Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Probleme im Kindergarten

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Probleme im Kindergarten

Soleila1

Hab schon über unseren Sohn 3,5 berichtet der seit Januar im Kindergarten ist und andere Kinder haut und schupst. Laut den Erziehern können sie nicht ständig aufpassen. Da bei unserem Sohn auch eine Hörminderung durch viele Mittelohrentzündungen festgestellt wurde und er sich dadurch agressiv zeigt weil er bei einem gewissen Lärmpegel überfordert ist und sehr schnell müde wird, wurde uns durch mehreren Gesprächen angeraten eine Heilpädagogin zu kontaktieren die einmal hospitiert und sich unseren Sohn anschaut. Die Frau hospitierte und meinte es wäre vielleicht nicht schlecht wenn man mit ihm paar Einheiten macht damit er sich wieder in den Kinderalltag besser einfinden kann. Wir sind jetzt seit Juni 1x die Woche dort. Max ist ein sehr hilfsbereiter, intelligenter und liebevoller Bub. Wegen Umzug ,Geburt Geschwisterchen und Eintritt in den Kindergarten war vielleicht auch alles zuviel für ihn. Auf jeden Fall hat man uns im Kindergarten gesagt das wir die Zeit von 4 Stunden auf 2,5 Stunden reduzieren sollen zum Wohle des Kindes und wir werden angerufen wenn sie unterbesetzt sind, damit Max daheim bleibt. Jetzt werden wir fast täglich angerufen damit er nicht kommen braucht Ich bin ehrlich gesagt sehr verärgert das die Erzieherinnen das nicht hinbekommen.Wann hört das auf. Sollen wir ihn aus dem Kindergarten raus nehmen bis er 4,5 jahre ist und vernünftiger.


Hallo, ich finde, Kinder haben ein Recht auf einen KiGa-Platz, der ihren Möglichkeiten entspricht. Dieser KiGa scheint das im Moment nicht zu sein. Trotzdem sollte das Problem angesprochen werden. Er geht zur HP, die Zeiten sind reduziert und trotzdem wird dauernd abgesagt. Es muß den Verantwortlichen deutlich werden, dass hier ein Problem besteht, das sie lösen müssen und nicht auf vermeidende Art. So würde ich mit den Verantwortlichen sprechen und eine Lösung einfordern (Da die Erzieherinnen selbst wenig Einfluss haben, muß vielleicht die Leitung angesprochen werden). Und es kann dann sein, dass es besser wird, es ist aber auch möglich, dass die Stimmung zu belastend für Ihr Kind wird. Dann haben Sie immer noch die Möglichkeit eine andere Lösung zu suchen. Also ich würde den KiGa nicht einfach aus seiner Verantwortung herauslassen. Und für Ihren Sohn glaube ich, dass bei seiner Situation HP eine gute Ergänzung ist, er da sich stabilisieren kann und seine soziale Kompetenz verbessern kann. Allerdings nicht in "ein paar Stunden", denn das dauert seine Zeit und die sollte man ihm auch geben. Viel Erfolg. Ludger Nohr


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