Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Nächtliches Schreien / 16 Monate alt

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Nächtliches Schreien / 16 Monate alt

Bri.georgi

Guten Morgen, seit einigen Monaten schläft unsere Kleine schlecht. Sie wacht sehr oft auf und weint, meckert oder schreit sogar. Nichts kann sie dann beruhigen. Auf den Arm nehmen und streicheln, etwas zu Trinken oder in Ruhe lassen. Auch ruhiges Zureden beruhigt sie nicht. Was ab und zu klappt ist mit ihr in einen anderen Raum zu gehen und das Licht an zu machen. Sobald man dann aber wieder ins Schlafzimmer mit ihr geht schreit sie wieder. Teilweise drückt sie uns sogar weg. Tagsüber ist sie ein fröhliches, willenstarkes und aufgewecktes Mädchen. Evtl. Fällt diese Entwicklung damit zusammen dass sie zu einer Tagesmutter gegangen ist bei der es ihr nicht gut ging. Wir haben dann gewechselt und jetzt scheint sie ihre Tagesmutter zu Lieben und geht gerne hin. Aber die schlimmen Nächte sind geblieben. Wir machen uns Sorgen und es fällt uns schwer, dass wir ihr so wenig bis garnicht helfen können. Haben sie eine Idee? Viele Grüße


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, ich kann mir nicht vorstellen, dass das nächtliche Schreien mit den Erfahrungen bei der ersten Tagesmutter zu tun hat. Sie haben ja gleich reagiert und gewechselt. Kleinkinder sind bezüglich solcher Erfahrungen meist sehr resilient. Sie verkraften negative Erfahrungen erstaunlich gut, wenn diese von kurzer Dauer sind und danach wieder von positiven Erfahrungen abgelöst werden. Ihre Tochter hat gerade eine Phase, in der es ihr schwer fällt sich zu regulieren. Das tritt immer mal wieder im Laufe der Kinderentwicklung auf. Sie ist in einem Alter, in dem sie täglich viele neue Eindrücke bekommt und Erfahrungen macht. Das hängt auch mit dem ständig wachsenden Bewegungsradius zusammen, der den Kindern so viel Neues ermöglicht. Diese Erfahrungen verarbeitet sie nachts im Schlaf. Vielleicht hilft es, Ihre Tochter vor dem Schlafen schon auf die Ruhephase einzustellen und Einschlafrituale einzuführen. Sie können z.B. ein bekanntes Schlaflied dann auch nachts wieder singen. Ansonsten ist es für Ihre Tochter wichtig, dass Sie diese schwierige Phase mit ihr durchstehen und sie in Ihrer nächtlichen Unruhe bei Ihnen Sicherheit und Geborgenheit findet. Das machen Sie und es ist eine große Hilfe für Ihre Tochter, auch wenn Ihnen das nachts mit einem schreienden Kind nicht so vorkommen mag. Es werden auch wieder längere Schlafphasen kommen. Bis dahin ist es für die Eltern leider oft eine sehr anstrengende Zeit. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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