Maal56
Hallo Herr Dr. Nohr, Mein Sohn ist 4 Monate alt und vom Vater bin ich seit Anfang getrennt. Er sieht seinen Sohn regelmäßig, schafft es aber bis heute kaum vernünftig mit ihm zu interagieren. Nun fängt mein Sohn ca 20-30 Minuten nachdem er da ist an, sich extrem in Rage zu schreien (überstreckt sich, ist danach klitschnass geschwitzt und völlig fertig) Ich verbringe die gesamte Zeit jedes Mal, weil es so gewünscht ist, im Nebenraum. Höre ich dieses Schreien warte ich schweren Herzens mehr als 10 Minuten ab, um dem V. die Chance zu geben. Ich gehe dann hin, nehme meinen Sohn und dieser ist jedes Mal sofort zufrieden und gut gelaunt. Der V. verlangt jedes Mal, dass ich gar nicht eingreife und wenn doch, ihm den kleinen sofort zurück gebe. Er meint da müsste der Kleine halt durch, weil er es lernen müsste sonst würde es ja nicht besser werden. Außerdem meint er, der Kleine würde das extra machen, weil er genau wüsste, dass ich ja dann komme. Ich sehe das völlig anders. Ich biete ihm dann jedes Mal an, dass der kleine zunächst auf meinem Arm bleibt, er aber dort alles mit ihm machen könne (vorlesen, spielen etc) Dies will der Vater aber partout nicht. Ist es das Kind zu zwingen, wirklich der richtige Weg? Ich möchte wirklich, dass die beiden ein gutes Verhältnis aufbauen, aber ich mache mir große Sorgen, dass durch diese Methode eher das Gegenteil eintritt.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, da haben Sie völlig Recht, das wird Ihnen aber wenig helfen. Gespräche von ("unfreundlich") getrennten Paaren haben leider oft andere Regeln. Es geht nicht um sinnvolle Lösungen, sondern darum, dass der Andere auf keinen Fall das Richtige sagt oder tut. Ihr getrennter Partner fühlt sich unter dem Erfolgsdruck, selbst mit dem Kind gut umgehen zu können und will Ihnen das beweisen. Dann entstehen auch solche Argumente, dass das 4 mon. Kind das extra mache (was natürlich stimmt, aber nicht rational). Es geht also nicht mehr darum, was für das Kind das Beste ist. Vielleicht gelingt es ihnen in einer ruhigeren gemeinsamen Situation deutlich zu machen, dass Sie sich eine gute Beziehung der Beiden wünschen und mit dem Vater überlegen wollen, wie das in diesem Alter am besten gehen könnte. Wenn ein gemeinsames Interesse glaubhaft ist, kann der Vater leichter akzeptieren, dass in diesem Alter in der Regel die Mutter noch näher und vertrauter ist. Dann könnte man gemeinsam was entwickeln. Es kann aber auch sein, dass der Vater sich von Ihnen gar nichts mehr sagen lassen will. Dann könnte auch eine gemeinsame Beratung bei einer Familienberatungsstelle weiterhelfen. Dr.Ludger Nohr
Mamamaike
Hallo, bei einer Freundin war das ähnlich. Der Papa ist mit dem Kind anfangs immer spazieren gegangen, da hat es überhaupt nicht geschrien, später war es dann entspannt mit dem Papa in einem Raum. Vielleicht funktioniert das ja auch bei euch... Viele Grüße
Maal56
Hallo, vielen Dank für den Tipp, allerdings ist mein Kleiner allgemein leider überhaupt kein Fan von seinem Kinderwagen und schreit dort regelmäßig auch bei mir drin. Deshalb vermute ich, dass das beim Vater ähnlich sein wird. LG
Mamamaike
Trägst Du ihn in Tuch oder Trage? Das kann der Papa ja auch...
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