Mariposa1
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, wir haben eine kleine Tochter, die nun genau 2,5 Jahre alt ist. In den letzten Wochen hat sich bei uns ein Problem verstärkt: extrem lautes Schreien aus Wut, oder Frustration. Wenn unsere Kleine gerade aus einem Grund verzweifelt ist , fängt sie extrem laut zu Schreien an. Es ist kaum Weinen dabei, sie schreit. Wenn wir unterwegs sind , und sie etwas nicht bekommt (Supermarkt etc) ist es wirklich so, dass wir gehen müssen, da es fast schon in den Ohren weh tut, und für die Mitmenschen, die sich dann natürlich umdrehen auch nicht unbedingt zumutbar. Es ist so, dass dies durchaus unser Familienleben beeinflusst, denn unser Sohn (9 Jahre) möchte auch gerne was unternehmen, aber es endet oft damit, dass wir wieder gehen müssen. Die beiden verstehen sich ansonsten übrigens sehr gut. Zu Hause erkläre ich ihr dann, dass man die Sachen, die einen stören, auch sagen kann, und ich erkläre ihr auch wie. Sie spricht und versteht immer mehr. Nach dem Schreien ist sie auch traurig, und will in den Arm genommen werden. Sie ist ansonsten sehr liebevoll und lustig! Wir werden alle von ihr "versorgt" am Essenstisch zum Beispiel. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich dieses Schreien immer noch verstärkt, und wir vielleicht was falsch machen. Wie können wir reagieren, um dieses Wutschreien nicht noch zu verstärken, und unserer Tochter helfen anders damit umzugehen?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Sie beschreiben ja anschaulich, dass Ihre Tochter nach solchen Situationen traurig bis beschämt ist. Die Impulskontrolle kann in diesem Alter (s.Text zum Trotz) die überschiessenden Emotionen oft nicht ausreichend bremsen, was Ihre Tochter selbst leidvoll erlebt. Bewusst kann sie das nicht beeinflussen. Andererseits erlebt sie natürlich die heftige Wirkung auf alle, wodurch es sich immer wieder verlängert. Auch wenn man das Verhalten versteht, muß man ja trotzdem irgendwie damit umgehen. Dabei gibt es verschiedene Wege: Zum einen kann man im Vorfeld und in Ruhe besprechen, dass das sehr störend sei, auch wenn sie nichts dafür könne, man aber dann die Aktion abbrechen müsse. Dies tut man dann auch ohne große Aufregung oder Vorwürfe. Das könnte die Impulskontrolle erhöhen. Der andere Weg ist die paradoxe Intervention, also die scheinbare Verstärkung, was die Wirkung des Verhaltens verringern soll ("regt sich ja keiner mehr drüber auf"). Beiden Wegen gemeinsam ist die sachliche, nicht emotionale und nicht kränkende Reaktion auf das Verhalten. Was besser zu Ihnen und Ihrem Kind passt, können Sie am besten selbst entscheiden. Viel Erfolg. Dr.Ludger Nohr
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