Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Nachtrag : Langes stillen, früher Kindergarten auch eine kulturelle Frage, Achtung lang.

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Frage: Nachtrag : Langes stillen, früher Kindergarten auch eine kulturelle Frage, Achtung lang.

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Hallo alle, ich bin weiter unten auf die Diskussionen betreffend langem Stillen und frühem oder spätem Kindergarten gestossen. Vielleicht ist das hier nicht der Ort aber ich möchte auch mal zu bedenken geben, dass diese Diskussion auch sehr kulturelle Wurzeln hat. Man darf ja nicht vergessen, dass Deutschland (sehr zum Unterschied mit anderen Europäischen Ländern) einen sehr starken "Mutterkult" entwickelt hat. In Frankreich zum Beispiel (da leben wir) ist es völlig normal dass Mütter nach drei Monaten wieder in die Vollzeitarbeit zurückkehren und dann a, abstillen und b, die Kinder entweder zu einer Tagesmutter oder in den Kinderhort geben. Meine Lea ist zum Beispiel seit sie 6 Monate is (und dass auch nur weil ich mir zwei Monate unbezahlten Urlaub leisten konnte) von 9 Uhr morgens bis 7 Uhr abends bei einer Tagesmutter. Und entwickelt sich trotzdem wunderbar, weiss ganz genau dass ich die Mama bin, kriegt soviel Liebe Spass Erziehung und Förderung wie sie braucht, akzeptiert meine Autorität, und dass auch noch dreisprachig. Und Frankreichs Kindern gehts generell gut....:). Die deutsche Gesellschaft ist sehr stark um die Mutter als die Zentralperson in Punkto Erziehung organisiert und der Deutsche Staat bietet Müttern auch wenig Möglichkeiten in den Beruf zurückzukehren (keine wirkliches staatlich organisiertes Tagesmutter/krippen system wie wie es hier kennen, die Schulen schicken die Kinder zum Essen nach Hause, etc). Obwohl 50% der Universitätsabschlüsse in Deutschland heute von Frauen absolviert werden. Dann dürfen die Mûtter aber doch daheimbleiben, und ausserdem macht sich das ja auch seeehr positiv in den Arbeitslosigkeits-Zahlen bemerkbar. Tatsächlich sind heute 60% der Deutschen Frauen berufstätig aber mit einem grossen Ost/West gefälle (im Osten ist der kulturelle background ja anders) und hauptsächlich halbtags. Ich kann einfach nicht verstehen dass eine ganze Nation nicht akzeptieren kann dass Frauen heutzutage Mütter sein können aber gleichzeitig auch ihr eigenes Leben weiterleben können (dh. unter anderem eine Kariere machen. Wenn man nun aber 3 Jahre Pause macht, dann ist die Karriere dahin). Womens Lib hat einen langen harten Kampf gekämpft und ich hab den Eindruck dass gerade in Deutschland eine konservativer Rückwärtstrend zu bemerken ist, der aber hinter dieser "Nur die Mutter kann in den ersten drei Jahren...." Idealisierung versteckt wird. Aber tatsächlich Sozio-ökonomische Grundlagen hat. Ich will narürlich hier keinen angreifen, sonder dies soll als Denkanstoss und auch Frage gemeint sein, ich kann mich ja auch total irren. Liebe Grüsse Katharina (die Rabenmutter).


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Was ich ein paar Antworten weiter unten zum Thema zu bedenken gegeben habe, kommt, wie Sie sehen, hier sofort zum Vorschein, ohne daß ich weiteren Anstoß dazu gegeben hätte. Wir befinden uns in einer weltanschaulichen Diskussion. Natürlich ist das sehr spannend, denn kein Land auf der Welt hat meines Wissens nach ein vernünftiges System entwickelt, wie man mit dem Problem Nachwuchs, Familie und wirtschaftliches Fortbestehen des Staates umgehen kann. Aber viele Staaten bemühen sich um gute Lösungen. Deutschland hinkt in manchem nach, aber Deutschland ist auch ein Land, in dem die Psychologie eine große Tradition hat. Da ist man verpflichtet, dreimal nachzudenken. Der Umgang mit beruflicher Weiterentwicklung und Kinderwunsch kann, ich glaube darüber sind wir uns einig, nicht nur auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden. Aber am allerwenigsten darf er auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Wir brauchen dringend eine fundierte und überzeugende frühkindliche Entwicklungspsychologie, um zu entscheiden, wie jedes Land auf der Erde mit diesem (scheinbaren) Widerspruch zwischen Beruf (Ökonomie) und Kindereziehung (Psychologie/Pädagogik) umzugehen hat. Hier spielen vor allem auch die für die Säuglinge und Kleinkinder zu garantierenden Menschenrechte eine große Rolle. Die Entwicklungspsycholgie sagt uns, wie diese Rechte für Säuglinge und Kleinkinder zu formulieren sind. Erst danach kommt die Ökonomie, welche festlegt, wie die kindlichen Rechte in unser Wirtschaftssystem adäquat eingebaut werden können. Von einem solchen Denken ist man leider auch in Frankreich noch einiges entfernt. Viele Grüße


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Was hat denn das mit langem Stillen zu tun bitte ? Ich hab ein abgeschlossenes Studium und habe eben abgepumpt in den Arbeitszeiten. Wobei um ehrlich zu sein, habe mir länger als 6 Monate Pause gegönnt, nicht nur der Kleinen auch meinetwillen, denn die Zeit gibt mir keiner wieder ! Bine


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hallo du rabenmutter ;-) früher hätte ich kräftig in dein horn geblasen, lauter noch, als du *g* womens lib hin oder her - sie machen einen entscheidenden denkfehler, sie verstehen unter emanzipation, so sein zu müssen, wie männer sind. sie machen karriere, in dem sie die von männern aufgestellten regeln akzeptieren, ohne zu hinterfragen, ob es nicht an der zeit wäre, dem patriachat wirklich mal das fürchten zu lehren, sie sind spielball der männer und deswegen wird es nie klappen mit der sog. karriere, weil sie nicht in der lage sind zu gestalten, die arbeiswelt so zu gestalten, dass sie kind&karriere wirklich geregelt kriegen. und dazu gehört z. b., wenn eine frau sich dazu entscheidet, mutter zu werden, ihr es ermöglichen, zumindest die anfangszeit mit ihrem kind zusammen verbringen zu können, OHNE dass in 1 oder x jahren der karrierezug abgefahren ist. DAFÜR sollten sich frauen einsetzen, womens lib oder sonst wer, statt es als naturgesetz hinzunehmen, dass ihre karriere zu ende ist, wenn sie nicht sofort wieder auf der matte stehen!!! da frage ich mich doch, wer ist hier eigentlich reaktionär? und, dass die französinnen so schnell nach der geburt wieder im job arbeiten liegt ja wohl hauptsächlich daran, dass sie mit nur einem gehalt ihrer männer, nicht genug zum leben haben. tolles system in frankreich. wirklich klasse. in deutschland müssen mehr betreuungsplätze her für kinder und zwar gute. keine frage da sieht es wohl in frankreich besser aus. zumindest quantitativ. qualitativ möchte ich mih über den französischen drill in kita und schule nicht weiter auslassen. nix pour moi, jedenfalls. lg e.


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Hallo liebe Diskutantinnen, ich glaube, hier liegt ein Mißverständnis vor. Leasmama meinte einfach, daß Gesellschaft und Staat es gerne hätten, wenn wir entweder zu Männern mutierten (sprich: keine Kinder) oder wenn, dann zurückgezogen weiterleben, sobald die Kleinen da sind. Damit hat sie leider recht. Ich habe als Alleinerziehende, die sich eine Auszeit schlicht finanziell nicht leisten kann, vier (!) Monate nach einer Tagesmutter gesucht. Meine Tochter war zwischenzeitlich neun Monate alt. Bis dahin mußte ich sie zur Arbeit mitnehmen und es ging nur, weil sie ein ungeheuer vernüftiges Kind ist und auch mein Arbeitgeber von nachgerade umwerfender Toleranz. Sie finden hierzulande keinen, der ein Kind unter zwei Jahren betreuen will. Keinen. Damit meine ich nicht zwingendermaßen Krippenplätze in Einrichtungen mit bis zu zwanzig Babies. Da aber wollte ich meine Tochter nicht hinschicken, weil mir keiner erzählen kann, daß zwei Betreuerinnen allen Ernstes auf zwanzig Kleine achtgeben können. Noch dazu ist meine Tochter mit vier Monaten gekrabbelt und hangelte sich mit fünfeinhalb an Möbeln entlang. Was da nicht alles passieren kann! Ich glaube, wie auch Leasmama bereits daß es hierzulande eine reine Einstellungssache ist. Und zwar bezogen sowohl auf Mütter/Frauen als auch auf Kinder. Auf die nämlich auch. Pisa ist ja kein Zufall. Wie sich das ändern läßt, weiß ich nicht, denn so neu ist das alles nicht. Gruß, E,


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haben die Frauen nur 4 monate, dann muessen sie wieder arbeiten gehen oder verlieren ihre Arbeit also kein schutz die meisten sind unzufrieden, die Geburtenrate sinkt immer weiter mal sehen was der staat hier sich einfallen laesst Cristina


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