Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Selbstverletzendes Verhalten beim Schlafengehen haben Sie einen Rat?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Selbstverletzendes Verhalten beim Schlafengehen haben Sie einen Rat?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Tag, ich bin recht verzweifelt. Meine Tochter 2,5 Jahre war immer schon ein schlechter Schläfer, sie hatte immer Probleme alleine einzuschlafen. Mithilfe des Buches "Jedes Kind kann schlafen lernen" wollte sie aber mitlerweile sogar gerne ins Bett wenn sie müde war. Jetzt waren wir für drei Wochen in der Kur. In der Kur hat sie viel bei mir im Bett geschlafen, ist aber in ihrem Bett eingeschlafen. In der letzten Woche der Kur fing sie an sich die Haare auszureißen, sich zu kratzen, sich zu übergeben und sich auf jede Weise selbst wehzutun, wenn sie in ihr Bett sollte. Sie ist dann total aufgeregt und läst nicht mit sich reden. Dies ist bislang zu Hause auch so (wir sind seit 13 Tagen wieder zu Hause). Sie will zu und ins Bett.


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Stichwort: Schlafprobleme Hallo, in dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" wird ein verhaltenstherapeutisches Konzept den Eltern angeboten oder auch suggeriert. Eine normale und empfehlenswerte Art, den Abend und das Einschlafen mit seinem Kind zuwendungsintensiv und liebevoll zu gestalten, ist das mitnichten. Das Kind wird um seine emotionalen Bedürfnisse gebracht und schläft letztlich vor Erschöpfung oder wegen Vertrauensverlusts in die Eltern in relativer Einsamkeit ein. Aber das Bedürfnis kommt zurück, solange das Kind noch keine Bindungsstörung entwickelt hat. Die dann aber bestehende Beziehungsstörung lässt regressive Verhaltensweisen aufkommen, die sich genau so äußern wie derzeit bei Ihrer Tochter. Das gemeinsame Schlafen in der Kur hat die alte Sehnsucht nach Nähe zur Bezugsperson in der Nacht wieder geweckt und wenn sie jetzt wieder nicht erfüllt wird, entstehen autoaggressive Handlungen (aber ebenso regressive wie aggressive Verhaltensweisen). Nun haben die Eltern aber ein Chance, die Beziehungsstörung zu heilen, in dem sie jetzt auf die Regression (s. gezielter Suchlauf) eingehen und ihrem Kind die Bedürfnisbefriedigung gewähren, die es braucht. Das dauert jetzt aber eine geraume Zeit, weil das Kind aus dem Zustand der Verunsicherung heraus kommen muss. Versuchen Sie zunächst, Ihre Tochter nur zu sich mit ins Schlafzimmer zu nehmen, aber im eigenen Bett zu lassen. Das wird ihr mit Sicherheit genügen. Und bieten Sie ihr ein liebevolles Einschlafritual mit Lieder singen und Geschichten erzählen. Bis zum Alter von 3 bis 4 Jahre ist gmeinsames Schlafen von Eltern und Kindern weltweit vollkommen normal. Lassen Sie sich da nichts anderes einreden. Je nach Entwicklungsstand ziehen die Kinder danach dann gerne in ihr eigenes Zimmer aus. Das Eischlafritual zieht sich in gewandelter Form meist bis zum Schulalter hin. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich habe eine Frage zu meinem Kind, 4,5 Jahre alt. Ein sehr schlaues sensibles Mädchen. Aber ich werde bald noch wahnsinnig, immer wenn wir Besuch haben, oder zu Besuch sind wird sie total verhaltensauffällig. Hier zuhause ist es am schlimmsten, weshalb wir meist schon nur noch zu anderen zu Besuch gehen. Hier zuhause darf keiner irgendwas ...

Hallo Frau Henkes,   ich habe eine Frage zu meiner gerade 4 jährigen Tochter. Sie hat sich im Kindergarten neue Freunde gesucht und die sind, auch laut Erziehern, herausfordernd im sozialen Verhalten. Da wird beleidigt und ständig Freundschaften gekündigt, vom Spielen ausgeschlossen, ausgelacht etc. Bis vor zwei Monaten war sie da eher ...

Guten Abend Frau Henkes! Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und in seiner Kindergartengruppe ist ein Junge mit verhaltensauffäligem Verhalten (beschimpft Erzieherinnen, zerstört Sachen von anderen Kindern, setzt sich auf den Rücken anderer Kinder, stört,...) Mein Sohn spielt mit diesem Jungen und noch anderen Buben, da diese gleich alt sind wie mein S ...

Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter wird im Frühling 8 Jahre, sie ist in der 2. Klasse. Deutsch, Lesen, Textverständnis, Schreiben, Mathe,... alles fällt ihr leicht. Sie schreibt überwiegend 1 und 1-2. Da ihr alles so leicht fällt und sie schnell lernt langweilt sie sich des öfteren. Wenn sie zügig mit einer Aufgabe fertig ist während die ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir gerade Gedanken wegen meiner Tochter (4,5 Jahre alt) bzw. meines Verhaltens ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und aktives Kind, wurde mit 10 Monaten in unsere Betriebskita eingewöhnt und ist mit 3 Jahren in den kommunalen Kindergarten gewechselt, den sie idR von 8-16 Uhr besuc ...

Liebe Frau Henkes, mein Sohn (4) fragte heute morgen beim anziehen ab, ob Papa und sein Bruder auch einen Penis hätten. Als er mich ebenfalls fragte, verneinte ich und er fragte, was ich denn hätte, worauf ich ihm erklärte, das Frauen eine Scheide und Männer einen Penis hätten. Daraufhin fragte er mehrfach, ob er meine Scheide mal sehen dürfe. Ich ...

Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn wird im August 5 Jahre alt. Im Februar letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Die anfängliche Geschwisterrivalität war im normalen Rahmen und hat auch nicht dazu geführt, dass er den Kleinen ablehnt o.ä., er ist ein toller großer Bruder, der sich mit N.beschäftigt, ihn liebt und beschützen möchte. In ...

Guten Tag,  ich mache mir aktuell etwas Sorgen wegen dem Verhalten meiner Tochter, die im Mai 2 Jahre alt geworden ist. Erstmal das Thema Augenkontakt. Der ist nämlich so gut wie nie vorhanden...wenn sie uns anspricht schaut sie uns an und ab und an beim Spielen...reden wir aber mit ihr oder ansonsten beim Spielen schaut sie uns nie an...ist ...

Guten Abend Frau Dr. Henkes,   wir machen uns wirklich Sorgen und ich mache mir fürchterliche Vorwürfe, dass das Verhalten meines Sohnes (2,5 Jahre) aus meiner Erziehung resultiert (eher ängstlich und wenig Kontakt mit Anderen).  Unser Sohn hat quasi Angst vor anderen Kindern, wobei das Alter keine Rolle spielt. Am Spielplatz geht er andere ...