüber gestimmt. Sie beschuldigen ihn, wenn er gar nicht anwesend ist. Auch beim Abholen habe ich öfters gehört wie Kinder laut gerufen haben, endlich geht Max weg. Natürlich spreche ich ihm, wenn es wieder solche Situation im Kindergarten gab, darauf an und erkläre ihm, dass er sicherlich auch nicht schön findet, wenn etwas kaputt gemacht wird oder er gehauen etc. wird. Er sagt mir dann auch, dass es ihm Spaß macht. Aber ich höre aber auch oft, dass ihm die anderen Kinder auch ärgern. Das Verhalten hat er auch längere Zeit auf dem Spielplatz und da vorwiegend bei jüngeren Kindern gezeigt. Dies war jedoch nicht in dieser Intensität und dies hat aber sehr stark abgenommen und kommt kaum noch vor. Er wurde dann mehrfach ermahnt und wenn es dann gar nicht ging folgte die Konsequenz den Spielplatz zu verlassen. Wenn viel ältere Kinder ihm ins Spiel integriert haben, hat er prima mit ihnen gespielt. Auch mit seiner fast 6 jährigen Cousine kommt er super aus, da sie halt auf seine Umarmungen und "Frechheiten" mit Spiel reagiert und ihn kitzelt, jagt etc. Mein Sohn hat noch eine Freundin aus der Eltern-Kind-Spielgruppe und da verhält er sich auch normal. Zuhause empfinde ich sein Verhalten nicht anders als bei anderen Kindern in diesen Alter und wir haben ein recht harmonisches Familienleben. Ich bin eigentlich fast täglich mit meinem Sohn auf dem Spielplatz, leider haben wir nur an den Wochenenden Kontakt zu anderen Kindern. Was können wir machen, um sein Sozialverhalten zu verbessern. Die Erzieherinnen meinten er sei sonst ein toller Kerl, aber das Sozialverhalten mache ihnen Sorge und sie haben solche Probleme sonst bei keinem anderen Kind. Er macht auch gerne das Verhalten von anderen Kindern nach oder fängt plötzlich im Morgenkreis an zu kreischen und er hört dabei auch auf Ansage nicht auf. Im Kindergartengottesdienst wiederum ist er sehr ruhig und konzentriert und teilt gerne sein Wissen. Wir sind mit seinem Verhalten wirklich ratlos und stehen im engen Kontakt mit den Erzieherinnen. Auf der anderen Seite sind wir auch nicht so ganz zufrieden mit den Kindergarten und seiner Pädagogik. Es fing schon damit an, dass es in dem Kindergarten keine Eingewöhnung mit Eltern gab, die Kinder eigentlich bis zum Start Windelfrei sein müssen (mein Sohn trägt leider noch Windeln, hier gab es auch schon mehrfach Gespräche) und der Umgangston mancher Erzieherinnen ist sehr barsch. Zudem wirkt der Kindergarten wie die Pädagogik wie vor 30 Jahren (auch die Erzieherinnen). Anfangs fanden wir den Kindergarten gut, weil er familiär wirkte und nur 10 Minuten von uns entfernt. Die Kinder machten einen fröhlichen Eindruck. Jetzt sind wir uns nicht so sicher , ob unser Sohn sich wirklich wohlfühlt. Er sagt oft, dass er lieber Zuhause mit Mama und Papa ist. Dies geht leider nicht weil wir beide berufstätig sind. Auch wenn ich nur Teilzeit arbeite, sind wir auf mein Gehalt angewiesen. Auf der anderen Seite hat er auch Tage wo er gerne in die Kita geht. Besonders, wenn besondere Aktionen sind. Mein Sohn ist 3 (im Juni 4) und geht seit seit letztem Sommer in die Kita. Vorher war er nicht in der Krippe, sondern ich habe 3 Jahre Elternzeit genommen. Vielen Dank Die Mama von Max
Guten Tag, das beschriebene Verhalten Ihres Sohnes erscheint mir als ein deutlicher Schrei nach Grenzen. Dreijährige benötigen nicht die Frage, warum sie aggressiv sind. Das können sie nicht erklären; es macht ihnen tatsächlich manchmal Spaß. Sie brauchen die klare Grenze, dass sie bestimmte Dinge, wie Beißen, nicht machen dürfen. Daran müssen sie von Erwachsenen dann auch effektiv gehindert werden. Direkte Handlungen von Eltern oder Erzieher/innen bewirken hier mehr als sprachliche Erklärungen, auf die ein Kind sich oft noch nicht gut einlassen kann - vor allem, wenn es gerade aggressive Impulse ausleben will. Es ist für Ihren Sohn sicher hilfreich, wenn Sie das Gespräch mit den Erzieher/innen suchen, da Sie im Kiga keine direkten Einwirkmöglichkeiten haben. Sie haben ganz recht damit, dass Ihre Ermahnungen abends nach langer Verzögerung nicht mehr bei Ihrem Sohn ankommen. Als Eltern können Sie auf Ihren Sohn in den Situationen einwirken, in denen Sie dabei sind wie auf dem Spielplatz. Vermutlich beruht das Verhalten Ihres Sohnes auch auf einem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, die er sich durch sein Verhalten sichert. Dabei scheint sein Verhalten den Fokus auf negative Aufmerksamkeit zu richten. Das kann Ihr Sohn nicht von sich aus verändern. Dazu benötigt er Ihre Unterstützung. Verschaffen Sie ihm viele Gelegenheiten für positive Aufmerksamkeit und betonen Sie negatives Verhalten nicht zu sehr (auch wenn Sie es gut im Blick behalten, um es zu verändern). Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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