Sehr geehrter Herr Dr. Posth, folgendes Problem: unsere zweieiigen Zwillinge, zwei Mädchen jetzt 13 Monate (6 W früh) werden immer noch tag/nachts bei bedarf gestillt+einschlafstillen- auch weil für mich oft gar nicht machbar war jedes kind wenn beide weinten effizient zu beruhigen u. natürl. nie schreien gelassen- bisherige abstillversuche in der nacht sind deshalb auch stets gescheitert- beide sehr auf mich fixiert, liessen sich deshalb auch m.H. des vaters nicht beruhigen(tragen, trösten etc.-beide mädchen schlafen bei mir im bett, papa ausgelagert-)waren extrem aufgebracht so daß immer auf später verschoben wurde,auch weil für mich stillen in der nacht prinzipiell kein problem ist.einzig: ich muss aus finanz. gründen ab 1.4 wieder arbeiten (Ärztin,75%schichtdienst)würde gerne noch nicht abstillen-wäre aber dann plötzliche betreuung durch den vater in der nacht für 4 Nächte- keine mama keine brust- bei hofftl. bis dahin guter LL zumutbar?
von
stjernele
am 03.02.2014, 08:22
Antwort auf:
Nachtdienst stillen Zwillinge
Hallo, das halte ich -ehrlich gesagt- für ein bisschen problematisch. Die Loslösung lässt sich weder Verordnen noch einfach so in Gang setzen. Wie die primäre Bindung ist auch die Loslösung ein Prozess, der sich aus den existenziellen Voraussetzungen und realen Lebensbedingungen ergibt. Das heißt, ein Kind fängt dann mit seinen Loslösungsbestrebungen an, wenn es sich dazu innerlich reif fühlt. Das kann noch vor dem 1. Geburtstag sein, das liegt aber meist etwas nach dem 1. Geburstag. Wenn plötzlich in der Nacht der Vater zum Einsatz kommt, weil die Mutter nicht mehr da ist, und sein Beruhigungsangebot völlig anders ist, da er nicht stillen kann, dann droht ein Desaster. Es hat ja bis zum jetzigen Moment auch noch keine nächtliche Nähe stattgefunden, da Ihr Mann in einem anderen Raum schläft. Die Kinder sind also ziemlich Vater- entwöhnt.
Sie haben eigentlich nur eine Chance, nämlich die verbleibende Zeit bis zur Wiederaufnahme des Berufs intensiv für eine Annäherung zwischen Kindern und Vater auch in der Nacht zu nutzen. Darin sollte der Versuch enthalten sein, dass die Kinder sich auch mit Wasser- oder Teefläschchen zufrieden geben und in den Schlaf zurückfinden. Akzeptieren denn die beiden wenigstens einen Nuckel? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.02.2014