KJ
Sehr geehrte Frau Henkes, ich wende mich an Sie wegen unserem Sohn. Er war schon immer ein sehr ängstliches und vorsichtiges Kind und hat bereits mit fünf Wochen zu fremdeln begonnen bei allen Menschen außer mir und meinem Mann. Mittlerweile (er wird im Januar drei Jahre alt) hat sich sein Verhalten in vielen Aspekten deutlich entspannt. Er konnte nach sehr viel Kontakt ein inniges Verhältnis zu meinen Eltern entwickeln (bleibt bei diesen auch gerne alleine) sowie zu Freunden von uns, welche ebenfalls Kinder in seinem Alter haben. Auch insgesamt ist er nicht mehr so ängstlich gegenüber anderen Menschen wie noch vor einem Jahr. Seit einigen Monaten geht er mit mir oder auch meinem Mann ins Eltern Kind Turnen, was ihm nach kurzer Eingewöhnung nun sehr viel Freude bereitet. Allerdings weicht er uns dort nie von der Seite. Bei Spielen, bei denen es notwendig wäre, dass er sich kurz von mir entfernen müsste, wird er panisch und möchte dies unter keinen Umständen machen. Er möchte am liebsten die komplette Zeit dort meine Hand halten und beginnt auch zu weinen, wenn er das Gefühl hat, dass ich nicht in greifbarer Nähe dort wäre. Zu Hause kann er sich nun mittlerweile auch in einem anderen Zimmer aufhalten wie ich und sich dort kurze Zeit alleine beschäftigen, dies wäre vor einigen Monaten noch nicht denkbar gewesen. Bei ihm wenig vertrauten Menschen hat er aber weiterhin ein sehr starkes Nähebedürfnis zu mir oder meinem Mann. Er hat im April einen kleinen Bruder bekommen, diesen hat er sehr lieb und scheint sich relativ schnell (nach ungefähr 2 Monaten) an diese neue Situation gewöhnt zu haben. Nun zu meiner eigentlichen Frage an Sie: Im Februar soll die Kindergarten Eingewöhnung beginnen, mein Mann und ich machen uns allerdings Sorgen, dass dies für ihn sehr schwierig wird dort ohne uns zu sein. Besonders da ihm bereits kleinste Trennungen im Eltern Kind Turnen scheinbar unmöglich erscheinen. Da wir gesehen haben, dass sich seine Unsicherheit von selbst immer mehr gebessert hat, würden wir gerne Ihre Einschätzung hören, ob es unter Umständen sinnvoll ist, den Kindergarten Besuch erst mit vier Jahren zu beginnen, wenn er weiter und nochmals reifer ist. Ich befinde mich mit seinem kleinen Bruder noch für eineinhalb Jahre in Elternzeit, daher wäre dies möglich. Haben Sie für uns einen Tipp, wie wir mit seinem Verhalten am besten umgehen sollten? Wir versuchen ihm so viel Sicherheit wie möglich zu geben und auf seine Bedürfnisse so gut es geht einzugehen. Herzlichen Dank im Voraus
Guten Tag, Ihr Sohn ist vermutlich noch sehr auf Ihre körperliche Nähe angewiesen, weil die Selbstentwicklung aufgrund seiner Schüchternheit und Ängste noch nicht altersgerecht fortgeschritten ist. Er hat große Verlustängste und kann sich noch nicht als getrenntes Subjekt erleben, das die anstehenden Aufgaben - mit Ihrer Unterstützung - bewältigen kann. Vermutlich hat die Geburt des Bruders die bestehenden Ängste verstärkt, weil er unbewusst fürchten muss, dass der Bruder ihm Ihre Liebe und Aufmerksamkeit wegnimmt. Es ist gut vorstellbar, dass die Trennung von Ihnen bei der Kigaeingewöhnung Ihren Sohn überfordern wird. Eine erzwungene Trennung ist in diesem Alter nie hilfreich. Da Sie bei Ihrem Sohn Fortschritte beobachten, könnte es sinnvoll sein, Ihren Sohn diese in seinem Tempo machen zu lassen. Er verliert nichts, wenn er den Kiga erst mit vier Jahren besucht. Sollten Sie beobachten, dass sich die Entwicklungsfortschritte nicht ausreichend fortsetzen, könnte es hilfreich sein, wenn Sie sich an eine Säuglingsambulanz wenden. Für Ihen Sohn ist es wichtig, dass Sie ihm die benötigte Sicherheit geben. Vermitteln Sie ihm zudem, dass Sie ihm zutrauen, Vieles aus eigener Kraft zu bewältigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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